Hallo Julia,
ich hatte genau die selben Gedanken wie du und bei meinem Rückfall ist mir aufgefallen, dass ich mich mit Zigarette wieder "normaler", widerstandsfähiger und spritziger gefühlt habe. Aber das gaukelt mir meine Psyche nur vor. So wie Schmerztabletten einem alles wieder besser machen, jedoch wenn man sie absetzt alles beim Alten ist. Also Fake! Es geht ja darum das Leben ohne der Sucht und ohne Zigaretten leben zu können.
Ich denke auch wie Birgit, dass wir wohl uns sehr mit der Zigarette vernebelt haben und die Probleme weggeraucht und unsere Psyche jetzt kein Ventil mehr ohne Zigarette hat. Bei mir war und ist ganz viel versteckte Wut da . In der letzten Supervision haben meine Kollegen mir gesagt, wie gechillt und gelassen sie mich finden und diese Gabe ,den Umständen entsprechend, sehr an mir schätzen und ich empfinde mich selbst oft wie ein brodelnder Vulkan!!! Bei dir dürfte es laut deinem Schreiben Trauer sein. Ich selbst habe darüber reflektiert und bin zu dem Entschluss gekommen, dass sogleich die Unterdrückung und Entstehung meiner Wut sicher von meiner rauen Kindheit und meiner Erziehung zu tun hatte. Darum werde ich mir jetzt einen Therapeuten mit Verhaltenstherapie als Unterstützung fürs neue Jahr suchen und diesen mind. 1 mal im Monat aufsuchen.
Bei mir war es ab Tag 180 viel besser,ich selbst hatte mir schon einen besseren Umgang mit meiner Gefühlswelt zugelegt, jedoch hatte ich immer noch dazwischen Wochen mit starkem Trennungsschmerz. Ich habe auch die Hoffnung, dass es nach 365 Tagen dann auch ohne Trennungsschmerz geht.
Ich denke mir auch, dass diese Veränderung für einen selbst das erste Jahr das Härteste daran ist. Aber, dann ist die eigene Gefühls-, Gedankenwelt nicht mehr ein Theaterstück welches mit viel Rauch vernebelt wird ,sondern von dir bewußt gemacht, mal refelektiert , erkannt ,benennt was es wirklich ist und im besten Fall wird ein besserer Umgang gefunden. OHNE der Droge: Zigarette!!!! Und darum geht es ja, oder?
Entschuldige, wenn ich so viel über mich schreibe, aber bei mir selbst gab es auch den Prozess um die Veränderung akzeptieren und annehmen zu können! Aber ich glaube das ist notwendig um weitermachen zu können.
Ich habe leider den Fehler gemacht, dass ich oft im letzten Jahr in meinen eigenen schlechten Gedanken gebadet habe. Es geht mir wirklich besser,seitdem ich wenn solche hoch kommen, daraus aussteige und mich versuche abzulenken. Dadurch habe ich auch das Gefühl wieder produktiver und weniger antriebloser zu sein.
Ich hoffe es ist etwas bei meinem wirren Schreiben für dich dabei :wink:
Ganz liebe Grüße, wir packen das!