23.02.2024 12:05

Spieglein, Spieglein … mein Weg zur Abstinenz

212
212Beiträge
15.02.2024
11:08 Uhr
Liebe Micha, [b]Neuroplastizität[/b] ist in vielerlei Hinsicht ein interessantes Thema. Auch bei [b]Depressionen[/b] und anderen psychischen Erkrankungen spielt es eine Rolle, denn konstanter Stress führt zu einer niedrigeren Neuroplastizität: [i]"Bei Angst spielt vor allem die Amygdala eine wichtige Rolle. Dieser «Mandelkern» wird als Teil des limbischen Systems – dem Emotionszentrum – sofort aktiviert, wenn akute Gefahr droht. So werden wichtige Energiereserven aktiviert. Hält Stress zu lange an, schwächt dieser Mechanismus uns. «Eine Übung, die die Amygdala beruhigt, ist summendes Gehen», so Studer. Zuerst die Atmung verlangsamen. Das sei ideal, um die Aktivität des Angstzentrums zu dämmen. «Noch besser ist es, wenn wir ruhiges Atmen mit der Stimme kombinieren». Unser Vagusnerv, der auch «Ruhenerv» genannt wird, soll sich durch Schwingungen der Stimmbänder aktivieren. Das wirke besänftigend auf das limbische System. «Im besten Fall macht man das während eines Spaziergangs», so Studer. Dass Bewegung bei Unruhe, Depressionen oder Angstzuständen helfen könnte, darauf deuten Untersuchungen. Schaut man sich MRT-Aufnahmen von Menschen mit Depressionen an, zeigen die sich etwa durch Überaktivitäten im präfrontalen Kortex. «Wenn wir unsere kognitive Leistung nicht beanspruchen, sollte da wenig Aktivität sein. Bei depressiven Menschen ist aber mehr», so der Basler Neurologe Sebastian Ludyga in einem Interview mit dem Magazin «mdr». Eine Folge: Grübeln und Gedankenkreisen. Ein anderes Anzeichen von Depressionen im Gehirn ist die geringere Neuroplastizität, die sich bei Betroffenen zeigt. Genau hier könnte Bewegung ansetzen (siehe Box)."[/i] Quelle: "[i]Summen, Knurren, Laufen - Wie Gehirntraining gegen Angst und Depressionen helfen kann[/i]", srf.ch: 2023 Das mit dem "summenden Gehen" kann man ganz einfach ausprobieren :gefsmilie: Liebe Grüße an diesem sonnigen Tag :sun-2: :sun: :sun-2:
14.02.2024
15:17 Uhr
Ups ... dass ist sehr viel und fast anstrengend zu lesen aber irgendwie passt es. Fehler passieren durch Unachtsamkeit, mein Auto hat ein paar Spuren davon :bang: Danke für deine Mühe :flowerorange:
14.02.2024
13:40 Uhr
Die Menschen haben gelernt Roboter zu bauen. Jetzt lernen wir gerade, wie wir den Robotern das lernen beibringen. Wenn die Roboter genug gelernt haben können die Roboter Bücher schreiben. Wenn die Roboter dann ihre Bücher lesen und dadurch noch mehr lernen, brauchen wir nur noch auf dem Sofa sitzen und können den ganzen Tag Löcher in die Luft gucken. Wie schön ist das denn?! :D
14.02.2024
06:52 Uhr
[b]Mittwoch, der 14.02.2024 = Tag 71 = Valentinstag Teil 2: Neuroplastizität und Lernen: Wir als Bildhauer unseres Gehirns![/b] [b]Was gibt es bezüglich des Lernens noch für wissenschaftliche Erkenntnisse?