Huch, hallo Ihr Lieben, Ihr habt ja das Miezhaus wiedereröffnet!
Danke für Eure aufmerksamen Glückwunsche zu meinem Rauchfrei-Jubiläum heute oder gestern oder so. Ich war eigentlich auch eher auf heute festgelegt, da es doch der Jahrestag ist.
@Barbabo: Da sagst Du was wahres:
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Das Geheimnis: Es ist nicht so, dass es "immer schlimmer" wird, wie einem die Sucht weismachen will. Sondern sie gibt schon ihr Maximum, in Wahrheit wird es von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag besser. Und klar, sie ist einfallsreich. Nach ein paar Wochen, nach ein paar Monaten ändert sie ihre Strategie. Und sagt: Uff, ich gebe auf, du hast gewonnen. Um dann, wenn die Feierlichkeiten und Jubelrufe vorbei sind, noch einmal alle Kräfte zusammenzunehmen und noch einmal aus dem Hinterhalt zuzuschlagen, wenn man so gar nicht damit rechnet. Mit dem Ziel, dass man glaubt: Oh mein Gott, das hört wirklich niiiiiieeee auf. Auch wenn es in Wahrheit die letzten Aufbäumungen sind - die Gefahr ist groß, dass man das in dem Moment glaubt und wieder rein- und zurückfällt.[/quote]
Du schaffst es ja nahezu, meine Befindlichkeiten verständlicher zu umschreiben als ich selber :riesengrinser: . Nein, aber genau so habe ich es erfahren. Besonders die Frage, ob es denn überhaupt jemals aufhört, bei meiner Drei-Monats-Krise nach vier Monaten. Die mich, Du weißt es auch noch, fast den Erfolg gekostet hätte. Aber erstens: nur fast, und zweitens: eben aus dieser Erfahrung heraus möchte ich immer wieder gerne die "nach uns folgende" Generation der Aufhörer motivieren, es auszusitzen, sich diese Chance zu geben, auch und gerade, wenn es da nochmal knüppeldicke kommt - denn ich habe es so erlebt: hinterher... war´s rum. Und das war für mich so ein riesiges Erfolgserlebnis, das ich unbedingt gerne mit anderen Aufhörern teilen möchte.
Und ich meine, im Barbapapa-Haus herrschten da ähnliche Zustände wie im Miezhaus, denn wir hatten ja mitunter übereinstimmend unsere liebe Not mit unserem Ausstieg. Nein, das war bestimmt nicht immer lustig. Aber jetzt finde ich es lustig. Nicht rauchen, es nicht müssen, nicht wollen, macht Spaß. Und ganz ehrlich, es gibt nichts, aber auch gar nichts, was das Rauchen rechtfertigt, aber ich freue mich, diese Wahrnehmung erfahren zu dürfen.
@Dagmar: Herzlichen Dank für Deinen Glückwunsch. Na, ich kann ja auch nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen - denn wie ich immer betone, jeder erlebt seinen eigenen Entzug. Aber vielleicht eröffnet die Erfahrung jedes einzelnen von uns hier "Neuaussteigern" ja den einen oder anderen Blickwinkel, den er so für sich noch nicht entdeckt hat und der ihm weiterhilft. Das ist aber keine Spezialität von mir, sondern das macht jeder hier auf seine Weise, so wie Du und jeder, der hier schreibt. Danke Dir!
@Wilma: Ich bin meinen Weg auch nicht bewundernswerter gegangen als jeder hier (manchmal denk ich sogar, ein bißchen weniger jammern hätte auch gereicht :riesengrinser: ). Aber das war halt mein Weg, meine Art der Auseinandersetzung damit - hat ja auch funktioniert für mich. Und dieses Mal funktioniert es für Dich auch - wir sprechen uns an Deinem zweiten Jahrestag ja? Ich verlaß mich drauf - und das darfst Du auch!
@Banya: ist gut, ich wart´s ab. (Lese aber die versteckte Gratulation dahinter trotzdem und flüstere mal leise danke vorab!)
@Katja: Na da hast Du wohl recht, keiner von uns hat wohl den größeren Gewinn an der Rauchfreiheit als wir selber. Aber ich für mich möchte diesen Gewinn auch nicht mehr missen und bin auch fest entschlossen, ihn dieses Mal nicht wieder zu ruinieren. So wie beim letzten Mal nach elf Jahren - aber ich glaube mal, den Blattschuß hab ich wohl gebraucht um das zu erkennen. Zur Nachahmung nicht empfohlen!!! Ja, und dieses Mal bin ich auch stolz drauf, einfach weil es mir nicht leicht gefallen ist und ich dieses Mal eine Ahnung bekommen habe, was ein Entzug bedeuten kann. Ich bin stolz drauf - so wie es Du auch sein darfst! Und jeder hier!
So, und zum Schluß noch eine Geschichte von gestern für Euch alle: Befand mich gestern auf einem gesellschaftlichen Ereignis unter freiem Himmel, angelegendlich dessen das hier beheimatete alkoholische Getränk von den meisten Besuchern gut konsumiert wurde, was auch zum vermehrten Aufglimmen von Zigaretten, Zigarillos, Zigarren um mich herum führte. Dergestalt dem Rauch ausgesetzt, hatte ich anfangs noch versucht, meine Nase irgendwo hin zu halten, wo mich dieser nicht trifft, hatte ich doch angesichts so ungewohnter Präsenz des Rauches wirklich ein wenig Angst vor einem Ausrutscher oder Rückfall (nicht begründet, ich verspürte definitiv kein Bedürfnis, aber ich habe mittlerweile größten Respekt vor der Sch****sucht, wer weiß wozu die alles fähig ist...). Nach kurzer Zeit allerdings widerte mich die ganze Geschichte nur noch an. Den Effekt, der mitunter beschrieben wird, daß ab und zu noch gern an vorbeiziehendem Rauch geschnüffelt wird, kann ich für mich überhaupt nicht bestätigen, jede auf mich zukommende Rauchwolke, der ich nicht rechtzeitig ausweichen konnte, löste in mir eine Abwehrkrümmung meines Magens aus. Zuhause angekommen hatte ich Hals- und Kopfschmerzen, und - ich war auf dem Heimweg auch noch naß geworden - habt Ihr eigentlich eine Ahnung, wie schlimm nach Rauchgestank dann noch naßgewordene Klamotten stinken? (Wer hat hier noch den Vergleich mit dem nassen Hund nach dem Wohnungsbrand gebracht? Kann bei weitem nicht so schlimm sein wie des!) Also Leute, neeeee nee nee, nennt es Gehirnwäsche oder wie Ihr wollt, aber des ist echt nichts mehr für mich. Und gerade heute, nach zwei Jahren ohne, habe ich mich über diese Erkenntnis diebisch gefreut.
Nochmals herzlichen Dank für die Glückwünsche und herzliche Grüße von einer mehr denn je von der Rauchfreiheit überzeugten
Miez