26.04.2022 12:22

Vom Rauchen Abschied nehmen

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187Beiträge
10.12.2015
06:36 Uhr
Ach. es ist echt schwer! Gestern war unser Literaturverein und dort habe ich in den Pausen immer geraucht: SusanneK mit der Fluppe in der Hand! Vorbei. Ich spazierte auf dem Weg ins Lokal einem Mitglied hinterher, das eine Zigi in der Hand hielt, mir zog der Rauch in Richtung Nase... Ich bin echt ein paar Schritte zurückgeblieben, getreu dem Motto "Nie wieder einen einzigen Zug" (Rauchfrei-Lotse Andreas hat da so ein Buch). Ich glaube, der Satz "Nie wieder rauchen" scheitert bei mir daran, dass ich noch falsche Bilder im Kopf habe. Ich sehe mich nämlich als alte Frau nach erfolgreich abgeschlossenem Lebenswerk in einem Schaukelstuhl auf einer Veranda sitzen und genüsslich rauchen! Schönes Bild - ausradieren!
09.12.2015
22:45 Uhr
Liebe Susanne, wenn Du Dir auch nach gut drei rauchfreien Wochen den Satz "Ich rauche nie wieder!" nicht so recht zutraust, erkenne ich mich mit meiner eigenen Erfahrung darin wieder: Es ist ein anspruchsvoller Vorsatz für eine unvorhersehbare Zeitspanne, also für mich zwei Nummern zu groß. Ich weiß nicht, ob ich dem gerecht werden kann, denn mir fallen noch genügend Situationen ein, in denen eine Kippe gewohnheitsmäßig einfach "dazugehört". Oder anders ausgedrückt: Fracksausen. Wenn ich nicht weiß, ob ich es realisieren kann, backe ich lieber kleinere Brötchen. Und mein kleines Brötchen ist seit dem 3.4.2013 ein und dasselbe: [b]"Nein danke, im Moment möchte ich nicht rauchen!"[/b] Warum ich mir "möchte" und nicht "will" gedacht habe? Der Wille kann schlapp machen, wenn zu viel auf einen einstürmt. Wenn ich nicht mehr möchte, ist es in meinem Empfinden verwurzelt und somit verinnerlicht. Dieser kleine, simple Satz ist seit weit über zwei Jahren mein Schutzschild, denn so oft, wie ich ihn anfangs gedacht habe, kommt er mir auch heute noch reflexartig ins Bewusstsein, wenn die Situation das leichtsinnige Gedankenspiel "Probieren, ob ´ne Kippe noch schmecken würde?" entstehen lässt - [b]"Nein danke, ich möchte nicht!"[/b]. Oder anders ausgedrückt: Bei mir hat sich exakt dieser Satz durch ständig wiederholtes Denken so tief ins Gehirn "gefräst", dass ich zum "Pawlowschen Nicht-mehr-Raucher" geworden bin - Niko bimmelt und ich assoziiiere [b]"Nein, danke.".[/b] Vielleicht kommt es einfach nur auf die höchstpersönliche Formel an... Liebe Grüße und eine gute Nacht, Brigitte
09.12.2015
14:44 Uhr
Da sollten wir vielleicht ein bißchen unterscheiden zwischen Vorsatz und Abstinenzzuversicht. Man sollte sich des Sieges über die Sucht niemals zu gewißt sein, das ist richtig. Aus zu großer Abstinenzzuversicht (was mich persönlich betrifft, spreche ich da ganz gerne von Arroganz) sind schon zu viele wieder rückfällig geworden, zum Teil auch nach sehr langer Zeit (ich auch, wie Ihr wißt). Also wir dürfen uns nie zu sicher sein, dürfen niemals davon ausgehen, daß wir für alle Zeiten vor der Sucht sicher sind. Das ist absolut richtig und wichtig, bin ich aus eigener Erfahrung bei Euch. Aber den Vorsatz, nie mehr zu rauchen, den können wir fassen und auch laut aussprechen. Ich mein, wir hören ja nicht mit dem Rauchen auf, und setzen uns damit auseinander, weil wir nicht vorhaben, uns das auch dauerhaft vom Leib zu schaffen. Nein, wir wollen das nicht mehr! Wir wollen davon weg. Unser Vorsatz ist es ja genau, muß es ja ganz genau sein, nie mehr zu rauchen. Susanne, der Vorsatz ist ehrenvoll und der richtige Ansatz. Du darfst ihn fassen, darfst ihn haben. Und mal ehrlich - die Vorstellung nie mehr zu rauchen ist doch auch schön oder? Viele Grüße sendet Dir Lydia
09.12.2015
14:26 Uhr
[quote="SusanneK"] Also, den Vorsatz "Ich rauche nie wieder" traue ich mir noch nicht zu. [/quote] Diesen Satz würde wohl so ziemlich jede(r) hier unterschreiben, leider! ... die Geister, die rief ...