[/b] (A) Beim Lernen (geistige Aktivität) gibt es eine eindeutige Verknüpfung mit körperlicher Aktivität. Letztere steigert eindeutig die Neubildung von Nervenzellen bzw. die Neuroplastizität des Gehirns. Warum das so ist, ist noch nicht genau verstanden (es gibt einleuchtende Theorien und Hippocampus = Motorik und Lernen!) und schon die alten Griechen diskutierten im Gehen. (B) Wer etwas neues Lernen will, muss sich darauf konzentrieren. Parallel die Spülmaschine auszuräumen, Radio zu hören oder sonst was Alltägliches zu tun, funktioniert nicht, denn Multitasking ist eine „moderne Lüge der Wirtschaftskonzerne“ und selbst junge, zum Lernen "sehr geeignete" Gehirne – d.h. Schüler und Studenten - lernen nur konzentriert und am besten durch Wiederholung (Übungen in Form von Hausaufgaben und Lerngruppen mit anderen). (C) Nur die Menschen werden lernen, die (1) aufrecht an Veränderung interessiert sind, (2) die an deren positive Auswirkungen glauben und sich (3) das Lernen zutrauen. [i]Zu (C) Punkt 1: aufrecht an Veränderung interessiert[/i] Den aufrechten Willen zur Veränderung erkennt man an der Hartnäckigkeit (= der Beharrlichkeit) etwas Neues lernen zu wollen (= Willenskraft) und dabei auch Rückschläge zu überwinden (Frustrationstoleranz und Fehler als Chance = Lernerfahrung). Das kostet Kraft und das ist der Grund, warum mancher Mensch gar nicht erst mit dem Lernen anfängt, sondern lieber bequem auf dem Sofa liegen bleibt. Andersherum ist die Hartnäckigkeit in Kombination mit hoher Frustrationstoleranz der Stoff, aus dem die ganz großen Erfolge „gemacht werden“ (z.B. Weltrekorde im Sport, Nobelpreise in der Forschung, Top-Unternehmen etc.) Um solche Höchstleistungen zu vollbringen, helfen motivierende Zwischenziele. Wie sagt man so schön „Auch einen Elefanten isst man Stück für Stück!“ Man sollte sich also bewusst Erfolgserlebnisse (= Teilerfolg = Glücksmomente als Treibstoff zum Weitermachen) verschaffen und diese möglichst bewusst wahrnehmen – z.B. in dem man diese in einem handschriftlichen Tagebuch oder in Form von handschriftlichen Notizen niederschreibt (das Bedienen einer PC-Tastatur ist keine abwechselnde Bewegung, Schreiben mit der Hand schon und ist deshalb wirksamer beim Lernen). [i]Zu (C) Punkt 2: an die positive Wirkung des erlernten glauben[/i] Um erfolgreich zu lernen, muss man selbst der Auffassung sein, dass man diese Veränderung „nötig hat“ oder sie "einfach Spaß" bringt. Man braucht also einen Nutzen und ein genaues Ziel, um etwas mit Begeisterung lernen zu können (genaues Ziel: z.B. beim Erlernen einer neuen Sprache – welche Situation möchte ich beherrschen? Essen und Trinken bestellen reicht oder möchte ich ein wenig mit den Landesbewohner plaudern können oder möchte ich berufliche Fachdiskussionen führen?). [i]Zu (C)Punkt 3: sich selbst das Lernen zutrauen = Ich kann das schaffen![/i] Wer z.B. zu sich selbst sagt „Ich kann das nicht!“, wird niemals erleben, dass er es doch kann*. Selbstbewusstsein ist am besten durch Selbstwirksamkeit erlernbar, d.h. die Erfahrung, dass man „mit dem eigenen Tun etwas verändert“, erzeugt positive Gefühle und die motivieren einen an sich selbst zu glauben und den nächsten Schritt zu gehen. So, das war´s für heute. Zum Schluss noch ein Zitat von Leo Tolstoi: „Viele zerbrechen sich den Kopf darüber, wie man die Menschheit ändern könnte, aber kein Mensch denkt daran sich selbst zu ändern.“ Ich wünsche euch einen schönen Tag und Stay Sisu! *Für mich ist das verbreitetste "Ich kann das nicht!" das Fach Mathematik. Irre, wie da bei 80% der Bevölkerung der psychologische Rollladen runter geht und sagt "Geschlossen".
