11.04.2025 23:18

Von der Problemhypnose in die Lösungstrance

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15.01.2024
19:27 Uhr
Es gibt ja den Spruch "ein Laster muss man haben" und ich habe ernsthaft drüber nachgedacht, welche Sucht ich behalten will: es ist die Kommunikationssucht. Wenn ich im realen Leben mit wem rede, vergesse ich oft, dass ich Raucherin bin. Mit Nichtrauchern sowieso. Denn die Lippen sind dann in Bewegung und mein Geist beschäftigt mit dem Gespräch. Aber was ich mir auch auf keinen Fall nehmen lassen würde ist der Gesang, das Tönen.
15.01.2024
13:55 Uhr
"Ich schaff das" unabhängig zu werden, suchtfrei zu werden. Dachte ich mir gestern und rauchte meine letzte Kippe. Heute sagte meine Schwester wieder ihr Sprüchlein "dass sie mich auch als Raucherin mag, aber lieber als Nichtraucherin, da sie mich möglichst lange bei sich haben will". Für mich ist das demotivierend, da ich nicht vor habe, meiner Schwester zu Liebe uralt zu werden. Und dann sagte meine Betreuerin wieder einmal "jede nicht gerauchte Zigarette ist eine gute Zigarette", was für mich rüberkommt als Aufforderung, Kippen kaufen zu gehen. Ich hoffe, dass die Praktikantin morgen fitter ist. Aber vielleicht kann man sich die Sprüche von Menschen, die nie ein ernsthaftes Suchtproblem gehabt haben, auch einfach schenken.
14.01.2024
17:48 Uhr
[quote=656458]Lob und gut gemeinte Ratschläge gehen bei mir immer nach hinten los.[/quote] Liebe Lutzi, mit diesem Empfinden bist du nicht allein. Schon der Volksmund kennt den Spruch: "Ratschläge sind auch Schläge" (etwa anderes sind konkrete Tipps, z. B. was kann ich bei Suchtdruck tun). Es gibt Selbsthilfegruppen, bei denen es ein Grundprinzip ist, dass man nur von sich redet und anderen keine Ratschläge gibt. In diesem Sinne war es vielleicht wenig hilfreich, dass dir deine Suchtberaterin/Ärztin zum Rauchstopp geraten haben. Hätten sie dir gesagt, dass du das mit deinen Problemen nicht schaffst, hättest du es vielleicht als Challenge gesehen, ihnen das Gegenteil zu beweisen. Allerdings haben Einzelkämpfer beim Thema "Rauchstopp" statistisch gesehen keine guten Erfolgsaussichten: Auf der Homepage einer Arztpraxis, die Nichtraucherkurse anbietet, las ich, dass nur 3 Prozent aller rauchenden Menschen, die alleine aufhören, so von der Sucht loskämen. Vielleicht schaust du einmal unter dem folgenden Link, ob es in deiner Nähe Angebote gibt, die du nutzen kannst: www.anbieter-raucherberatung.de Ich hoffe, du findest deinen ganz eigenen Weg zu einem Rauchstopp! Viele Grüße Jutta
14.01.2024
14:05 Uhr
Liebe Lutzi, das Blöde bei der Bewältigung von Süchten oder generell der Umstellung von Gewohnheiten aller Art ist ja, dass es gerade auf die Dauer schwierig ist. Ein paar Tage nicht oder weniger rauchen/saufen oder Zeugs essen, das man nicht essen soll, bekommt man ja noch irgendwie hin. Aber es durchzuhalten ist die Challenge. Irgendwie muss da jeder seinen Weg finden. Auf Kaffee verzichten, wäre bei mir z.B. gar nicht drin. Viele stellen auf Tee um, weil die Zigarette mit Kaffeegeschmack gekoppelt ist. Ich habe mir lieber so Karamellpulver für in den Kaffee gekauft, schmeckt so neu und ich muss nicht drauf verzichten. [i]"Ich fühle mich nur nicht wohl in den Monatszügen und bin auch ansonsten eher eine Einzelgängerin. Lob und gut gemeinte Ratschläge gehen bei mir immer nach hinten los. Und die gesamte Kommunikation hier im Forum ist mir einfach zu viel." [/i] Kann ich sehr gut nachempfinden. Ich komme da oft auch nicht mit. Phasenweise ja, aber bei vielem komme ich nicht mit. [i]"Bei Alkohol ist es für mich auch die beste Lösung beim Einkaufen ihn verachtend an ihm vorbeizurauschen und hochkonzentriert zu sein auf das, was ich kaufen will und auf andere Kunden und Verkäuferinnen zu achten."[/i] Finde ich super. Ist wie beim Naschen: Die Disziplin beginnt beim Einkaufen. Ich gucke auch, dass ich bestimmte Dinge nicht zu Hause habe, z.B. Chips. Sind welche da, müssen die gegessen werden und zwar auf einen Schlag. Das Prinzip könnte auch bei Alk und Kippen funktionieren. Und generell ist Einkaufen für mich sowas wie eine Höchststrafe. Supermarkt ist sowas von ätzend: Die Regale voller buntem Zeugs, die Musik, die Gerüche, das Licht und ständig Leute mit Karren, denen man ausweichen muss. Volle Dröhnung. Wie dem auch sei. Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest. Egal wie viele Schleifen er hat und Pausenstationen, Hauptsache du findest und gehst ihn. LG
14.01.2024
01:29 Uhr
