Bald ist es soweit. Ich bin bei der letzten Packung Zigaretten und habe beschlossen, wenn der Rest in dieser Packung morgen nicht durch den Tag reicht, dann ist eben morgen im Laufe des Tages irgendwann Schluss und nicht übermorgen. Eine weitere Packung wird nicht gekauft.
Ich habe kein Glas mit Wasser und Zigaretten vorbereitet, beim letzten Versuch hatte ich sowieso schon so sehr mit Übelkeit zu kämpfen, das muss ich nicht noch provozieren. Dafür ist der Ingwervorrat aufgefüllt, ich trinke sowieso sehr gerne Ingwertee und bei Übelkeit hilft es auch. Pfefferminz und andere zuckerfreie Bonbons werden morgen noch besorgt, das muss vorrätig sein. Karotten sind schon da und Saft für die ersten Tage auch.
Ich schwanke zwischen Zuversicht und Unsicherheit, versuche die positiven Gedanken weiter zu verstärken und den Bedenken den Raum zu begrenzen. Gelesen habe ich endlos, auch sonst Informationen ohne Ende, Protokolle, Listen mit Alternativen, kleinen Aufgaben, schönen Tätigkeiten, es muss dann "nur" auch umgesetzt werden.
Auch wenn es mir schwer fällt, werde ich die Besuche beim Nachbarn eine zeitlang einschränken. Auch wenn das ein wichtiger sozialer Kontakt für mich ist, möchte ich in der ersten Zeit nicht in einer Wohnung sein, in der geraucht wird und er würde mit Sicherheit auch in meiner Gegenwart rauchen. Dafür brauche ich erst genug Basis.
Quasimodi