Hallo community, hallo ihr alle an den Bildschirmen,
welche Welle der Unterstützung mich erreicht hat, von so vielen von Euch, hier oder als PN, macht mich schier sprachlos, bewegt mich tief und gibt mir so viel Kraft in dieser sxhwierigen Situation. Worte, die meine Dankbarkeit treffend ausdrücken könnten, müssen erst noch erfunden werden. Was ich Euch geben kann, als Einziges, ist ein weiterer Post in diesem thread, der ja wohl doch den einen oder anderen Fan gefunden hat. Hier isser wieder...
Es geht mir wahrlich noch nicht wirklich besser. Heute hat die 3. Woche meines Aufenthaltes hier im Universitätsklinikum begonnen, ein Durchbruch sieht anders aus.
COPD, das "Monster in mir" ist eine systemische Erkrankung. Als direkte Folge langjährigen Tabakkonsums ist primär die Lunge betroffen. Sie ist nur noch begrenzt in der Lage, den Organismus ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Allen Systemen droht die Unterversorgung, schwere weiterführende Schädigungen nicht ausgeschlossen.
COPD ist nicht heilbar. Die Auswirkungen lassen sich lindern, die Lebensqualität erhalten. Sofern der Rauchstopp konsequent eingehalten wird. Mit diesem Wissen behaftet, muss auch ich dennoch an manchen Tagen den Kampf gegen die Süchtigkeit führen, bisher mit Erfolg.
Für morgen ist bei mir eine Choloskopie angesetzt-neudeutsch "Darmspiegelung" genannt. Übermorgen, am Freitag, folgt die Gastroskopie (Magenspiegelung). Beides in leichter Vollnarkose. Für die Gastro muss der Darm vollständig entleert werden, damit die Jungs "den Durchblick" bekommen. Zu diesem Zweck gibt es jetzt ca. 2 Hektoliter eines Spezialcocktail, oral, also oben rein. Damit unten ganz viel raus kommt. Freunde der Sonne, das wird 'ne Nacht, heut' Nacht. Tu ich mir leid? Yes, I do! Aber es ist halt echt kein Spaß mehr. Ich flatuliere in einer olfaktorischen Qualität, wie sie selbst der Bio-Misthaufen eines Joschka Fischer nicht aufweist...
Heute Mittag war der Doc bei mir. Es gibt hier 4 Stationsärzte. Der eine ist Frau Dr. Bryz***ki, eine Polin. Dann gibt es noch Dr. Yakub Yak***, aus der Türkei, sowie Frau Dr. Cronsb***, sog. Russlanddeutsche und meinen eben. Stören darf mich so viel Herkunftsvielfalt nicht. Irritieren schon.
Dr. Faisal Youss*** , der es bisher engagiert verstanden hat, seine möglicherweise vorhandene Kompetenz vor mir zu verbergen, lässt mich nach ausführlicher Aufklärung die Einverständniserklärungen unterschreiben.
" In der heutigen Medizintechnik werden die beiden Skopien nacheinander durchgeführt," sagt er. "An 2 Tagen, um die Belastung geringer zuhalten. Hier kommen 2 verschiedene Endoskope zum Einsatz." Wir müssen beide lachen, ob dieses Schenkelklopfers. Ich sage ihm: " Herr Dr. Youss***, das war der erste Moment, an dem Sie mir richtig sympatisch waren." Er lächelt.
" Dr. Faisal Youss***, wo stammt der Name her?" -frage ich ihn integrationspolitisch hoch motiviert.
"Dubai", sagt er knapp.
"Aaah...Ägypten" kommentiere ich, mit amöbenhaften Geographiekenntnissen ausgestattet. Jetzt friert das Lächeln von Herrn Dr. ein!
" D U B A I ", wiederholt er monoton, als würde er mit einem kranken Pferd reden. Dabei greift er mit der linken Hand in Richtung seines Bauchnabels. Blitzartig bin ich in dieser Sekunde davon überzeugt, dass er auf der Suche nach dem Auslöseknopf seines Sprengstoffgürtels gewesen ist. Jegliche political correctness geht mir ab, leider. Man liest ja so viel, heutzutage. In Zeitungen zum Beispiel.
Nochmal ein abschließendes warmes Danke an Euch alle. Seid ihr virtuell? Gibt es Euch wirklich? Kein Zweifel: Die Kraft, die ihr mir hier vermittelt ist da. Ganz in echt!
Love
Meikel