Liebe Paloma,
...Du sprichst von bescheuerten Tagen. Oh ja, die kennen wir alle, bzw., die haben wir alle immer mal wieder erlebt. Immer mal wieder, damit meine ich, dass sie gern auch mal überraschend kommen oder nach einer längeren Ruhezeit. Viele von uns erklären das mit dem fiesen Wesen der Sucht. Ich denke auch, dass es ganz typisch ist für sie. Sie versucht, uns in unseren schwachen Momenten zu erwischen oder uns zurückzugewinnen, wenn wir an nichts Böses denken. Mir tut/tat es immer ganz gut, die Sucht zu personifizieren. Sie zu entlarven, zu durchschauen. Außerdem als Wesen zu betrachten, mit dem ich selbst immer weniger zu tun habe. Dieses "Immer weniger" bedeutet für mich Freude - ich jubele aber immer noch nicht laut ins Weltall - ich habe halt viel zu viel böse Seiten der Nikotinsucht gesehen und erlebt - aber ich freue mich leise. Mein Selbstbewußtsein wächst, ich fühl mich immer gesunder, freier und besser. Das geht bei mir alles so schleichend von statten.
Versuche die bescheuerten Tage hinzunehmen. Damit hungerst Du dieses Monster wieder ein Stückchen aus. Atme frische Luft stattdessen, das kann das Ungeheuer auch nicht leiden. Wenn es Dich dann immer noch nervt, greife auf ein paar Atemübungen zurück, die gleichzeitig entspannen. Im Ausstiegsprogramm wurden sie uns ans Herz gelegt und mir selbst hat es soo oft geholfen, gegenan zu atmen, ein und aus - ganz bewußt - und am Höhepunkt des Einatmens ein Mantra in Gedanken aufsagen. Einen Dich unterstützenden Satz. Überlege einmal, was für Sätze Dir helfen könnten. Meine lauteten zB.: "Ich bin ganz ruhig". "Ich habe Geduld". "Rauchen ist völlig unwichtig". "Ich kann tief atmen". "Mir geht es Tag für Tag besser". "Mein Körper wird gesund". "Es geht ihm gut ohne Gift".
Vielleicht helfen Dir ganz andere Sätze, überlege mal, wenn Du magst.
Jaa, das mit den Pfunden kenn ich auch, ich habe auch einige dazugewonnen. Aber ich war auch ein dünnes Hemd, habe oft sogar geraucht statt zu essen. Inzwischen nehme ich aber nicht mehr zu, es scheint sich einzupendeln. Ich schwinge mich öfter aufs Fahrrad als früher und meine Spaziergänge werden länger. Ich esse nicht mehr so viele Süßigkeiten wie am Anfang meines Rauchstopps, esse mehr frisches Obst und Gemüse, gar keine Fertiggerichte und immer weniger Weizen und gar keine Wurst mehr. Das hat sich alles so entwickelt, ich esse das, was mir schmeckt und besser bekommt. Mache also keine Diät. Lese nur ab und zu Bücher über Lebensmittel, das macht neugierig und Appetit auf Gesundes.
Aber Du kennst ja den Spruch "Erst rauchfrei, dann bauchfrei". Habe also Geduld und quäle Dich nicht mit Diäten oder sowas.
Es wird!
Ganz viele liebe Grüße von Andrea