...es ist vorbei, bye, bye Junimond
lieber geister beschwörender paul,
die sehnsucht nach muße kenne ich gut, sie gelingt mir aber nicht so oft, also die muße, die sehnsucht schon, auch deshalb die blaue blume. und eher die melancholie, auch ich bin ein bisschen mehr moll als dur.
vorhin hab ich kurz gedacht, der paul von gestern (blau) und der von heute (der, der keinen finger krumm macht), das sind zwei (ich mag sie beide), aber vielleicht bin das schon wieder ich mit der manchmal (zu) feinen nase für widersprüche. und am ende ist es eh einer, so wie ich natürlich eine bin. aber die anteile sind arg unbefriedet im moment.
und ja, auch gelassen wär ich gerne öfter, war ich noch nie: als ich 14 war, hat mein gk-lehrer ins klassenbuch geschrieben "fio wg. zahn und weltschmerz in der 3. std. entlassen", und ein bisschen so ist es/bin ich auch geblieben. aber irgendwen muss die welt ja jammern ... und manchmal ist auch keine zeit dafür, fürs jammern nicht und für die muße auch nicht: hab nachher eine zoom-konferenz (auf die ich keine lust habe) & muss noch einen text lesen (einen hoffentlich guten), und das beste daran ist: ich werd bei beidem nicht rauchen ...
hab noch einen schönen tag!
Fjodor
Lieber Fjodor,
vielen Dank für deinen wunderbaren Eintrag.
So habe ich diesen Satz noch nie gelesen, nie verstanden.
Ja, natürlich seinen „inneren Feind“ zu lieben, heißt ihn anzuerkennen und seinen schädlichen Einfluss zu begrenzen.
Meiner Meinung nach hegt die Sucht keine zerstörerischen Absichten, sie ist sich dessen ja nicht einmal bewusst.
Die sucht findet im hier und jetzt statt, die destruktive Wirkung aber erst viel später.
Aber dieses „später“ ist für die Sucht absolut bedeutungslos.
vorhin hab ich kurz gedacht, der paul von gestern (blau) und der von heute (der, der keinen finger krumm macht), das sind zwei (ich mag sie beide), aber vielleicht bin das schon wieder ich mit der manchmal (zu) feinen nase für widersprüche
Da mag es schon Widersprüche geben, zwischen dem Paul von gestern und heute liegen mehr als fünf Jahre und eine Menge neuer Erfahrungen.
Der Rauchstopp ändert so vieles von dem ich Anfangs keine Ahnung hatte.
Wenn ich zurückblicke dann auch mit der Erkenntnis von heute, dass sich viel Befürchtungen nicht bewahrheitet haben.
vorhin hab ich kurz gedacht, der paul von gestern (blau) und der von heute (der, der keinen finger krumm macht), das sind zwei (ich mag sie beide), aber vielleicht bin das schon wieder ich mit der manchmal (zu) feinen nase für widersprüche
Da mag es schon Widersprüche geben, zwischen dem Paul von gestern und heute liegen mehr als fünf Jahre und eine Menge neuer Erfahrungen
wenn das nicht mal ein -- (auch?) meinen kürzeln geschuldetes -- missverständnis war: mit dem paul von gestern (blau) meinte ich den, der am 17.3., gestern also, hier geschrieben hat: "Blau steht für Melancholie und in der Musik und Literatur mag ich diese Stimmung sehr. ... Vielleicht habe ich mehr blau abbekommen als andere aber damit kann ich gut leben Ein bisschen mehr Moll als Dur."
der von heute (der keinen finger krumm macht), ist der, der heute morgen mit max raabe in meinem zimmer im boot gelegen hat und dessen stimm- und gemütslage keinesfalls dunkler als bariton war
ich WEISS, dass ich auf dem richtigen weg bin, lieber paul, auch wenn er furchtbar holprig ist und es mich dauernd hin- und herschleudert. und du gibst MIR kraft, ob DU es nun weisst oder willst oder nicht. es ist gut, dass du da bist und bist werwie du bist. und ich habe erst jetzt mit tränen in den augen vor lachen verstanden, was für ne herausforderung du für mich bist, provokateurin des generischen maskulins schon in einer zeit, als noch kaum jemand ein wort darüber, geschweige denn dagegen verloren hat
liebe grüße
fio
Lieber Paul...diese Arbeitsatmosphäre die du da beschreibst habe ich zum Glück nie kennengelernt. Und wenn doch, wäre ich sehr schnell weggelaufen.
Heute werde ich mir ein ganz anderes Arbeits leben ansehen. Eines das ich auch nicht kenne.
