Hallo liebe Mitstreiter, Aufhörer, Stillleser und Vorbereiter, kurz allen hier einen guten Tag!
Nach ein paar Wochen Drunter und Drüber heute mal ein kleiner Erfahrungsbericht von mir - jahaaa, auch mit einigen Tagen Rauchfrei auf dem Buckel gibt es manchmal noch so Aha-Erlebnisse. (Dabei seh ich gerade - sind das wirklich schon fast vier Jahre? Echt jetzt...??? Bin selbst gerade ein wenig erstaunt.)
Ich habe die letzten Wochen - es scheint geradezu symptomatisch für mein laufendes Jahr (des Hundes, übrigens) zu sein - wieder mal so ein paar kleinere und auch größere Katastrophen mitgenommen (laßt mich Euch nicht mit Details langweilen, reg mich sonst bloß selber wieder auf). Und so, wie es für mich wiederum symptomatisch ist, nach ein paar Monaten Streß, permanenter Anspannung und allmählichem Blankliegen sämtlicher verfügbarer Nerven, meldet sich doch allen Ernstes der Suchthund. Genau mein Muster, genau meine präkäre Situation, um mal die sprachliche Ästhetik einer bestimmten Bierwerbung aufzugreifen. Da bellt der Hund doch tatsächlich, ob mir eine Zigarette nicht mal gut täte, ob die mich nicht mal runterbrächte. Sogar geträumt habe ich einmal davon - viele von Euch kennen das, einer dieser Träume, bei denen man beim Aufwachen nicht genau einordnen kann, war es nun real oder nicht...
Im November 2011 bin ich genau auf dieses Gebell hereingefallen. Dachte mir, ja, wahrscheinlich taugt mir eine Zigarette schon mal als Streßkiller. Was war das Ergebnis? Besser ging es mir nicht, eher schlechter, was Gesundheit, Gewissen und Optik angeht. Aber dafür war ich wieder zweieinhalb Jahre im Strudel drin.
Dieses Mal habe ich mich ja schon lang intensiv genug mit dem Rauchen und dessen Unterlassung auseinandergesetzt (eine Auseinandersetzung, die mir beim letzten Mal komplett fehlte). Und mußte schon fast lachen. Ich hätte es ja fast erwartet - déjà vu! Du schon wieder! Aber wißt Ihr was. Es war (im Prinzip wie beim letzten Mal auch, nur da war ich noch dööfer) kein Drang mehr, kein Druck mehr. Ich mußte nicht rauchen. Irgendwas in mir hat sich daran erinnert, daß man jetzt früher geraucht hätte und es ja vielleicht jetzt auch tun könnte - aber das war es auch schon. Mehr eine Erinnerung, kein Wunsch, kein Verlangen.
Euch allen will ich damit sagen: Keine Angst vor dem Suchthund. Der beißt irgendwann nicht mehr. Er macht sich noch bemerkbar, da haben wir ja auch lang genug dran gearbeitet, indem wir viele Jahre lang geraucht haben. Aber mit ein klein wenig Wissen (das Ihr Euch hier aneignet) und ein ganz bißchen Vorsicht (die Ihr von hier mitbringt, indem Ihr von Erfahrungen profitiert, die hier schon vorhanden sind) könnt Ihr da ganz easy darüber hinweg gehen. Ihr habt diese Auseinandersetzung schon, die mir vor knapp sieben Jahren fehlte. Und wirklich, ich mach keine Sprüche, es war easy, nicht zu rauchen. Wäre es beim letzten Rückfall sicher auch gewesen, aber da war ja noch die Einbildung, eine Zigarette könnte mal nicht schaden. Daß dies nicht der Fall ist, ist das Wissen, das ich hier gerne einbringe und an Euch vermitteln möchte.
Für mich ist das jetzt nahezu auch eine Premiere, daß ich jetzt, nach vier Jahren in Rauchfreiheit, mal wieder in so einer andauernden latenten Streßsituation sitze (oder saß, ich hoffe es ebbt langsam ab, aber nach den letzten Wochen warte ich fast schon auf weitere Überraschungen, Ihr kennt solche Zeiten alle selber...), mich wieder mit meinem Trigger konfrontiert sehe, diesmal aber richtig damit umgehen konnte, was das Rauchen angeht. Auch kann ich Euch ja gern von länger zurückliegenden Erfahrungen berichten, aber diese ist nun frisch, so kann ich sie direkt aus dem Gedächtnis und gerade gewuppt mit Euch teilen. Für mich verbuche ich es durchaus als Erfolg, über den ich mich freue. (Auch wenn es nicht wirklich schwer war, aber über so Kleinigkeiten darf man sich ja auch mal freuen.) Und das, diese Freude, und daß es auch später geht, rauchfrei zu bleiben, auch wenn der Suchthund mal rülpst (denn mehr als ein Rülpser ist es nicht mehr), gebe ich gerne an Euch weiter.
In diesem Sinne optimistische Grüße von
nicht dem Hund sondern
der Miez
Lydia