12.02.2024
15:52 Uhr
Danke Bolando … dafür, dass du mich aufgeklärt hast. Jetzt weiß ich Bescheid und kann beruhigt schlafen:-). Liebe Grüße und Stay Sisu! @Alle: ich hab eben gesehen, dass ich oft Hypocampus geschrieben habe - lach! Das ist falsch - die Gehirnregion heißt Hippocampus (… der Hypocampus ist entstanden, weil ich auch an den Hypothalamus gedacht habe. Daraus wurde dann der Hypocampus - lach!!!)
12.02.2024
10:40 Uhr
Hallo Micha, die Frage wofür Bolando steht habe ich irgendwie verbummelt. Aber nun will ich eine Antwort darauf geben. Ich habe kurz darüber nachgedacht welchen Nickname ich hier haben wollte und mich dann für einen hohen Wiedererkennungswert entschieden. Bolando ist reines Fantasieprodukt ohne weitere Bedeutung. Ich hoffe das enttäuscht dich jetzt nicht :wink: Liebe Grüße & Stay Sisu :)
12.02.2024
10:04 Uhr
[b]Montag, der 12.02.2023 – immer noch Tag 69 Brennpunkt Teil 1: Neuroplastizität und Lernen: Wir als Bildhauer unseres Gehirns! [/b] Neuroplastizität. Wieder ein neuer Begriff. Wer benutzt ihn? Es ist der zentrale Begriff für Neurowissenschaftler, die sich mit der Verarbeitung von Informationen in unserm Gehirn und dem Erlernen von Neuem beschäftigen. Noch ein neuer Begriff: Replay, d.h. wieder abspielen. Was bedeutet er? Wenn wir etwas Neues lernen (z.B. einen für uns vollkommen neuen, komplizierten Weg zur Arbeit, den wir täglich gehen müssen), dann wiederholt unser Gehirn in schnellen Sequenzen diesen Weg (ohne, dass wir das Wahrnehmen z.B. im Schlaf). Das bedeutet, es gibt hinsichtlich der Hirnfunktion in diesen Momenten kaum einen Unterschied, ob wir den Weg tatsächlich gehen oder ob wir uns vorstellen (= denken), dass wir diesen Weg gehen. Was ist jetzt Neuroplastizität? Wenn jemand etwas Neues lernt (z.B. Klavierspielen), dann kann man (im MRT) eine gesteigerte Aktivität in den dafür zuständigen Gehirnbereichen messen (z.B. Steuerung der Fingerbewegung). Wenn er anschließend dauerhaft übt, lernt der Mensch Klavier spielen und im Gehirn sieht man (im MRT), wie die dafür zuständigen Bereiche im Gehirn stärker vernetzt („gebahnt“) werden. Außerdem kommt es zu "Replay"- z.B. in Träumen. Ganz evident wurde die "Neuroplastizität" im Rahmen des sogenannten Taxifahrer-Experiments in London (= härteste Taxiprüfung der Welt). Es hat belegt, dass die dortigen Taxifahrer einen deutlich vergrößerten Hippocampus* haben. Hippocampus: Wieder ein neues Wort! Der Hypocampus ist die Gehirnregion, die 1) an unserer räumlichen Orientierung und 2) am Lernen beteiligt ist, d.h. der Hypocampus ist der Arbeitsspeicher unseres Gehirns, der entscheidet, was in unser Kurzzeitgedächtnis und was ins Langzeitgedächtnis kommt. Woraus besteht nun die Vergrößerung des Hypocampus bei den Taxifahrern in London? Sie besteht aus einer - zunehmenden Vernetzung (= Bahnung) des Hypocampus in andere Gehirnbereiche, - einer gesteigerten Durchblutung des Hypocampus - [b]UND einer Neubildung von Nervenzellen (= Neurogenese)[/b] Die letztere – die Neurogenese, also Neubildung von Nervenzellen - findet nur in ganz wenigen Bereichen des Gehirns statt. Allesamt sind für das Lernen zuständig. Die Neubildung von Nervenzellen ist dabei der „Gipfel, die Krönung" der Neuroplastizität und befähigt uns Menschen dazu, neue Informationen in alte und neue Zusammenhänge zu integrieren. Das wiederum bedeutet, wir können auf Basis von vorhandener Erfahrung weiter dazu lernen*. [b]Zusammenfassung: Unser Hypocampus hat für uns die Aufgabe via Neuroplastizität - der Veränderung von Gehirnstrukturen - Ordnung in unsere sich ständig verändernde Welt zu bringen und zwar durch Lernen und Bildung von Routinen. Wenn wir uns also selbst herausfordern, können wir neues lernen – und zwar bis ins hohe Alter*.[/b] [i]*Man kann sogar soziale Fähigkeiten wie Empathie und Mitgefühl für andere Menschen auf Basis spezifischer Trainings erlernen. [/i]
