Nein, keine Angst Susanne. Für den Moment ist es wie es ist, Du hast keine Zigaretten dabei. Gut so. Dir persönlich ist es wichtiger, Deine Freiheit zurückzuerlangen. Derjenige, dem es wichtiger ist, daß Du dem Drang nachgibst, das ist die Sucht, aber das bist nicht Du! Du wünschst Dir Deine Freiheit.
Viele Aussteiger spekulieren auch gar nicht auf die Ewigkeit! Sie denken von Verlangensattacke zu Verlangensattacke. Vielleicht hilft Dir dieser Gedanke auch: Nein, ich rauche jetzt nicht. Jetzt will ich nicht! Und das mach zu Deinem Mantra, jedes Mal, wenn Dich eine Schmacht heimsucht. Nein danke - jetzt nicht. Denn ein Schritt ist überschaubar, das ängstigt nicht. Vor einem Schritt hast Du auch keine Angst. Und weiter denkst Du gar nicht.
Die elf Jahre können wir gern an anderer Stelle erörtern, wenn Du magst, sprich mich ruhig nochmal an (gerne auch auf meinem Thread, wie Du möchtest). Für heute möchte ich Dir einfach die Angst vor dem Druck nehmen, denn sie ist nicht nötig. Du hast Ziele, Motive, das Rauchen aufzugeben, halte Dir diese vor Augen, und lenke Dich ab. Und den Verlangensattacken begegnest Du einer nach der anderen. Nein danke - jetzt nicht! Das kanst Du, das schaffst Du - Mal für Mal für Mal.
Und weil Du sagst, mit der Überwindung der Sucht können nicht alle Träume in Erfüllung gehen - nun, vielleicht nicht die, die Du heute schon hast. Aber vielleicht tun sich neue, ungeahnte Möglichkeiten auf, die Du vorher nicht gesehen hast? Ich meine, hätte vor 553 (oder so) Tagen jemand zu mir gesagt, daß ich mich in anderthalb Jahren hier als Lotsin betätigen würde, daß ich es könnte und dürfte, hätte ich auch gefragt, in welche Glaskugel der denn geschaut hätte! Und ich mache das hier mit großer Freude und Überzeugung - eine Möglichkeit, die ich bis vor nicht allzulanger Zeit nicht in Betracht gezogen hatte. Warum sollst Du nicht im weiteren Verlauf auch neue Möglichkeiten sehen, die sich Dir bis dahin einfach noch nicht erschlossen haben? Und: vielleicht gehen andere Träume ja auch noch in Erfüllung - unabhängig von der Überwindung der Sucht.
Zweifle bitte nicht an dem Weg, der vor Dir liegt. Vielleicht wird er ein wenig holprig, aber unüberwindlich ist er nicht. In diesem unerschütterlichen Glauben grüßt Dich
Lydia