Ich habe eine schwierige Situation gemeistert und bin stolz, dass ich dem Rauchverlangen widerstehen konnte!
Ich hatte nach sorgfältiger Abwägung beschlossen, im nächsten Jahr drei Monate früher in Rente zu gehen. Das hört sich zunächst nicht sehr dramatisch an. Aber als ich mit meinem AG sprach, meinte der, dann müsste ich noch Ende des Monats zum 31. März 2024 kündigen (meine Kündigungsfrist beträgt 6 Monate zum Quartalsende).
Gesagt, getan, ich brachte den Brief zur Post und schickte ihn per Einschreiben ab. Natürlich hätte ich noch bis Ende des Monats Zeit gehabt, aber ich wollte die Entscheidung durchziehen. Hinterher ärgerte ich mich dann. Ich zweifelte auf einmal an meiner Entscheidung bzw. dachte, ich hätte ja nochmal drüber schlafen können. Ich hätte ja auch die Rente zum 1. April beantragen und trotzdem noch 3 Monate mit reduzierter Arbeitszeit weiterarbeiten können. Das Ganze stürzte mich in einen emotionalen Tumult. Nachts konnte ich nicht schlafen und saß im Wohnzimmer. Da dachte ich zum ersten Mal, früher hättest du in so einer Situation wie ein Schlot geraucht. Diesmal konnte ich den inneren Tumult aushalten, aber die Lust zu rauchen war auf alle Fälle da.
Am nächsten Tag kam noch eine sehr depressive Phase hinzu. Mir wurde bewusst, dass ich nun ja bald Rentnerin sein werde und mir eine völlig neue Tagesstruktur schaffen muss. Wie soll das gehen? Werde ich das schaffen? Wie werde ich mit weniger Geld klarkommen?
Am Nachmittag sprach ich zunächst mit einer Freundin und abends besuchte ich ein Zoom-Meeting der NicAs. Beides half mir. Beim NicA-Meeting sagte eine "Freundin", sie habe es genauso erlebt. Bei ihr kam noch dazu, dass sie wusste, dass ihre Rente nicht reichen würde und sie Grundsicherung beantragen musste. Sie habe ihre Arbeitszeit immer mehr reduziert, weil es ihr psychisch nicht gut ging. Auch sie habe Angst davor gehabt, ganz ohne die Tagesstruktur der Arbeit dazustehen. Inzwischen aber habe sie genug zu tun, auch durch den NicA-Dienst. Heute geht es mir besser. Meinem AG habe ich angeboten, noch drei Monate maximal 50 Prozent zu arbeiten, falls sie bis dahin noch keine Nachfolgerin gefunden haben bzw. um diese einzuarbeiten, was dieser dankend annahm. Und dass ich nicht mehr rauche, ist natürlich eine große Erleichterung, wenn ich bald weniger Geld haben werde.
Ich wünsche allen Mitfahrenden ein schönes sonniges Wochenende!
:sun-2: :heart: :taenzerin: