Hallo Charlotte,
ich finde Deinen letzten Post erst mit einiger Verspätung, finde ihn aber so inspirierend, daß ich gerne darauf antworten mag.
Erstmal vielen Dank, daß Du noch hier hereinschaust und so schöne ermutigenden Worte und die Aufhörergenerationen nach Dir hier läßt. Sie machen wirklich Mut und zeigen auf, daß es trotz anfänglicher Entzugsschwierigkeiten und ab und zu noch heranwehender Erinnerungen an das Rauchen machbar und lohnenswert ist, die Entwöhnung durchzuziehen und dann auch dabei zu bleiben. Dafür danke ich Dir sehr!
Und ja tatsächlich, als ich Deinen letzten Beitrag so las, fühlte ich mich an eine böse Situation letzten Monat erinnert, in der ich mal ganz kurz so einen Anflug von "ich brauche jetzt DRINGEND eine Zigarette, sonst schaff ich das hier nicht" hatte. Doch erstens war der Anflug wirklich sehr, sehr kurz (Sekundenbruchteil vielleicht?), zweitens grätschte meine Vernunft sofort mit einem donnernden "Blödsinn!" dazwischen, und drittens war das nicht wirklich Schmacht oder Verlangen, sondern eher ein situationsbezogenes Flashback (früher hätte ich in so einer Situation nämlich tatsächlich unreflektiert geraucht). Diese Anflüge sind, und da gebe ich Dir Recht, höchst selten und werden auch immer noch seltener, und nichts, was sich nicht überwinden läßt. Es sind halt einfach Reminiszenzen unseres Suchtgedächtnisses an frühere Rauchroutinen, mit denen wir manchmal leben müssen (aber auch ohne Schwierigkeiten leben können!). Uns muß lediglich klar sein, daß es "nur mal eine Zigarette" für uns eben nicht mehr gibt - weil es bei dieser einen höchstwahrscheinlich nicht bleiben würde. Sie würde unser Suchtgedächtnis wieder aufwecken und könnte uns schnell wieder in die Abhängigkeit hinein manövrieren. Aber wenn wir uns dessen stets bewußt sind, fallen wir auf den Trugschluß, eine würde schon mal nicht schaden, nicht herein. Und diese höchst seltenen und auch nur verhaltenen Anflüge von Rauchwunsch sind nichts, dem man nicht widerstehen könnte. Das ist keine Schwierigkeit.
Daß Du hieran erinnerst, finde ich für alle, die aufgehört haben, wichtig, und danke Dir, daß Du das in Erinnerung rufst Charlotte! Denn es ist nach Abschluß der Entwöhnung vielleicht der wichtigste Baustein der dauerhaften Rauchfreiheit. "Diese eine Zigarette" gibt es für uns nicht mehr - es ist aber auch kein Kampf mehr, ihr aus dem Weg zu gehen.
Ich freu mich immer von Dir zu lesen, und wünsche Dir weiterhin alles Gute und viel Power und Optimismus. Herzliche Grüße von
Lydia