[b]Tag 390: Suchtverlagerung und Essen[/b]
Viel wird über Suchtverlagerung gesprochen, besonders das Essen scheint hier eine Rolle zu spielen.
Wenn ich es mir richtig überlege, dann hatte ich auch schon zu Rauchzeiten Heißhungerattacken und habe manchmal mehr gegessen, als nötig bzw. ich hatte kein richtiges Sättigungsgefühl. Mit der Zigarette konnte ich den Hunger manchmal betäuben. Aber zugenommen habe ich auch, als ich noch geraucht habe. Als ich in die Wechseljahre kam, habe ich eine ganze Hosengröße zugenommen. Meine Frauenärztin sagte mir damals, ja, entweder weniger essen oder mehr Bewegung. Übers Rauchen haben wir nicht gesprochen.
Das Dumme an den Heißhungerattacken ist: sie gehen nicht schnell vorbei, nicht so, wie die Lust auf eine Zigarette. Ohne Zigarette wird es schwieriger, ihnen zu widerstehen.
Gründe für Heißhungerattacken kann es viele geben: So steuert das Gehirn auch Hunger/Sättigung. Der Prozess kann durcheinander geraten, wird z. B. bei Stress zu viel oder dauerhaft Cortisol ausgeschüttet, führt dies zu Heißhunger. Auch der Darm bzw. das Mikrobiom scheinen eine Rolle zu spielen: Bei Studien mit Mäusen nehmen bei gleicher Nahrungsaufnahme die zu, bei denen bestimmte Bakterien besonders häufig im Darm vorhanden sind. Interessant auch: Als ich einmal für 6 Wochen ein Antidepressivum (SSRI) nahm, ging es mir wesentlich schlechter als vorher, aber ich hatte in der Zeit keinen Appetit oder Heißhunger.
Was kann man da tun? Nun, ich könnte mich mehr mit Entspannungstechniken beschäftigen. Außerdem versuche ich inzwischen sehr langsam zu essen, mache auch Pausen beim Essen, damit ich ein Sättigungsgefühl überhaupt wahrnehmen kann.
:gesundesobstgem