12.02.2024
07:30 Uhr
[b]Montag, der 12.02.2023 – Tag 69[/b] [b]Rückspiegel[/b] Letzter Status nach Ausstieg aus Managerzeit: Zweie gescheiterte Ausstiegsversuche: 1 x Nikotinausschleichen mit Dampfer 1 x kalter Entzug gemeinsam mit Ehemann (der hatte es geschafft, ich nicht:bang:) Ständig heimlich zu rauchen ist nicht schlau, das war nach Monaten heimlichen Nikotin-On-Off selbst mir klar. Ich inszenierte einen Nikotin-Rückfall, um mir Zeit für den nächsten Anlauf zu geben. Ich nahm mir vor, mich dieses mal mit allem zu rüsten, was es gibt und mich erneut mit allen Basics von Sucht zu beschäftigen. Gedacht, getan! Ich vereinbarte zum geplanten Rauchstopp einen Termin zur Hypnose und besuchte danach einen in unserer Region ansässigen, empfohlenen Akupunktur-Guru mit Approbation. Mit letzterem hatte ich anschließend zwei weitere Termine im Abstand von je zwei Wochen vereinbart [i]Erste Anmerkung der Redaktion: man kann mir also nicht nachsagen, dass ich für eher unwissenschaftliche Dinge nicht offen wäre :D Zweite Anmerkung der Redaktion: es gibt tatsächlich Studien, die gewisse (Mini-)Erfolge von Hypnose und Akkupunktur zeigen, was mir persönlich sogar logisch erschien. Ob es jedoch DER „Game-Changer“ ist, da war ich mir tatsächlich nicht sicher, doch ich wollte offen sein für alles und wer heilt, hat Recht![/i] Zusätzlich lass vor dem Rauchstopp wieder in Rauchstopp-Ratgebern verfügbares Wissen über das Belohnungszentrum etc.. So beschloss ich schließlich, dass mein Belohnungszentrum mit jedem überstandenen Craving heilen könnte. Und so hatte ich mein „Mantra“ sobald ich Craving hatte: [i]„Stopp! Du hast Lust auf eine Zigarette oder verhandelst gerade im Kopf, ob du eine Zigarette rauchen kannst. Mach dir folgendes klar: Du hast dieses unangenehme Gefühl wegen Zigaretten, denn das in ihnen enthaltene Nikotin erzeugt es. Wenn du jetzt eine Zigarette rauchst, hast du nur eine kurzfristige Linderung, langfristig quält dich dieses Gefühl weiter, weil du dein Belohnungszentrum stimulierst. Wenn du jetzt keine Zigarette rauchst, wird dein Belohnungszentrum heilen und das Gefühl immer seltener werden, bis es dich schließlich nicht mehr interessiert. Deshalb rauche jetzt keine Zigarette, denn das quälende Gefühl ist in ein paar Minuten vorbei. Und jedes mal , wenn du es überwindest kommst du deiner Heilung näher!“[/i] Nicht schlecht, oder? :riesengrinser: Wer dieses Tagebuch verfolgt, erkennt den Fehler: Es gibt KEINE Heilung! Und da ich nach den berühmten 3 Wochen die immer vorhergesagte Offenbarung erwartete (so stand es doch überall, ebenso wie die Aussage, dass Craving maximal 3 Minuten dauert. Quatsch! 