25.08.2018
14:50 Uhr
[quote="Paul2.1."]
[b]Was mache ich wenn ich Schmacht habe?[/b]
Also erstmal stelle ich mir den Ruf nach Rauch und Zigarette als eine Mücke vor, so eine Stechmücke im Zimmer oder im Auto (auch ganz fies wie ich finde) jeder kennt den Ton!!! Dieses ganz hohe Summen. Man kann sie nicht sehen aber man weiß, daß sie da ist, erst weit weg, dann kommt sie näher und näher und fliegt mir ums Ohr herum und berüht mich sogar. Aber sie sitzt nicht still solange ich aufmerksam bin nur wenn ich nicht aufpasse sticht sie mir in den Finger (weil der die Kippe hält,) (also das ist ja mein Film im Kopfkino; kann ja jeder anders Regie führen)
Aber wenn ich aufpasse sticht sie nicht, und [b]ganz wichtig[/b]ich darf Sie nicht erschlagen, weil sie zu meiner Vergangenheit gehört und die kann man nicht verändern (bis jemand ne funkionierende Zeitmaschine gebaut hat, aber das ist ein anderer Film).
Also wenn ich die Mücke höre, sage ich "Hallo Mücke" stehe auf mache das Fenster auf und warte ab bis sie den Weg hinaus gefunden hat, darauf muss ich aufpassen und dann kann ich das Fenster wieder zu machen und es ist erstmal wieder gut. (Wenn ich alleine bin mache tatsächlich manchmal ein richtiges Fenster auf, in der Anwesenheit realer Menschen aber nur ein imaginäres).
Für mein Gefühl und das ist nur [b]mein Gefühl[/b] ist ein Nikotinmonster zu groß und diese Bedeutung und Wichtigkeit hat das Rauchen nicht verdient.
seit weiter achtsam
LG Paul
[/quote]
Jeder Mensch ist anders, deswegen muss jeder Mensch seinen eigenen Weg gehen.
Ich mag die Metapher mit dem Monster, weil die Mücke zwar nervig ist, aber ich in manchen Stunden des Entzugs nicht nur genervt bin, sondern gefühlt durch die Hölle gehe. Heute ist ein guter Tag, gestern war es zwischen 12 und 18 Uhr die Hölle. Ich kann es nicht relativieren. Es war schlimm. Ich habe geschwitzt, war unruhig, nervös, genervt und habe irgendwann geheult. Dafür war die Erleichterung umso größer und der Stolz auch als sich das Monster abends wieder zurück gezogen hat und ich als Siegerin hervorging.
Es ist eine schlimme Sucht, sonst würden wir nicht so viele Anläufe brauchen, um aufzuhören und es gäbe keine amputierten Raucherbeine und Leute, die trotz aller möglichen Krankheiten und OPs weiter rauchen. Der Entzug ist schrecklich. Ich wünschte, jemand hätte mir das längst klar gemacht und gesagt, dass ich da durch muss, um frei zu sein. Jetzt ist mir das klar, dass es super schwer ist, aber auch dass es nicht jeden Tag so schwer sein wird.
Ich gehe davon aus, dass es zwischendurch 2-3 schwere Tage geben wird, auf die Erleichterung folgen wird und ich bin bereit, diese Tage immer wieder zu überstehen. Sie werden immer seltener und irgendwann ist der Entzug durch. Machen wir uns aber nix vor, einfach ist es nicht. Es lohnt sich aber 1000 Mal.
Ich bin soooooooo stolz auf die 4 Tage, weil es sooooo schwer war. Und weil das Nikotin so heftig wirkt, sag ich mir, jetzt werde ich das erst recht schaffen! Das Zeug sollte verboten werden. Das sage ich als ein sehr liberaler Mensch. Es hat mich 20 Jahre meines Lebens kontrolliert. Ich hole mir die Kontrolle jetzt zurück. Verharmlosen kann ich diese Sucht aber nicht. Die Entzugssymptome sind heftig. Es ist keine Mücke, es ist ein TEUFEL, der einen in die Hölle zieht.