17.04.2024
12:27 Uhr
Lieber Paul,
ich finde den Eingangspost super spannend.
Über die Spiegelsache will ich noch ein wenig nachdenken, bevor ich mich dazu äußere.
Spontan kam mir ein Song von Knorkator in den Sinn. https://www.youtube.com/watch?v=6GWZrTYo3qo
Ein Gedankenexperiment, was ich wohl sehen würde, wenn ich mir meinen eigenen Kopf in meinen eigenen Hintern stecken könnte, um dann in mir hochzukriechen und aus den eigenen Augen wieder aus mir hinauszuschauen.
Auch der Bezug, den du zwischen der Spiegelgeschichte und dem Nichtmehrrauchen herstellst, erinnert mich an etwas, nämlich an den Thread "Loslassen", den kürzlich jemand hier eröffnet hat, sich dann aber wieder gelöscht hat.
Nicht mehr zu rauchen hat ganz viel mit Loslassen zu tun. Loslassen fällt den meisten von uns sehr, sehr schwer. Was auch etwas damit zu tun hat, dass wir den Gedanken der Vergänglichkeit nicht mehr zulassen. Vergänglichkeit, Alter, Tod sind verbannt aus dem öffentlichen Leben und dem Bewusstsein der Menschen.
Und nun sollen wir etwas loslassen, das uns tagtäglich begleitet hat wie ein vertrauter Mensch oder ein Hund. Etwas, das immer da war und was wir schmerzlich vermisst haben, wenn es nicht da sein konnte, etwa bei einem langen Flug oder einer langen Sitzung. So in etwa fühlt es sich an, wenn ein Raucher anfängt mit dem Gedanken zu spielen, das Rauchen aufzugeben. Und dieses Gefühl macht Angst.
Ich hatte einen riesengroße Angst davor. Eine generalisierte Angst, denn ich hätte nicht einmal sinnvoll beschreiben können, wovor konkret ich Angst hatte. Am ehesten hätte gepasst: Angst vor einem Gefühl, das entsteht.
Was hilft? Weniger denken, sondern tun. Spring! Lass los!! Geh einfach weiter.
LG