Wenn der Wind der Erneuerung weht, dann bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.
Welch schönes Bild, für die Windmühlenbauer. Wind, Bewegung, Freiheit, blauer Himmel, Stabilität, Stärke, Energie.
Doch für den rauchenden Don Quijote in uns, sind diese Windmühlen gefähliche Riesen, Maschinen, sie bringen Fortschritt und Erneuerung, die es zu bekämpfen gilt. Wir idealisieren die gute alte Zeit und verstecken uns hinter den jahrzehntelang errichteten Mauern der eingespielten Gewohnheiten und zementieren sie mit der der Diktatur unserer Sucht.
Nichts ist für uns schwieriger, als liebgewordene Gewohnheiten zu ändern, die stellen vieles im Leben auf Autopilot, manche sind gut, bequem und sogar notwendig, sie erleichtern das Leben. Manche sind schlecht und auf Dauer machen sie uns vielleicht sogar krank.
Sucht und Gewohnheit sind eine wirklich verflixte Kombination, deswegen bauen wir meterhohe Mauern gegen die gefährlichen Riesen, denn es soll sich nichts ändern, da soll nichts Neues, Unbekanntes reinkommen, in mein Leben, das macht mir Angst.
Bisher ist es doch auch gut gegangen.
Also ziehe ich die Mauer noch einen Meter höher, Die Windmühlen sind böse und ich mache weiter, wie gewohnt.
Gibt es ein Entkommen?
Will ich entkommen?
Die Mauern niederreißen und den Weg solange gehen, nichtrauchend, bis ich nicht mehr zurück will. Ist das kafkaesk?
•Von einem gewissen Punkt an gibt es keine Rückkehr mehr. Dieser Punkt ist zu erreichen."▪︎
-Franz Kafka-