Heute ist ein anderes Liedchen dran: "Ich bin reif, reif, reif, reif für die Insel".
Es ist soweit: 180 Tage in Rauchfreiheit sind geschafft.
Und, was das besonders schön macht: Es fühlt sich mittlerweile tatsächlich nach Freiheit an.
Vor ein paar Tagen, zum Beispiel. Nach einer Wanderung mit ein paar Freunden in einem gemütlichen Restaurant. Ich konnte einfach sitzen, plaudern, lachen. Ich mußte nicht auf die Uhr schauen, ich hatte keinen Anlass zu irgendeiner Form von Stress.
Das ist mir irgendwann ganz stark bewusst geworden: Normalerweise wäre ich im Dauerstress gewesen, wann ich denn wieder eine Zigarette rauchen gehen könnte.
Das ist vorbei. Ich brauche das nicht mehr, ich muß nichts mehr.
Und es geht mir echt gut dabei, kann ich euch sagen.
Als Fortsetzung des Austausches mit Miezhaus und Markus zum Thema "Gefühle stärker wahrnehmen" kann ich berichten: Ich habe festgestellt, dass ich negatives zwar intensiver erlebe, aber schneller auch wieder heraus finde, es quasi "durch" habe.
Ich hatte am Freitag eine recht spektakuläre Geschichte mit meinem Auto, stehenbleiben am ungünstigsten Ort mitten auf der Straße, zur Seite schieben "dank" Automatik unmöglich. Warten auf Abschleppdienst begleitet von einem Hupkonzert und immer wieder unnetten Gesten. Totalsperre während des mittels Kran auf das Abschleppauto hebens, blockiertes Rettungsauto inklusive.
War für ein klassischer Moment, um eine Zigarette nach der anderen zu rauchen.
Ich habe es nicht getan. Ich habe nicht geraucht.
Es hätte nichts besser gemacht an der Situation. Der Stress, die Hektik, die momentane Hilflosigkiet während dennoch dagewesen. Und natürlich auch die mäßige Freude darüber, dass es mit dem Auto viel zu früh zu Ende ist - Getriebeschaden, aus, fertig.
Nachdem ich getan habe, was zu tun war, war ich mal hundemäßig müde und hab mal eine halbe Stunde geschlafen.
Ich bin aufgewacht und es ist mir wieder gut gegangen. Ich habe die unangenehmen Gefühle durchlebt, die mit so einer Geschichte verbunden sind - und konnte es dann aber auch wieder gut sein lassen und mich auf anderes konzentrieren.
Ich war dann sogar noch bei einer kleinen Party am Abend. Dort wurde ich gefragt, ob ich kürzlich auf Urlaub gewesen sei, weil ich so entspannt aussähe.
Und das, Leute, war wirklich wieder einmal ein Aha-Erlebnis. Als Raucher hätte ich zwei Packerln Tschick geraucht, mindestens. Und danach wäre es mir überhaupt nicht gut gegangen.
Tja, und heute, liebe Leute, den heutigen Sonntag verbringe ich auf meiner sonnigen Karibikinsel. Ihr seid herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und euch persönlich davon zu überzeugen, dass es mir gutgeht. Und, euch selbst davon zu überzeugen: An welchem Status des Rauchfreiprojekts ihr auch seid, ab am Anfang oder schon recht fortgeschritten: Es zahlt sich aus. Ohne grauen Schleier ist das Leben viel bunter und lebenswerter. Es ist echt schön hier!
Es grüßt euch euer
Barbabo aus Barbados :-)