Hallo Sabine,
ich reihe mich nahtlos ein in die Riege der Neunichtmehrrauchermatschbirnen und der Kaumaufdiefeierabendzigaretteverzichtenkönner. Es war bei mir exakt dasselbe.
Ich hätte Dir wie Andreas bezüglich der Matschbirne zu ausreichender Flüssigkeitszufuhr geraten, gerne auch Fruchtsaftschorle, weil sie einem eventuell auftretenden entzugsbedingten leichten Unterzucker entgegenwirkt. Traubenzucker auch. Der Hinweis ist super. Ich möchte noch ergänzen, daß auch frische Luft hilft, idealerweise Bewegung an der frischen Luft, weil's dem Kreislauf dient. Und schließlich: warum solltest Du Dir nicht die erste Zeit ein wenig mehr Ruhe gönnen, wenn möglich. Ich meine, Dein Körper leistet ja gerade gewaltig was, die Entgiftung rollt vielleicht noch ein wenig aus, der Stoffwechsel und alle Systeme stellen sich gerade um, von der Psyche möchte ich mal gar nicht reden. Da ist es doch klar, daß Dein Körper ein wenig mehr Ruhe einfordert, bei so harter Arbeit. Gönne ihm diese, gönne sie _Dir_. Es ist kein Dauerzustand, versprochen. Ich habe immer gesagt, ich hätte mehr schlafen können als der Tag Stunden hat - aber das ging vorbei.
Und ich konnte mir am Anfang nicht vorstellen, wie der Tag funktionieren soll, wenn ich diese Zigarette nicht mehr haben solle, nachdem die Kinder aufgeräumt sind. Ich habe dann das Ritual geändert. Statt Kinder zu Bett bringen, Treppe runter und direkt raus zum Rauchen, bin ich erstmal die Treppe nicht runter gegangen, sondern ins Bad zum Zähne putzen. Der Geschmack der Zahnpasta (nimm was möglichst minziges, würziges!) dämpft die Lust zu rauchen sowieso. Dann runter, Mineralwasser trinken. Und an den Rechner und ins Forum :wink: Egal wie, ändere das Ritual ab. Mach Dir einen Fruchtsaftcocktail, nachdem die Mäuse aufgeräumt sind. Ein Schaumbad oder geh unter die Dusche. Egal was, such Dir was Angenehmes aus und mach das erstmal. Kappe diese Verknüpfung.
Und ja, an dem Wellen-Bild ist etwas dran. Vielen Aufhörern geht es so, daß es am Anfang noch ganz gut läuft. Denn erstens begreift das Hirn erst, daß Du es ernst meinst, und zweitens ist dann diese anfängliche angenehme Aufregung erstmals abgeflacht. Das ist völlig normal. Bitte miß dem nicht zuviel Bedeutung bei, das ist kein Indiz für den weiteren Verlauf Deines Entzuges. Er wird jetzt auch nicht schwerer und bleibt es dann über die gesamte Distanz, sondern zwischendrin gibt es auch Phasen der Konsolidierung zum Durchatmen.
Guido sagt, es wird nicht leicht, aber immer leichter - und da hat er auch Recht für die Zeit des Entzuges, aber ich möchte Euch allen gerne den Ausblick anbieten: Doch. Irgendwann wird es doch leicht. Wenn der Entzug abgeschlossen ist, ist es einfach nicht mehr zu rauchen. Aufpassen werden wir immer müssen, das ja - aber das ist nicht mehr schwer. Und da kommt Ihr auch hin!
Geh den Weg weiter Sabine. Das wird schon. Viele Grüße sendet Dir
Lydia