Guten Abend Susanne,
[quote="SusanneK"]
Mein Partner und mein Kind nehmen mein Vorhaben nach zwei Wochen schon zu selbstverständlich und auf der Arbeit fragt sowieso keiner wirklich nach.
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ja das trifft einen irgendwie immer so ein wenig, ich weiß. Das liegt aber meiner Meinung nach daran, daß Nichtraucher gar nicht nachvollziehen können, wie schwer und auch langwierig es ist oder sein kann, das Rauchen aufzugeben (das ist ihnen ja auch nur zu gönnen, gut daß sie es niemals angefangen haben! Sie tun sich nur eben schwer, sich vorzustellen, daß es länger als ein, zwei Wochen nach dem Rauchstopp nachwirkt). Das kann man ihnen fast nicht verübeln. Und in der Arbeit... nun, was die Nichtraucher betrifft, siehe voriger Satz, und die Raucher möchten dieses Thema des Aufhörens eigentlich am liebsten weit von sich haben, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen (es macht ein unangenehmes Gefühl, weil man ja weiß, man sollte selber). Aber Du bist ja hier, um Verständnis und Rückhalt zu erfahren von Leuten, die dasselbe durchgemacht haben wie Du und die wissen, was Du dabei fühlst und denkst. Dieses Netz darfst Du getrost hier in Anspruch nehmen, dazu sind wir ja da.
[quote="SusanneK"]
Ich habe übrigens eben den Thread von PeterPan über die Angst vor den körperlichen Entzugserscheinungen gelesen und fand die Postings von allen sehr beeindruckend. Da tauchten auch die "11 Jahre" oder "6 Jahre" rauchfrei auf. Ich bleibe dabei, dass das jeweils eine beachtlich lange Zeit ist, aber die Warnung, dass man Ex-Raucher, aber nicht Nichtraucher wird, die scheint echt ernst zu sein.
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Ja das ist auch so. Jemand, der sich das Rauchen abgewöhnt hat, wird niemals mehr ein Nichtraucher, sondern er bleibt immer ein Raucher, der nicht mehr raucht. Und ich persönlich reite gern darauf rum, daß ich nach elf rauchfreien Jahren wieder der Sucht anheimgefallen bin, um alle Aufhörer zu warnen und dafür zu sensibilisieren, daß man nie, aber auch niemals davon ausgehen sollte, daß einem "nur mal eine Zigarette schon nichts anhaben" könne. Nur eine bringt uns sofort zurück dahin, wo wir hergekommen sind.
[quote="SusanneK"]
Also muss man an irgendwann an den Punkt kommen zu sagen "Nie wieder eine Zigarette", nicht nur sagen "für den nächsten Zeitraum erst mal keine".
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Janeinweißichnicht. Wie man das für sich am besten definiert, daß man damit leben kann, muß jeder für sich rausfinden. Manche können mit diesem "nie mehr"-Gedanken gar nicht gut leben, dieses "für immer" überfordert sie. Diese leben am besten wirklich nach dem Motto, daß sie jede einzelne Schmacht und jedes einzelne Um-die-Ecke-Lugen der Sucht abfertigen. Was in jedem Fall auch später noch wichtig und unerläßlich bleibt, ist ein konsequentes "Nein danke", wenn sich die Sucht bemerkbar macht. Wird sie immer mal ("meinst Du nicht, daß es Dir nach einer - nur einer - besser gehen würde?"). Dann gibt es nur eine Antwort: Nein. Meine ich nicht. Egal ob Du das für immer definierst oder nur für diese Anfrage. Wenn Du jede Anfrage so beantwortest, rauchst Du im Endeffekt nie mehr. Das ist das einzig wichtige.
Du hast jetzt zwei Wochen hinter Dich gebracht, das ist eine gute, ausbaufähige Ausgangsbasis. Meinen Glückwunsch hierzu! Laß bald wieder von Dir hören Susanne. Bis dahin grüßt
Lydia