23.02.2024 12:05

Spieglein, Spieglein … mein Weg zur Abstinenz

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212Beiträge
28.12.2023
16:26 Uhr
@Adriane, liebe Christine, ich war gestern auch ein wenig müde ... deshalb möchte ich noch was zu deinem "wichtigen Gedanken" (ohne Kontrollverlust etc.) nachreichen: [b]Drogen erfüllen unterschiedliche FUNKTIONEN[/b]. Deshalb ist eine gute Frage an eine abstinente Person/an sich selbst immer die, welche Funktion der Konsum der Droge für einen/dich hat? Zum Beispiel: [b](... immer zu Beginn, später zeigt die Sucht ja ihre "Fratze"):[/b] Ich bin ein sehr sehr sensibler, verletzlicher Mensch ...Heroin hat mich warm eingehüllt, wie in eine Kuscheldecke. Ich konnte nicht an mich glauben, mit Kokain fühlte ich mich selbstbewusst und energetisch ... Vielleicht bringt dir (noch) das was ...? Liebe Grüße DIE Micha
27.12.2023
22:43 Uhr
Hallo Micha. Paul2,0 hat hier mal geschrieben "Das Forum hat mir ermöglicht meine Sucht noch einmal durch die Augen Anderer zu sehen" (sinngemäß - den präzisen Wortlaut erinnere ich nicht sicher) Beim lesen deiner Rückblicke ist mir genau das wieder eingefallen. Mögen sich Details unterscheiden, ist das große Ganze doch recht ähnlich. Das kann ich für mich sagen und ich glaube viele Andere auch. Vielleicht liest Paul auch schon still mit und wartet interessiert auf Fortsetzung – wie ich :)
27.12.2023
21:37 Uhr
@Adriane: schön, dass du mich in meinem Wohnzimmer besuchst und hier Inspiration findest. Komm bitte immer gern wieder und ich freu mich über Feedback ... auch müdes, leeres ... Hauptsache du bist da! Ach ja, fast hatte ich es vergessen .... [b]Klaus und Adriane: Stay Sisu! [/b]
27.12.2023
20:42 Uhr
[quote=654416]wuff[/quote] Nicht so schnell ... muss doch erst schreiben8)
27.12.2023
20:41 Uhr
wuff
27.12.2023
20:41 Uhr
[b]27.12.2023, immer noch Mittwoch und Tag 22 Brennpunkt[/b] Rauchen ist weder ein Laster noch eine Gewohnheit. [b]Rauchen ist eine Sucht! Und Sucht ist eine Krankheit[/b] ... wie Gelbsucht, Schwindsucht ... hat also nix mit "Suche" zu tun, wie viele meinen. [b]Als Krankheit ist Sucht im ICD 10 der WHO genau definiert[/b] ICD 10 = International Statistical Classification of Diseases and related Health Problems = eine Art weltweit anerkannter Diagnoseschlüssel - findet man z.B. auf der Krankschreibung vom Arzt WHO = sollte bekannt sein, dennoch zur Sicherheit . World Health Organisation In aller kürze steht da in etwa so etwas: [b]Eine Abhängigkeit besteht bzw. ist stark anzunehmen, wenn [i]mindestens dre[/i]i der folgenden Kriterien zutreffen:[/b] [b](1) Starker Konsumdrang (2) Kontrollverlust über Zeitpunkt, Menge usw. (3) Toleranzentwicklung, d.h. mit der Zeit steigende Dosis (4) Körperliche Entzugssymptome (5) Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Substanzkonsums (6) Anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen.[/b] Arbeiten wir an den nächsten Tagen mal weiter.
