Fast geschafft
ich sehe schon die Ziellinie
dann kann ich aber auch nicht mehr
drei Tage halte ich noch durch
dann ist Schluß
dann entscheide ich ob ich weitermache
was hat mir das alles denn gebracht?
ich habe Geld gespart, in 3 Tagen werden es dann 2.800 € sein
fast 400 Schachteln habe ich nicht gekauft
über 9.000 Zigatten nicht geraucht (minus eine)
keine Feuerzeuge gekauft
keine Aschenbecher geleert
nicht mehr rauchergehustet
Kein "ohh, haben sie gerade geraucht?"
Kein "darf ich hier rauchen?"
"Könnten Sie sich vielleicht woanders hinsetzen?"
keine gelben Zähne, gelben Finger, gelbe Windschutzscheibe
kein neues Brandloch
kein "Du ich muss nochmal zurück, ich hab die Kippe vergessen..."
Kein "so, eine rauchen wir noch und dann können wir ja anfangen zu ..."
Ich hatte oft schlechte Laune, und wollte oft aufgeben. Ich hab geflucht, genörgelt, geheult. Ich war ungerecht (sorry)
bin fast umgefallen (ich habe Eine geraucht, die hab ich schneller aus der Schachtel gezogen als mein Schatten) dann aber doch rauchfrei weiter gemacht.
Nach 149 Tagen hatte meine Mutter einen Schlaganfall und ich habe meinen "Griechen" voller Sorge und mit viel warten im Krankenhaus verbracht und mir wurde mit einem Mal klar, dass ich nicht ans Rauchen dachte. Ein halbes Jahre vorher hätte ich mehr Zeit in der Raucher- als in der Wartezone verbracht. An den Tagen habe ich sie beobachtet die Raucher, Patienten, Angehörige, Pflegekräfte, Ärzte, Reinigungspersonal, Sekretärinnen alle rauchen sie und wünschen sich, was auch immer, von der Zigarette; die aber, hat nur den einzigen Zweck, die Zeit bis zur nächsten ihrer Kolleginnen zu überbrücken. Die Zigarette kümmert es nicht was ich von ihr will, der Tabak der auf dem Feld wuchs, hat dieses ebenso ausgelaugt wie die Zigarette den Raucher auslaugt und krank macht.
Ich bin noch immer kein Nichtraucher, ich habe soviele Rauchverknüpfungen in meine Vergangenheit die ich nicht abschalten kann, z.B. meine rauchende Mutter die bei mir im Haus wohnt. Wenn ein Mensch z.B. im Koma liegt, ist es der Geruchssinn der unser Hirn am direktesten anspricht und mit dem Leben in Verbindung bringt. Ich hatte Rauch in der Nase bevor ich laufen konnte; wenn meine Mutter morgens in mein Kinderzimmer kam, um mich zu wecken, roch sie nach Rauch, daran kann ich mich noch heute erinnern. Rauchen gehörte wie selbstverständlich zu meinem Leben und logischerweise habe ich es auch übernommen. Ich habe mit 18 Jahren angefangen zu rauchen, als ich mit einer Freundin nach Frankreich in den Urlaub trampte, sie rauchte und ich fand sie toll. Also habe ich rauchen geübt, bis ich es konnte und habe mir immer wieder gesagt: [b]"Paul egal wie Scheiße es Dir damit geht, wenn Du Dich erstmal daran gewöhnt hast, muß es super sein"[/b]
Und genau diesen Satz habe ich mir vor einem Jahr wieder gesagt und solange wiederholt, bis ich ihn selber geglaubt habe; und damit habe ich es bis hier und heute geschafft.
Ich finde, ich habe das super gemacht, auch wenn ich nicht damit gerechnet hatte, dass es solange ein Thema sein würde. Vielleicht passieren noch ungeahnte Dinge aber zur Zeit rechne ich nicht damit, dass ich vergessen würde wie eine Zigarette geschmeckt hat.
:gitarre:
Mein Weg ist mein Weg, ist mein Weg
und kein Schritt führt mich jemals mehr zurück
mein Weg ist mein Weg, ist mein Weg
mit Schatten und mit Tränen
mit Lachen und mit Glück
mein Weg ist mein ureigener Weg
Alles Gute für Deinen Weg
LG Paul