09.12.2015
07:55 Uhr
Also, den Vorsatz "Ich rauche nie wieder" traue ich mir noch nicht zu. :gesundesobstgemuese:
08.12.2015
07:41 Uhr
Guten Morgen, nach drei Wochen Entzug geht es mir besser: Gedanken und Gefühle werden wieder normaler. Viele Rauch-Situationen lassen mich schon kalt, manchmal habe ich noch Schmachtattacken. Aber ich widerstehe, denn ich habe erkannt: :ideebirne: Die Zigarette ist ein Zeichen/ein Symbol, das auf eine Bedeutung verweist, die es nicht hat: Die Zigarette verspricht Trost, Belohnung, Entspannung etc., aber sie hält dieses Versprechen nicht, sondern tut nur so. Heute Abend habe ich wieder einen Termin bei dem wundervollen Dr. C. Noch mal Akupressur oder diesmal Hypnose? Traue ich mir die Aussage "Ich will [b]n i e - w i e d e r[/b] rauchen, schon zu? Liebe Grüße SusanneK
06.12.2015
20:46 Uhr
Liebe Wu, vielleicht hast du recht: den Geist mal nicht so anstrengen, mehr vertrauen und sehen, wie es weitergeht. Herzlich SusanneK :sun:
06.12.2015
10:49 Uhr
[quote="FrauWu"] Liebe SusanneK, Glückwunsch - - zu Deinem Entschluss - zu Deinem ganz individuellen Weg der Rauchfreiheit. Ja, gut möglich, dass andere Dinge einfacher sind wie nach langer Zeit das gewohnte, geliebte Rauchen aufzuhören. Insbesondere als freie Autorin, d.h. Kreativität und großes Selbstbewusstsein muss Alltag sein. Oh, Du bist auf einem guten Weg. Hinterfragst, bist mutig, hast Geduld ..... aber vielleicht zu hohe Erwartungen an die Geschwindigkeit? Der Entzug braucht so lange er braucht. Und gerade als Autorin und Kreative wirst Du es zu schätzen wissen, wenn Du freier, wilder, authentischer erzählen kannst - wenn Mister Zig nicht mehr Dein Denken beeinträchtigt. Ja, Nikotin macht das. [color=purple]Liebe Wu, super hast du das geschrieben. ja, ich mag nicht das Vierteljahr abwarten, das z.B. eine Freundin mir in Aussicht gestellt hat: "Im Februar wird es dir besser gehen". Sie hat selbst vor vier Jahren Nikotinentzug gemacht. Alles soll angenehmer sein, soll schneller gehen. Ich denke, wenn es mir immer so geht wie jetzt, dann habe ich da keinen Bock drauf. [/color] Klar, wenn man an Künst[/size]ler/Kreative denkt, denkt man an Drogen - scheint dort Alltag zu sein. [color=purple]Da sprichst du was an: große Musiker - immer Drogen genommen. Maler - Alkohol getrunken. Schriftsteller und Intellektuelle - immer geraucht. Wie soll ich mich von dem Bild losmachen und darauf vertrauen, dass es nicht mit, sondern ohne Nikotin noch besser wird?[/color] :screensaver: Nur, ist es wirklich das Richtige für Dich?? Spüre in Deinen Posts so viel Gefühl und Wahrheit - soviel Kraft, Ehrlichkeit und Empathie - kann mir sehr gut vorstellen, dass Du ohne Niko NOCH besser bist. gib Dir noch bisschen Zeit..... unser Hirn brauch da etwas länger bis wir wieder schnell und kreativ vernetzen können die Neuronen... [color=purple]Ja, ganz herzlichen Dank für diese hilfreichen Worte![/color] Alles Liebe von der Wuuuuu [color=purple]SusanneK[/color] [/quote]
05.12.2015
22:07 Uhr
Hallo liebe Susanne, [size=2]herzliche Glückwünsche [/size] [color=orange][size=2]für 20 Tage ohne Rauch [/size][/color] :award::award: Wünsche Dir weiter eine schöne gesunde und rauchfreie Adventzeit:weihnachtskerze: Liebe Grüße Gabi + Manfred
05.12.2015
21:42 Uhr