27.12.2023
18:10 Uhr
Hallo Micha, sehr berührend, was du da schreibst. Bin gerade zu leer, um etwas mit Gehalt darauf zu antworten, wollte dir aber spiegeln, dass ich mit Interesse lese und verarbeite. Besonders wirkt gerade einer deiner Rauchergründe nach: Nikotin führt nicht zum Kontrollverlust, zumindest nicht so wie Alkohol oder andere Drogen. LG Christine
27.12.2023
10:17 Uhr
[b]@Seni, Klaus, Dina UND Alle anderen: Stay Sisu![/b]
27.12.2023
10:15 Uhr
[b]Mittwoch, 27.12.2023, Abstinenz Tag 22 Rückspiegel 2:[/b] [b]Fazit aus Rückspiegel 1 - weshalb habe ich geraucht?[/b] - Es war eine Droge, die mir von klein auf bekannt war. - Ich konnte dadurch meine Gefühle regulieren, d.h. mit unangenehmen besser umgehen und schöne verstärken - Nikotin ist eine Droge, die keinen Kontrollverluste und ein High erzeugt. Das hat als Mensch zu mir gepasst – Kontrollverlust (z.B. Alkohol) und Beruhigung (z.B. Hasch) hätten nicht zu mir gepasst. Der große „Knall“ in Richtung Nikotin-Sucht kam dann jedoch mit Anfang 20. Ich zog von zu Hause aus, unter Protest meines Vaters, er war beleidigt und verstand mich nicht, so dass er (und meine Familie) mich dafür verstoßen hat ... und das meine ich tatsächlich so! Einerseits war ich sehr glücklich darüber, denn ich zog in eine etwas größere Stadt (nicht weit von zu Hause), wo ich endlich ein unbeschriebenes Blatt Papier war: niemand kannte mein Elternhaus, das ganze Geld etc. … ich war ein Niemand, endlich!, hatte exakt ein Bett und einen Schrank, welches ich allein mit meinem Opel-Kadett (selbstredend mit Birne-Aufkleber hinten drauf) umzog … und ich war frei und glücklich. Andererseits war das der Beginn einer riesigen Angst … einer Existenzangst! Im Studium ging es noch, ich habe studiert und in Bars gejobbt und als ich mein erstes Geld in meiner Doktoranden-Stelle von 1000 DM Brutto verdiente, gab mir das schon etwas Sicherheit. Doch wie sollte es weiter gehen? Promotion kam nicht in Frage … das war nur ein Aufschub sich eine „vernünftige Arbeit“ zu suchen … und ich dachte ständig „Scheiße, ich kann doch nix außer zu wissen, was in tierischen und pflanzlichen Zellen und Körpern so ab geht, wie Viren und Bakterien diese Zellen kapern, etc. … ein super interessante Welt, von der jedoch die wenigsten etwas verstehen und leider nutzloses Wissen! Und so war sie geboren, auf der Welt … meine Existenzangst, die ich – ohne von ihr genau zu wissen – möglichst effektiv betäuben musste, damit es irgendwie vorwärts ging … … und dann war da natürlich auch dieser stets schlummernde und dann wieder aufbrechende Schmerz „verstoßen“ zu sein. Die eigene Familie, das eigene Blut, dass sich gegen einen richtet … wem kann man überhaupt trauen? Niemanden … ich bin allein, hab keine Hilfe (ein Gefühl, dass mich selbst heute noch ab und zu einholt) … und ich wurde dadurch so wütend und rebellisch, wie sich das niemand vorstellen kann: ich fuhr (als Frau) einen Jeep, trug Militärhosen, Rucksack und Bergstiefel, hatte eine große Schäferhundin und „sägte“ abends und nachts rauchend die Jungs an den Billiardtischen ab … (wer gewann durfte am Tisch bleiben) … und wer mich ansprach musste darauf gefasst sein, zerrissen zu werden. Ein (in mich verliebter) Kumpel hat mir damals einen sehr richtigen Brief geschrieben. Damals fand ich den Brief natürlich total bescheuert, doch zum Glück habe ich ihn aufgehoben. Dort stand nur richtiges über mich, u.a. mit mir umzugehen sei so wie einem wilden Tier zu begegnen. Ich denke, das trifft es in den damaligen Zeiten ganz gut … aus Angst und Trauer wurde zuerst wahnsinnige Aggression, Wut etc.. [b]Doch zurück zum Thema – das war zusammengefasst mein Weg in die Nikotinsucht: - Es war eine Droge, die mir von klein auf bekannt war. - Ich konnte dadurch meine Gefühle regulieren, d.h. mit unangenehmen besser umgehen und schöne verstärken - Nikotin ist eine Droge, die keinen Kontrollverluste und ein High erzeugt. Das hat als Mensch zu mir gepasst – Kontrollverlust (z.B. Alkohol) und Beruhigung (z.B. Hasch) hätten nicht zu mir gepasst bzw. wurden mir trotz Konsum nie wirklich gefährlich . - Ich hatte das Gefühl im Leben alleine zu sein, begleitet von einer wahnsinnigen Existenzangst [/b]
27.12.2023
09:27 Uhr
Liebe Seni (oder Senif ... bin unsicher, ob das "f" aus versehen war ...), Danke für deine Offenheit bezüglich deiner Depression. Mich ärgert so, dass dieses Thema ... Depression ... immer noch so negativ stigmatisiert wird. Dabei hat jeder fünfte Mensch in seinem Leben eine Depression, u.a. deshalb, weil diese Menschen einfach eine nachweislich höhere "Vulnerabilität" haben. Deshalb schön, dass du einfach dazu stehst ... Zum Selbstwert möchte ich noch was ergänzen: Selbstwert ist für ALLE Menschen DER Dreh- und Angelpunkt - nicht nur bei Depression ... bzw. umgekehrt führt fehlender Selbstwert irgendwann in die Depression. Wer sich selbst nicht wertschätzt, nicht selbst liebt ... kann keine gesunden Beziehungen führen - zu sich selbst und zu anderen. Das heißt NICHT perfekt zu sein ... es heißt vielmehr sich darüber bewusst zu sein und zu erkennen, wo man "Wunden" hat ... damit sie heilen können ... und zu Narben werden, die nur noch manchmal schmerzen oder einfach nur da sind, um einen ab und an daran zu erinnern, was einmal war.
26.12.2023
11:09 Uhr
Hallo zusammen, Selbstwert ist bei mir der Dreh- und Angelpunkt für vieles. Ich hab Depressionen und da ist der Selbstwert extrem im Keller. Seit ich mir selbst wohlwollender gegenüber bin, ist vieles einfacher geworden. Es bringt mich manches nicht mehr so aus dem Gleichgewicht. Da kann mein Gegenüber Aufstände machen und mich als A...loch beschimpfen, es hebt mich nicht an, weil ich in mir sicher bin, dass ich ok so bin, wie ich bin. Es macht mich viel gelassener. LG Senif
26.12.2023
09:40 Uhr
[quote=654225 Jetzt ist die Belohnung wichtig. Wir müssen auch lernen, das wir es uns wert sind. Bisher haben wir uns teuer vernichtet. Jetzt belohnen wir uns für das Gegenteil. Das ist prima, finde ich.[/quote] Lieber Klaus, lieben Dank für deinen Besuch in meinem Wohnzimmer. Alles wichtig und richtig, was du schreibst. Etwas hallt in mir jedoch besonders nach: "Wir müssen auch lernen, dass wir es uns wert sind." Wow, das Thema Selbstwert ... ein ganz großes ... und Rauchen selbst zerstört den vorab schon angeschlagenen Selbstwert so dermaßen ... dazu irgendwann später hier noch mehr ... auf alle Fälle ist das eine ganz große Motivation von mir, nicht mehr zu rauchen: SELBSTWERT ZURÜCKGEWINNEN. Da steht natürlich noch mehr auf meiner Motivationsliste (insgesamt sind es vier Punkte), doch interessanterweise habe ich für diesen Punkt (= SELBSTWERT ZURÜCKGEWINNEN) bezüglich dessen Formulierung am längsten gebraucht. Stay Sisu Klaus
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