Danke liebe Adriane, heute ist für mich schon wieder Sonntag. Ich habe noch Kippen übrig, die ich heute wegrauchen werde. Danach will ich keine mehr kaufen, sondern es noch einmal mit den Nikotinlutschtabletten, die ich noch da habe versuchen. Es hatte ja schon ein paar Mal damit geklappt, immer 1 mg zu lutschen, wenn ich Schmacht kriege. Heute gibt es grünen Tee anstatt Kaffee. Das mit der Umstellung auf vegan und Ausnahmen, wenn ich eingeladen bin oder mir mal nach Fisch ist, klappt auch. Und ohne Alkohol kann ich auch. Warum sollte es dann nicht klappen, auch das Rauchen dauerhaft sein zu lassen? Ich fühle mich nur nicht wohl in den Monatszügen und bin auch ansonsten eher eine Einzelgängerin. Lob und gut gemeinte Ratschläge gehen bei mir immer nach hinten los. Und die gesamte Kommunikation hier im Forum ist mir einfach zu viel. Bei Alkohol ist es für mich auch die beste Lösung beim Einkaufen ihn verachtend an ihm vorbeizurauschen und hochkonzentriert zu sein auf das, was ich kaufen will und auf andere Kunden und Verkäuferinnen zu achten. Bei uns geht es schon ziemlich eng zu. Die Gänge sind eng und das Soziale. Und so stelle ich mir vor, an den Tabakkaufsmöglichkeiten verachtend vorbeizurauschen auf meinen Wegen und nie wieder bei Sturm und im Dunkeln plötzlich losrennen zu müssen, weil ich es doch nicht aushalte. Lutzi
03.01.2024
06:39 Uhr
Auch dir liebe Lutzi, ein gutes neues Jahr. Schade, dass du den Absprung noch nicht geschafft hast. Aber vielleicht hast du auch gerade dringendere Baustellen. Jede Zigarette, die du nicht rauchst, ist eine gute Zigarette. Wie dem auch sei. Bleib irgendwie am Ball. LG
03.01.2024
00:15 Uhr
Ich wünsche Allen ein "Frohes Neues". Wie Ihr an meinem Zähler sehen könnt, habe ich den Absprung bis jetzt nicht geschafft. Dafür rauche ich schon weniger, trinke auch kaum noch Alkohol und weniger Koffein. Multiple Abhängigkeit nenne ich mein Problem: zum Wachwerden Kaffee oder grüner Tee Pötteweise, zum Abschalten am Abend Alkohol und stets dazu und zwischendurch der Glimmstängel. Außerdem noch ein Hang dazu, als Rentnerin die meiste Zeit des Tages im Internet zu verbringen. Allein schon der Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, hat schon zu Kilos an Gewichtszunahme geführt. Das ist auch problematisch, da ich medikamentös bedingt ein erhöhtes Diabetesrisiko habe. Und so geht das Alles einfach nicht weiter. Zusammen mit den Psychopharmaka, die ich nehmen muss, schon gar nicht. Sonst gehe ich über den Jordan bevor ich Seniorin werde. Soviel zum Problem. Lösung? Weiterschauen.
27.12.2023
08:25 Uhr
Ich bin heute morgen aufgewacht mit dem Gedanken an Nikotinlutschtabletten. Dann fiel mir aber ein, dass ich Zigaretten übrig habe. Ich entschied mich dann für die Zigaretten. Aber wenigstens war es eine bewusste Entscheidung.
26.12.2023
21:32 Uhr
Ich habe immer noch nicht aufgehört zu rauchen. Allerdings habe ich die wunderschöne Erfahrung gemacht, dass ich das Rauchen durch Nikotinlutschtabletten ersetzen kann, falls notwendig und gewünscht. Sogar für 2 Tage am Stück. Ich habe die Tabletten extra in 1 mg, muss diese immer extra bestellen. Unter Nichtrauchern fehlt mir sowieso meist nichts. Manchmal ist es anstrengend, nicht zu rauchen, aber dann vergesse ich es eben wieder, wenn es nicht geht. Nur: Wenn ich dann wieder alleine bin, kaufe ich doch was zum Rauchen. Ich frage mich nur, welcher Film der falsche ist: ich als Nichtraucherin oder ich als Raucherin?
21.12.2023
21:15 Uhr
Schöne Sonnenwende wünsche ich der Welt.
21.12.2023
00:27 Uhr
Ich bin wieder bei dem Unterschied zwischen Problemhypnose (an Rauchen oder Nichtrauchen denken) und Lösungstrance (Rauchen und Nichtrauchen ist mir egal) angekommen. Davon wegzukommen, dass ich ans Rauchen wollen denke, wenn jemand raucht oder rauchen will. Mir das Rauchen egal sein zu lassen. Schietegal. (Ich schlaf mal drüber, ob "egal" ein gutes Mantra für mich ist.)
20.12.2023
17:58 Uhr
Meine Psychiaterin sagte gestern, dass die Stoffe gestern schon aus dem Körper raus waren und es nun nur noch um Entwöhnung ginge. Gerade habe ich mein Radio angestellt, das für mich wie ein Privat-DJ ist. Da kann ich vor dem Spiegel oder im Sitzen tanzen. Was plötzlich an den Abenden ohne Kippe so schlimm ist, verstehe ich nicht. Es war immer so gewesen, dass die erste Kippe am Morgen die Wichtigste war und einen Pegel morgens zu erreichen. Ah, ich weiß, was es ist. Das Feierabendgefühl fehlt ohne meine Suchtmittel. Ich koche mir einen Hanftee.
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