Meine liebe Furia,
Heute sind es 200 Tage, in denen Du in Deiner selbst gewählten Freiheit lebst. Vieles ist jetzt Routine geworden, vieles hat mittlerweile eine grössere Wichtigkeit bekommen. Und diese komischen gedrehten Dinger mit diesem angereicherten Pflanzenstoff drin spielen kaum noch eine Rolle. (Hoffentlich:wink:) Das hast Du richtig gut gemacht!
Ich habe Dir ja versprochen eine Fortsetzung zu schreiben. Und was ich verspreche, dass halte ich auch.:D
Für Dich (und für die anderen der Anfang dazu vorab):
Was bisher geschah (Folge 1 bis 50):
Furia die Unerschütterliche hat vor über 50 Tagen (jetzt natürlich vor über 200 Tagen! Anmerk. vom Autor) für sich entschieden, mit einem Laster zu brechen. Mutig wie sie ist, ist Sie dieses Projekt angegangen. Sie hatte sich Ihre Strategie noch gar nicht so richtig zusammengestrickt, da war plötzlich die Schachtel leer. Das war jetzt blöd. Eine neue zu kaufen lohnte nicht. Also, ganz Furia und spontan: warum nicht gleich loslegen - ohne die zu Ende gestrickte Strategie? Hinter dem "Nein", der magischen Zauberformel eines jeden neuen Lehrlings der sich als Nichtraucher bewirbt, ist es Furias eigentliches Geheimnis "Ja" zu meinen. Das "Nein" ist nur Fassade: Dahinter lebt in einer wunderbaren Wohnung ein lebendiger Geist voller Lebensfreude. Kleinere Schatten werden mit Krautsalat beleuchtet, für grössere (gewichtige) Probleme werden neue Strategien entwickelt. Natürlich mit vollem Erfolg.
Furias "Neinzauberformel", die die Energie von einer unendlichen Anzahl von "Ja's" in sich trägt, hat bereits eine grosse Fangemeinde. Zu recht, wie ich finde.
Fortsetzung:
Folge 51 bis 200: Furia geht einfach Ihren Weg weiter. Mit ihrem nahezu legendären wachen Verstand steht sie wacker ihre Frau, geht über Seelenberge und -täler, und entdeckt die magischen Kräfte einer Breze für sich. Dieses Laugengebäck mutiert, neben dem magischen Krautsalat, zur zweite Geheimwaffe der Furiastrategie.
Noch immer ist ungeklärt, was zu folgender Erkenntnis geführt hat: Unsere Heldin raucht in Träumen findet das auch noch toll und stellt fest: "Oh, das ist ja genial, ich rauche ab sofort wieder - nur im Traum, da macht es ja nichts", und fügt dann noch ganz lapidar an: "Ab da hat es aufgehört. Wow", - gemeint war das Rauchverlangen.
Wir können nur erahnen, welch flexiblen Kräfte da in ihr schlummern. Kommen wir da einem weiteren Geheimnis auf die Spur? Kann es sein, dass eine grundlegend positive Einstellung zu solchen Erkenntnissen und Schlussfolgerungen ursächlich sein kann? Die Vermutung liegt nahe.
Spätestens hier muss doch wohl klar sein: Das Lehrjahr zur Magierin sollte hier abgeschlossen sein.
In der Keksdose dann angekommen kommt unsere liebe Magierin - jetzt "Magierin in Referendarzeit" (MiR) - auf die folgenschwere Erkenntnis: "...ich lebe noch, ganz ohne Rauch, das scheint also doch irgendwie zu gehen." Dieser Satz läutet eine ganz neue Ära in Furias Zukunft ein.
Fortan beschäftigt sie sich (gezwungenermaßen) mit so manchem Unbill in ihrem näheren, aber auch weiteren Umfeld. Sie reflektiert ihr Sein mir dem Aussen, hadert ein wenig mit sich und reagiert schließlich: Unsere Hauptdarstellerin gönnt sich eine Auszeit. Der Applaus für diese Art der Achtsamkeit sich selbst gegenüber ist herzerwärmend und an dieser Stelle unbedingt angebracht. Sie nimmt die Herausforderung an, sich auch den unliebsamen Dingen im Leben zu widmen, natürlich ohne die in 40 Jahren liebgewonnenen Zigaretten. Ohne mit der Wimper zu zucken sieht es ganz sportlich - "Ich nehme es als weiteres Training rauchFREI zu bleiben." Was für eine Einstellung, wow.
Die selbstverordnete Ruhe scheint MiR gut zu tun, viel los im RL, aber immer auch wieder ein Zwischenstand - Rauchfreiheit in jedem Fall.
In so einer Art Nebenbeschäftigung gründet Sie noch den "Club der 1.000er" wie er jetzt in einschlägigen Kreisen heißt, überspringt die Griechenfeier und will gleich auf die Insel. "Was soll auch ein Veganer beim Griechen essen?" fragt sie entwaffnend.
Auf der Insel angekommen wird sie gross gefeiert, lässt sich feiern und bleibt gleich dort. Es waren aufregende 200 Tage. Es ist Sommerzeit, Zeit für Wachstum, für Etablierung des Neuen, Zeit um die Ernte einer Saat, welche vom ersten Moment an in fruchtbaren Boden ausgelegt wurde nun für den Rest des Lebens zu geniessen. (Vielleicht hätte ich Prediger werden sollen :kaputtlachsmile:)
Alles Liebe Dir,
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