Miezhaus, du unterstellst völlig zu Recht. Meine Verdrängungsmaschinerie läuft zwar auf Hochtouren, aber noch weiss ich es ganz genau: Der Weg hierher war ein sehr, sehr schwerer. Tage, Wochen, Monate - lange Zeit war mein Leben immer wieder ein einziger Alptraum. Depression, Tristesse, Verzweiflung, das war heuer im Frühjahr, heuer im Sommer, durchaus auch noch im Herbst, das von der Sucht gesteuerte Programm.
Jeder kleinste (und natürlich auch jeder große) Anlass wurde zu einem Riesendrama aufgeblasen, mit dem Zweck, irgendwann zu sagen: Nein, jetzt ist es tatsächlich zu viel, jetzt darf ich wenigstens rauchen.
Aber ich habe es nicht getan. Ich habe doch ein bisserl was gelernt: Nämlich, dass die wahren Dramen trotz rauchens bleiben. Die aufgeblasenen Dramen verschwinden zwar, dafür ist das Drama des Rauchens wieder da.
Es ist keineswegs so, dass ich jetzt nur einfache Zeiten habe. Im Gegenteil, es schüttelt mich immer wieder recht durch. Aber was mir echt Aufwaind gibt, was mich echt freut: Wenn jetzt etwas negatives passiert, verneble ich es nicht, sondern ich tauche tef rein - und ich tauche durch. Und, sobald es vorbei ist, ist es vorbei. Es geht viel, viel schneller, negatives wieder abzuschütteln, sich aufzurichten und weiterzugehen.
Miezhaus, das haben wir echt gut gemacht. Und natürlich auch all unsere Mitstreiter, der derzeit abwesende Markus z. B., Nadini, die mir immer zwei Tage voraus ist.
Und natürlich Daufi, Claudia, Schäfchen - ihr macht das alles super. Vielen Dank für eure Gratulationen, ich gratuliere auch euch von tiefstem Herzen zu all dem, was ihr geschafft habt.
Und an alle anderen, vor allem wie immer auch an die Neu-Aussteiger: Es ist für jeden anders. Manchmal ist es (anscheinend) ganz einfach - mit der Falle, "dann bin ich eh nicht in Gefahr". Es kann auch schrecklich sein. Und es gibt alle Abstufungen dazwischen.
Es zahlt sich aber in jedem Fall aus. Rauchen ist das Gegenteil zur rosaroten Brille - es macht einen grauschwarzen Schleier über alles.
Das echte Leben ist nicht rosa, aber es ist auch nicht grau. Es ist bunt. Und es zahlt sich aus, all die Buntheit zu erleben. Mit allen Tiefen, mit allen Höhen. In guten wie in schlechten Tagen.
Hugh, Kräuterpfarrer Barbabo hat gesprochen :-)