Liebe Susanne, also erstmal beglückwünsche ich Dich auch zu 20 Tagen ohne Rauch. Noch einer und Du hast die dritte Woche schon erfolgreich hinter Dich gebracht. Prima! Dann habe ich dieses Gespräch mit Deiner Ärztin mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Erstens sollte Dir eigentlich ihre Untestützung beim Rauchstop gewiß sein und nicht so ein Mit-einer-Handbewegung-wegwischen dessen, was Du derzeit leistest. Aber gut, es ist nicht ganz neu, daß Nichtraucher von jeher oder Raucher, die den Rauchstopp noch nie versucht haben, sich nicht über die Langzeitwirkung des Ausstiegs im Klaren sind, das kann man ihnen glaub ich nicht mal übel nehmen - das wissen wir inzwischen, aus unserer Erfahrung raus, aber mal ehrlich, bevor wir es einmal versucht hatten, hätten wir es uns doch auch nicht so wirklich vorstellen können oder? Und zweitens hat mich auch die Einstellung bezüglich der Arbeit irritiert. Je nach Erkrankung und Berufstätigkeit schließt das eine ja leider das andere nicht aus. Auch wenn Du Deiner Arbeit nachgehst, auch erfolgreich nachgehst, kannst Du Dich trotzdem in einer gesundheitlichen Schieflage befinden, körperlich wie seelisch. Hat mich irritiert, die Aussage, daß Du Dich gesund verhältst, weil Du Deiner Arbeit nachgehst - habe ich sie vielleicht falsch verstanden? Was die strukturelle Unvereinbarkeit Deiner beiden Berufsidentitäten angeht: Dieses Dilemma jetzt auch noch zu lösen, wäre meines Erachtens zuviel von Dir verlangt. Dein Vergleich mit der Fastenwanderung ist nicht verkehrt, es ist kein Sprung, sondern eine Wanderung. Du bist Dir angelegentlich des Rauchstopps dieser Diskrepanz jetzt vielleicht bewußt geworden. Aber lösen kann man so eine grundlegende Diskrepanz glaube ich nicht von einem Tag auf den anderen. Der Rauchstopp nimmt derzeit viel von Deiner Aufmerksamkeit in Anspruch, aber Du bist da ja auf einem guten Weg. Und wenn die Konsolidierungsphasen länger werden, kannst Du diese dazu nutzen, an einer Lösung für Deine Berufsidentitätskrise zu arbeiten. Die Wanderung fortzusetzen, sozusagen. Und ja, ich bin überzeugt davon, kommt Zeit kommt Rat, denn das grundlegende Problem hast Du ja jetzt erkannt. Geh Deinen Weg weiter. Wir gehen mit Dir mit. Viele Grüße und einen schönen zweiten Advent wünscht Dir Lydia
05.12.2015
20:40 Uhr
Liebe Sabine, ich stoße auch ganz herzlich mit dir an! SusanneK:champagne:
05.12.2015
10:41 Uhr
Guten Morgen, heute Nacht habe ich wieder viel wachgelegen und über das Verhalten der Ärztin nachgedacht. Frühes Aufwachen ist für mich eine der gefährlichsten Situationen, was das Nichtrauchen betrifft. Die Ärztin hat sich geirrt. Nicht die Arbeitsbelastung macht mich auf der Arbeit krank, sondern der Rollenkonflikt. Schriftstellerin und Arbeitnehmerin ist strukturell unvereinbar. Eine Arbeitnehmerin soll sich anpassen, eher Niedrig-Status-Signale setzen und ihre Persönlichkeit zurücknehmen. Eine Schriftstellerin hingegen soll unangepasst sein, Hoch-Status-Signale setzen und ihre Persönlichkeit einbringen. Rein zeitlich gesehen könnte ich natürlich 20 Wochenstunden Arbeitnehmerin und 20 Wochenstunden Schriftstellerin sein, Aber strukturell geht es nicht, denn bin ich eine gute Arbeitnehmerin, dann bin ich eine schlechte Schriftstellerin, und umgekehrt. Eine Lösung habe ich für das Problem noch nicht. Vielleicht kommt Zeit, kommt Rat. Es ist ja der erste Suchtmittelentzug dieser Art in meinem Leben überhaupt und es kommt mir vor wie eine Selbstreinigung, eine Entschlackung, oder auch wie so eine Art Fastenwanderung, deren Ziel die zufriedene Rauchfreiheit sein sollte. Liebe Grüße, dieses Forum hilft mir sehr SusanneK
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