Ich trage den Gedanken in mir eine Zeit in einem Kloster zu verbringen. Heute ist der Kennenlern Termin.
Ich bin sehr gespannt.
Ich schätze, das dort nicht geraucht wird.
Falls doch werden sie wohl kaum Raucherpausen im Gebet tolerieren.
Ich wünsche dir und allen einen wunderschönen 1. Frühlingstag
nun war ich schon zehn tage nicht mehr hier, habe aber gezählt und geduldig gewartet.
aufgefallen ist mir, dass das zweitbeste ist, dass ICH die zehn tage ohne zigaretten durchgestanden habe. prima gemacht, liebe fio
und weisst du, was das beste ist: vor 298 wochen hast DU aufgehört zu rauchen. unfassbar prima gemacht, lieber paul
danke für deinen besuch, lieber paul, ich war SEHR froh, wieder von dir zu lesen <-- ich hatte nach zwei missverständnissen (1. bananen [wobei das eher ein nicht-verstehen war] und 2. der melancholische paul vs. den, der keinen finger krumm macht) grosse sorge, dass ich mit dem hinweis auf mich als "provokateurin des generischen maskulins" schon wieder daneben gegriffen habe. und jetzt habe ich das gefühl, ich müsste dir erklären, dass ich mit missverständnissen nicht meine, dass DU etwas missverstanden hast, sondern es kommt einfach nicht ganz zusammen, was die eine person verlässt und die andere ereilt: es trifft ja nie einfach das eine auf das andere wie es eben ist, sondern das immer schon gemeinte auf das immer schon zu deutende/gedeutete, und je weniger menschen sich kennen, desto mehr kann da schief gehen. deshalb: nichts, wirklich nichts, was ich dir schreibe, ist böse gemeint, ganz im gegenteil ... und sicher sein kannst du auch, dass ich es 1000 mal mehr liebe zu verstehen als recht zu haben <-- es ist (nicht nur) mein erkenntnisprinzip: die ausnahme bestätigt nicht die regel, sondern sie zeigt, dass die regel faul ist.
noch wenigstens kurz, was ich mit der provokateurin nicht meinte: es ist mir komplett egal, ob du oder andere das generische maskulin nutzen oder nicht. in deinem fall weiss ich es nicht mal, ich vermute schon, müsste aber nachgucken. ich tue es nicht, das ist alles. nicht egal ist mir, dass ich menschen immer gerne so anspreche, wie sie es wollen, in deinem falle also "lieber paul". das muss sein. ist aber für eine wie mich nicht so einfach
nun aber:
klar habe ich weiter gelesen
kann ich gut nachvollziehen: die 1. mitte april war bei mir ohne geschmack und vertrautheit, aber mit sehr viel angst und schuldgefühlen verbunden, die 2. ende april war ganz vertraut, wenig angst, aber einiges an ratlosigkeit, ließe sich endlos weiterführen ...
JA! grade ertappe ich mich dabei, dass ich eine begnadete lieferantin guter schlechter gründe bin. es ist, als hätte sich etwas in mir ganz festgekrallt und würde sich erbittert wehren, aus meinem leben geworfen zu werden. es ist, als würde ich den rauchstopp (noch?) nicht zuende denken und damit gehen WOLLEN. (ja, ich weiss, immer tageweise und nicht gleich alles, aber suchtelse [so heisst sie seit heute bis auf weiteres, sorry an jede else dafür] weiss eben auch, dass es um mehr geht, so dumm ist sie nicht.]
Der April wird Dein Monat sein
war april nicht der, der macht was ER will? überleg noch, ob/wie ich es schaffe, dass er meiner wird, alles recht fragil.
liebe grüße
fio
sagen wir mal so, lieber paul, da zwei nie gleich sein können, kann erst aus an den hörnern gepacktem missverstehen verstehen entstehen
alkohol habe ich gottseidank nie zu jagen versucht, der hat von beginn an einen bogen um mich gemacht. und bei beschwichtigungsversuchen wie "heute nicht" regiert mein elschen ähnlich wie dein paulchen: "Ok wenn nicht heute dann morgen, wenn aber morgen warum dann nicht gleich heute". grad hält sie weiter ein bisschen gekränkt die klappe, und mit april muss ich noch weiter reden, vor dem wochenende hab ich angst: much too much noise ...
anyway: die wettergöttinen und -götter haben berlin oder wenigstens mein kleines berliner dörfchen grade lieb, hier scheint die sonne, und hab auch du einen wunderschönen tag beim extensiven feiern deiner 5jahre8monateund21tage