Liebe Olympiasc,
Schmachtattacken kommen gerade in den ersten zwei Wochen noch sehr häufig vor, aber sie halten glücklicherweise nie lange an (statistisch gesehen zwischen 0,5 und 3 Minuten). Ich kann Dir zwar aus persönlicher Erfahrung versichern, dass sie immer seltener werden und leichter auszuhalten sind, aber das hilft Dir in einer akuten Krisensituation wenig bis gar nicht.
Hier einige Tipps, wie diese Phasen besser ausgehalten werden können:
Trinke viel Wasser oder Tee, dann sind Mund und Hände beschäftigt.
Geh ans offene Fenster und atme zehn Mal ganz tief durch, dann sind die kritischen Minuten vorbei.
Beim Fernsehen habe ich zu Pfeffergürkchen gegriffen, die beißen noch besser als Zigarettenrauch.
Esse viel Obst und Gemüse, auch das beschäftigt Mund und Hände und unterstützt die Entgiftung.
Nimm Dir einen Knautschball und presse ihn zusammen oder werfe ihn in die Ecke, das lenkt ab und löst Aggressionen.
Ansonsten schau doch einfach mal unter dem Register "Aufhören" nach den "Tipps für Ihren Rauchstopp", dort findest Du etliche zusätzliche Anregungen, z.B. die vier A:
[b]Aufschieben:[/b] Du brauchst Dich immer nur aus dem Moment heraus gegen die Zigarette entscheiden ("Nein, im Moment möchte ich nicht rauchen!" ), die ätzende Schmachtattacke kannst Du genau damit durchhalten. (In mir hätte der Gedanke, nie mehr rauchen zu dürfen, Panik ausgelöst, also habe ich daraus in meiner Vorstellung einfach ein "Nö, ich will ja jetzt gar nicht!" gemacht.)
[b]Ausweichen:[/b] Bei den Vorüberlegungen zum Thema Rauchstopp hast Du bestimmt Situationen identifiziert, in denen Du immer zur Zigarette gegriffen hast, z.B. nach dem Essen, zum Kaffee, beim Grillen usw. usf. Genau diese Situationen sind für Dich jetzt extrem gefährlich, denn schon der optische Anblick kann die Sucht in Dir "wachkitzeln". Also solltest Du versuchen, sie so weit als möglich zu vermeiden, z.B. an einem anderen Platz essen oder Kaffee trinken, ich habe mich auch in den ersten Monaten von gemeinschaftlichen Abenden mit Freunden ausgeklinkt, weil es damals alles noch Raucher waren.
[b]Abhauen:[/b] Diesen Ratschlag habe ich wortwörtlich genommen. Wenn mich eine Schmachtattacke so richtig im Genick geschüttelt hat, habe ich mir meinen Wuffi geschnappt und ihn über die Wiese gezerrt. Dieser Fluchtmechanismus funktioniert selbstverständlich auch ohne Hund, denn bei bewußtem Luftholen während eines Spaziergangs vergeht der Suchtanfall ruckzuck - :evil: reagiert panisch auf Frischluft.
[b]Ablenken:[/b] Beschäftige Dich intensiv mit etwas anderem, am besten etwas, bei dem Du schlecht rauchen kannst. Duschen, Fenster putzen, kochen, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Etwas besonders Gutes tust Du Dir, wenn Du diese Phasen der bewußten Ablenkung zum Erlernen einer Entspannungsmethode nutzt, ich habe mich z.B. mit der "Progressiven Entspannungstherapie" beschäftigt, aber auch da ist die Auswahl riesengroß.
Auch meine Äußerungen von gestern kann ich nur wiederholen: Schreib´ Dir den Frust von der Seele, ob hier im Forum oder per PN, beides hilft gleichermaßen beim "Dampfablassen". Im Forum können einfach mehr Menschen reagieren, denn hier weiß jeder, wie sehr die Nerven bei Schmachtattacken auf Grundeis gehen. Du bekommst dann einfach aus unterschiedlichen Richtungen Tipps, da sollte auch für Dich etwas Passendes dabei sein.
Falls Dir die Reaktion zu lange dauert, greif zum Telefon: Die BZgA hat einen Notruf eingerichtet, den Du unter
[b]01805 413131 (Mo.-Do. von 10.00-22.00 Uhr und Fr.-So. von 10.00-18.00 Uhr)[/b] erreichen kannst.
[b]Immer dran denken: Du bist stark und Du schaffst das! [/b]
Ich schicke Dir jetzt erst einmal eine Extraportion Sonne, denn mit Helligkeit und Wärme sieht alles schon nicht mehr ganz so trist aus:
:sun:
Liebe Grüße, Brigitte