3 + 3+ 3 +3 x X …. das ist die Formel für waschechtes Craving!), wurde ich erneut um den Tag 30 rückfällig, weil ich Craving-Attacken hatte, die nicht auszuhalten waren. Und da half auch die vom Akupunktöööör mit einer absoluten Selbstsicherheit vorgetragene Wirkung der Akupunktur auf das Rauchbedürfnis nicht (das homöopathisch Mittel, welches er mir zusätzlich empfehlen wollte, war längst vom Markt genommen, was meinen Geldbeutel schonte). Allerdings konnte ich mir von nun an vorstellen, dass Leutchen, die weniger wissenschaftlichen Einblick haben als ich, dieser Autorität im weißen Kittel durchaus glauben schenken und der Geist versetzt bekanntlich Berge. Ich als Naturwissenschaftler und geborener Widerständler gehöre jedenfalls nicht dazu. Wie ich mich gefühlt habe bei Rückfall Nr. 3? Ich dachte, ich wäre der größte Looser überhaupt, würde es nie schaffen von Nikotin loszukommen und müsste wohl daran sterben. Ich war unfassbar traurig und verzweifelt. In diesem Sinn, bleibt trotzdem dran am Rauchstopp und "Stay Sisu!" Micha
11.02.2024
10:31 Uhr
[quote=658807]Hallo Micha, wieder hast du ausführlich und fundiert geantwortet. War interessant zu lesen. Besonders gefiel mir der Satz [i]nur weil jemand sich für einen gesunden Lebensstil interessiert und diesen einschlägt, ist er weder ein Langweiler noch eine Spaßbremse oder ein "Mensch, der Dicke verurteilt". Sorry, wenn ich das sagen muss: aber das ist genauso verurteilend wie das, was Menschen leider oft mit Übergewichtigen machen.[/i] Es hatte mir nämlich schon in den Fingern gejuckt so etwas hier zu schreiben, dachte dann aber "schon wieder ich!?" Einen schönen Sonntag und fröhlichen Fasching wünsche :)[/quote] Lieber Bolando, Danke für deinen Beitrag in meinem Tagebuch. Fühl dich herzlich eingeladen auch zu schreiben. Ach ja, du schuldest mir übrigens noch eine Antwort ... oder du hast meine Frage an dich vor längerer Zeit einfach nicht gesehen: Wofür steht Bolando? Liebe Grüße & Stay Sisu Micha
11.02.2024
10:28 Uhr
@Peggy: Es tut mir wirklich leid, dass du auf diesem Gebiet sinnlos Geld ausgegeben hast. Und das bei einer Allgemeinärztin. Nun, das Studium der Humanmedizin schützt leider nicht vor Geldgier und leider auch nicht vor anderer Fehlungen - wie z.B. das eigene Fachgebiet nicht zu beherrschen. Ich darf das sagen, da ich an einer medizinischen Uni studiert habe und daher insgesamt 30 Jahre mit Ärzten zusammengearbeitet habe. Allerdings gibt es auch wirklich fantastische Ärzte, man muss sie nur finden. [b]Ab jetzt bitte nicht böse gemeint verstehen ... ich will nur sagen, was ich denke![/b] [i]Zum Thema Homöopathie und generell Heilpraktiker noch ein paar Zeilen:[/i] In der Medizin gilt: wer heilt hat Recht -fertig! Die Homöopathie ist dennoch nicht mein Fall, denn (1) es gibt keine einzige Evidenz-basierte Studie, die deren Wirkung nachweist (2) es den sogenannten Plazebo-Effekt gibt, d.h. wenn ich an Wirkung glaube, dann hat das eine positive psychische Wirkung auf den Körper, so dass er leichter heilt. Und: nachweislich (Studiendaten) fühlen sich Menschen bereits besser (= weniger Symptome), wenn ein Mensch (= Heilpraktiker, Arzt) sich ihnen zuwendet. Mit echter Wirkung einer Substanz hat das jedoch nix zu tun ... und da ist ja auch keine Substanz mehr drin, deshalb ist es ja Homöopathie. (3) der Körper heilt auch schlicht von selbst, wenn es nix dramatisches ist. Man muss nur etwas Geduld haben und sich schonen. Darauf haben viele Menschen nur einfach keine Lust mehr oder glauben, dass sie es sich nicht leisten können krank zu sein (Arbeit, Haushalt, Kinder etc.). Fazit & sorry zu gleich: auch