20.02.2015
22:21 Uhr
Liebe Andrea,
danke für deinen ausführlichen Bericht :) Finde ich echt interessant, wie du das alles so gestaltest.
Jeden Tag gleiche Rituale einzuhalten (gleiche Uhrzeit vorallem) finde ich schon recht diszipliniert. Jeden Tag was Unangenehmes tun auch. Respekt. Dein Tag klingt auch recht ausgefüllt und abwechslungsreich.
Das glaube ich dir, dass es mit Haustieren etwas einfacher ist. Eine Freundin von mir, die auch in Rente lebt und Single ist, hat eine Katze (Lucy) und sie erzählt, die sorge schon dafür, dass sie in der Früh aufsteht, einkauft und die Wohnung einigermaßen in Ordnung hält. Als Gegenleistung darf meine Freundin auch dort wohnen :wink:
Ja ich jammere schon auch wegen meinen Krankheiten, vorallem weil das plötzlich losging und dann eins nach dem anderen kam, so dass ich den Wald bald vor lauter Bäumen nicht mehr seh.
Einiges muss ich wohl auch erstmal hinnehmen und brav Medikamente nehmen, bei anderem, den Verspannungen jetzt zum Beispiel, bin ich echt froh dass ich etwas unternommen habe und mich nicht damit abgefunden. Ich hab da jetzt auch so eine Art Prioritätenliste, dass ich eins nach dem anderen angehe.
Rauchfrei sein steht ganz oben.
Wohnung in Allem auf einmal putzen geht bei mir auch nicht mehr, vorallem nicht wenn ichs mir vornehme (warst du früher auch so ein Putzteufel?).
Und dann geht auch nicht ein Zimmer nach dem anderen, sondern hier ein Stück und dort ein Stück und mehr nach dem Lustprinzip, das Unangenehme muss mir wenigsten etwas Spaß machen, dann schaffe ich oft mehr und es wird dann auch schöner.
Aber mich ins Tun bringen ist schon immer wieder eine Hürde und es belastet mich auch, vorallem weil ich wirklich so vieles gerne machen würde und es auch schön wäre, wenn ich mal im "Flow" bleibe, den ich ja jetzt nicht mehr durchs Rauchen unterbrechen muss.
Das mit dem bildlich vorstellen ist bestimmt ein Schlüssel und ein tolles Werkzeug, aber auch da muss man sich ja erstmal hinsetzen und es tun.
Soll keine Ausrede sein, aber ich denke ein bisschen ist es auch der Zeitgeist, dass alles darauf ausgerichtet ist, sich abzulenken. Meinen Fernseher habe ich zwar schon vor 10 Jahren rausgeschmissen aber ich möchte gar nicht wissen, wie lange ich am Tag im Internet bin.
Vielleicht hilft mir (und anderen) ein Thread über das Thema ja wirklich weiter. Ich werde noch ein bisschen Infos sammeln und dann loslegen.
Wie ich gerne leben würde, hm, gute Frage. Am Liebsten hätte ich 7 Leben :lol:. Ich habe irgendwie ein starkes Bedürfnis kreativ-produktiv zu sein, aber auch ein starkes Bedürfnis nach Entspannung, Stille, Bewegung usw. Und ich würde halt gerne das ablenken und konsumieren auf nur noch 20% runterschrauben. Ich hab in der Vergangenheit verschiedene Ausbildungen angefangen, Kampfkunst, Yoga, Erzählen, und habe noch etliche andere Interessen. Mir fällt es auch schwer, mich zu fokussieren und etwas zu Ende zu bringen. Aber ich hoffe irgendwann fügt sich alles zu einem Bild zusammen, mit dem ich dann was anfangen kann. Am Liebsten hätte ich ein zweites berufliches Standbein, andererseits bin ich auch in meiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das nur an mir liegt oder auch an dem auf der einen Seite unterstützenden aber auf der anderen Seite auch hinderlich-hemmenden beruflichen Umfeld und der Gewöhnung an das System.
Ansonsten: Ich weiß noch nicht recht, was mir helfen könnte ins neue zu springen. Die letzten Tage hatte ich eher so die Empfindung es geht mehr darum es zuzulassen und Vertrauen zu haben und mich nicht am Alten festzuhalten. Es geht quasi von alleine, leicht und einfach. Und bevor ich es zulassen kann kommt immer etwas die Angst und Leere dazwischen oder auch mal ein paar Wölfe vorbei (die knurren in mir - ehrlich). Und da hilft mir entweder aufmerksam sein bis es vorüber geht oder die 4 A's anwenden, bis es vorübergeht. Glaub ich..
So, jetzt habe ich auchmal ausführlich geantwortet. Freue mich schon auf deine nächste Nachricht.
War bei dir heute auch so schönes Frühlings-Wetter?
Liebe Grüße,
Sherly