03.12.2010
21:35 Uhr
Liebes Ich-will-nicht-mehr-Rauchen-Tagebuch :wink:
2. Tag
10:30 Uhr
Zigaretten: KEINE
Kilo: definitiv zuviel (mal sehen was dazu kommt)
Nun bin ich auch endlich an Bord. Der 3. Versuch. Jedes mal bin ich nach maximal 2,5 Monaten gescheitert. Aber ...
DIESES MAL WIRD ALLES ANDERS
Ich bein jetzt frisch 31 Jahre alt, war 16 Jahre lang Raucher mit ca. 25 Stück pro Tag. Ich habe gestunken, dieser morgendliche Husten mittlerweile eine Qual, ständig eine verstopfte Nase, die letzten Wochen tat sogar die Lunge etwas weh nach dem Rauchen (was sicherlich aber auch mit meiner Do-it-yourself-Psycho-Behandlung zu tun hat - seit ich weiß, dass ich aufhören möchte, bearbeite ich mich selbst und meine Psyche um für mich selbst Zigaretten mit etwas Schlechtem, Bösen und absolut Schädlichen zu verbinden - es funktioniert!), keine Kondition mehr, körperliche Anstrengung ein Greul, weil der Hals so zu geht, dass man keine Luft mehr bekommt, und so weiter und so fort. Ich glaube, ich muss das alles nicht aufzählen, jeder Raucher weiß, wovon ich spreche. Und jeder Nicht-mehr-Raucher in diesem Forum weiß auch was ich sage, wenn ich sage, dass damit ist jetzt endgültig Schluss ist.
Es reicht, ich habe die Schnauze voll, es ist viel zu anstrengend und zu teuer, seine eigene Gesundheit so systematisch und akribisch zu ruinieren. Für dieses Paradoxon ist ab sofort kein Platz mehr in meinem Leben, außerdem habe ich nur das eine, damit sollte ich sorgfältiger umgehen.
Ich habe bereits im Januar ein neues Leben begonnen, nun ist es an der Zeit auch das letzte zu verbannen, was mich noch an mein alters Leben erinnert. Mein neues Leben möchte ich nun endlich komplett vervollständigen und auch endlich die Rolle der "Freiheit". Und das bedeutet - "Quit the Shit" 8)
Wenn nicht jetzt wann dann? Es lief schon lange nicht mehr alles so perfekt bei mir, und das über einen bereits langen Zeitraum, Also Ärmel hochgekrempelt und den letzten Kampf aufgenommen. Es wäre doch gelacht, wenn ich diesen nicht auch gewinnen würde (Ich war bis 2001 Drogen- und Alkoholabhängig und diesen Kampf habe ich erfolgreich gewonnen, warum also ist es so schwer, diesen Kampf gegen Zigaretten zu gewinnen? Ein TRUGSCHLUSS, Ich bin stärker)
Gestern war mein 1. Tag, den ich mehr oder weniger erfolgreich überstanden habe. Meine wichtigsten Hilfsmittel sind
-> ein [color][b]Knautschball[/b][/color] geworden, der ständig in Bewegung zu sein scheint und
-> ein [color][b]Wasserkocher[/b][/color], der ständig am Blubbern ist :)
-> Kiloweise [color][b]Teebeutel[/b][/color] in Geschmacksrichtungen, von denen man noch nie gehört hat :razz:
-> [color][b]Kaugummis[/b][/color] in sämtlichen Ausführungen, Formen und Farben (kalorienarm versteht sich - wir sind doch alle ein bißchen Mädchen :D )
-> Für den Absoluten [color][b]NOTFALL[/b] [/color]: [b]Nikotinkaugummis[/b] in der Tasche und auch die [b]Inhaler[/b], beides kam gestern nicht zum Einsatz *stolz*, vielleicht brauche ich es überhaupt nicht, aber es beruhigt meine Nerven zu wissen, dass ich für den absoluten Overload ein Gegenmittel dabei habe.
Ich hoffe wirklich, dass es so weiter geht und werde sicherlich auch heute, an meinem 2. Tag, meinen persönlichen Mini-Slogan vor mich hinsummen, der sich gestern bereits bewährt hat "Quit the Shit", das kann ich mir wenigstens noch merken, denn ich stelle fest, dass das Gedächtnis nicht so gut funktioniert.
Zusätzlich möchte ich schlafen, den ganzen lieben langen Tag. Aber solange ich an mein Bett und nicht an Zigaretten denke, ist alles gut, so lässt es sich überstehen.
Meine erste Hürde folgt heute nacht, ich habe einen Nebenjob in einer Disco und arbeite im Raucherbereich. Aber auch hier habe ich mich gebreaved die letzten Wochen. Ich werde mir bei jedem Aschenbecher den ich leere bewusst machen, wie eklig und abstoßend das ist. Dem Gestank werde ich auch nicht entfliehen können, Gegenwaffe - bewusst wahrnehmen -. Ich werde das schaffen. Zusätzlich werde ich mir diese ganzen armen Raucher anschauen und ihre faltige Haut, den stinkenden Atem, den grauen Dunst um sie herum betrachten und mir denken "zum Glück hast du DAS hinter dir", mich umdrehen und mir noch einen Tee kochen :)
Sicherlich werden die nächsten Tage kein Spaß, der ein oder andere harte Moment wird auf mich zukommen, aber ich bin gerüstet. Ihr kriegt mich nicht mehr Ihr Glimmstengel. Ohne euch ist alles viel viel schöner und entspannter.
So liebes Tagebuch, ich melde mich morgen wieder.
Ich glaube an uns alle !!!