wenn Homöopathie vielen hilft, für mich ist sie nichts anderes als ein teures Plazebo. Und wer daran glaubt und wem es hilft, soll es gerne kaufen. [i]Zum Thema Heilpraktiker:[/i] es gibt sehr sehr gute Heilpraktiker, die aus meiner Sicht den Menschen psychisch (durch Zuwendung und "sich Zeit nehmen) helfen. Und sie hantieren letztlich vor allem mit ich sag mal "Heilkräutern". Und natürlich gibt es die: Pflanzen sind biochemische Großfabriken und synthetisieren Substanzen von denen Chemiker nur träumen können. Und natürlich gibt es da viel wirksames. Zum Beispiel Thymian, den ich auch selbst verwende für Husten und Nebenhöhlen (hab ich hier auch schon empfohlen). Gute Heilpraktiker kennen aber auch ihre Grenzen und schicken Menschen bei ernsthaften Problemen weiter zur Schulmedizin. Wenn ich zum Beispiel eine üble Nebenhöhlenentzündung mit Eiter etc. habe, wird mir irgendwann nur noch ein Antibiotikum helfen (ist übrigens 100% Bio = aus einem Pilz = Kriegsmittel Pilz gegen Bakterien. Vor dessen Entdeckung sind Millionen Menschen an Infektionen gestorben - trotz Heilkräutern!) Und weil ich gerade dabei bin: Nicht nur Medikamente sind Chemie. Wir und die Naturheilkunde - = Biologie - sind auch Chemie - NIX anderes! Aus meiner Sicht können wir Medikamente (die einfach spezifischer wirken) nur leider oft nicht (mehr) schätzen. Schuld daran ist zum eine Teil die Schulmedizin, die sich z.B. aus anderen Gründen oft keine Zeit mehr für den Menschen nimmt: Es wird nämlich nicht bezahlt (auch weil wir mehr Netto vom Brutto wollen und wir Angst vor Lohnnebenkosten haben). Und last but not least: Ärzte sind keine Heiligen und auch da gibt es Unfähigkeit. Der andere Teil ist meiner Meinung nach auch die Tatsache, dass es uns einfach "zu geht geht" und wir unsere Errungenschaften nicht mehr schätzen, sondern als Selbstverständlich an sehen. Dabei sind sie mit Nicht selbstverständlich. Wer sich für die Welt interessiert weiß das. Mich macht das ehrlich gesagt oft wütend. Und dann denke ich z.B. an Afrika, wo z.B. 2/3 der weltweit mit HIV-infizierten leben. Interessiert das? Wissen wir das überhaupt? Leute, ich könnte darüber ein ganzes Buch schreiben ... deshalb höre ich jetzt auf. Und bitte nicht böse - sein wer immer das liest! Ich will nur sagen, dass das ganze a bisserl komplexer ist. Liebe Grüße & Stay Sisu! Micha
11.02.2024
09:22 Uhr
Liebe Micha, :heart: lichen Dank für die interessanten Informationen zum Mikrobiom Ich habe auf diesem Gebiet leider sehr viel Geld in Halbwissen und Fehlinformation investiert :( Empfohlen und behandelt von einer Allgemeinmedizinerin, dass merke ich immer an, da die Homöopathie gerne diesbezüglich verteufelt wird. Einen schönen Tag @all und genießt das Leben rauchFrei:valrose:
11.02.2024
08:42 Uhr
Hallo Micha, wieder hast du ausführlich und fundiert geantwortet. War interessant zu lesen. Besonders gefiel mir der Satz [i]nur weil jemand sich für einen gesunden Lebensstil interessiert und diesen einschlägt, ist er weder ein Langweiler noch eine Spaßbremse oder ein "Mensch, der Dicke verurteilt". Sorry, wenn ich das sagen muss: aber das ist genauso verurteilend wie das, was Menschen leider oft mit Übergewichtigen machen.[/i] Es hatte mir nämlich schon in den Fingern gejuckt so etwas hier zu schreiben, dachte dann aber "schon wieder ich!?" Einen schönen Sonntag und fröhlichen Fasching wünsche :)
Hilfe