01.05.2025
21:32 Uhr
Rückblick und kein Resümee
Dichten ist super anstrengend und provoziert bei mir einen extremen Verlangensdrang, schreiben lockert ihn und lässt mich surfen.
Also:
In den ersten Tagen hatte ich bei meinen letzten 2 Versuchen mit dem Rauchen aufzuhören mit Rückfällen zu kämpfen. Dabei rauchte ich zwischen 2 und 8 Zigaretten. Diese Rückfälle hielten mir aber auch vor Auge wie ekelig rauchen doch eigentlich ist.
Es schmeckte nach Aschenbecher, beißend, bitter, trocken wie Watte, nahm mir die Spucke aber vor allem den Atem. Es lies meine Lunge fiepen und kratzte höllisch. Genau so fühlte ich mich auch, wie im Vorhof der Hölle. Meine Augen verdrehten sich, mir wurde schlecht und extrem schwindelig. Die Beine sackten weg, ich hatte das Gefühl ich hätte mir einen Schuss Heroin gesetzt. Ich musste mich festhalten um nicht zu fallen. Der Schwindel hielt am längsten an und die erhoffte Konzentration ist überhaupt nicht eingetreten. Nein, ich konnte noch schlechter arbeiten als vor der Zigarette.
Das erneute Craving kam dafür umso schneller wieder. Ich gab ihm nach und rauchte so 5 Zigaretten in 25 Minuten, also Kette. Danach hätte ich fast gekotzt. So ging das fast 2-4 Tage.
Und dann waren im Forum noch andere On/ Off Kandidaten. Und da wurde mir plötzlich ganz deutlich, wie ein Damoklesschwert, das über mir hängt: Entweder jetzt und ganz oder nie, oder wieder 4 Jahre in Kippenketten. Oder 10, weil dann ja eh alles zu spät ist.
Aber diesmal wollte ich es wirklich. Frei sein. Und ich wollte wirklich weg vom Abhängig sein. Weil, ich habe gesehen, gefühlt, geschmeckt und gerochen, bei meinen Rückfällen, was für ein Gift ich mir da reinziehe. Meine Augen haben sich verdreht, ungelogen. Und das, hat mir die Augen geöffnet.
Leute, wir verdrängen so gut. Es ist einfach scheißkackgiftiges Zeug. Das wir runtergewürgt haben um uns süchtig zu machen, um den Kick zu bekommen und dann ignorieren unsere Sinne dieses Gift um nicht komplett kaputt zu gehen. Und wir riechen gar nicht mehr was wir uns da schlimmes reinziehen. Wir trinken doch auch keine schimmelige, grünangelaufene stinkende Milch…also warum inhalieren wir dann schwarzen verbrannten giftigen Nikotinrauch..?
Und dann müssen wir uns das auch noch verzeihen, dass wir es trotzdem all die Jahre gemacht haben.
Ok, das hat gutgetan.
Nun gut, also hab ich irgendwo Klick gemacht und bin seitdem drangeblieben. Ich wollte es also unheimlich aber nur mein Wille hat mich nicht durchhalten lassen. Es war eine tiefe Entschlossenheit und eine Ergebenheit. Es war, wie wenn man nicht weiß, ob man eine bestimmte sms abschicken soll oder nicht. Und dann drückt man schnell den Knopf ohne nachzudenken und macht die Augen zu um den Schreck vor der eigenen Kühnheit abzulindern. Man schließt die Ketten der Sucht auf. Man entkoppelt sich, man durchtrennt ein Band. Einfach so. Ohne Plan. Die Entscheidung. Man muss einfach einmal Ja sagen. Sicher sind wir uns natürlich nicht, ob wir das wirklich wollen. Und dann ist da auch der riesige Zweifel, ob wir das überhaupt können. Dem müssen wir uns Stellen, wir können nicht aber je länger wir es schaffen können wir eben doch.
Eigentlich müssen wir uns jetzt nur reinbeissen, uns Lieb haben, geliebt werden, sich den Gefühlen ergeben und dann wiederum von ihnen ablenken.
Ich habe mich Jahre darauf vorbereitet. Und dann wieder gar nicht. Aber einige Tricks kannte ich von 2021 aus dem Forum. Das Forum, sein Archiv, sein Wissen, seine Bilder und seine Schreiber. Das macht DEN riesen Unterschied. Bei mir. Man ist unter Gleichgesinnten, Gleichleidenden, Gleichfrohen.
Und Mann kann hier alles schreiben, einfach nur schreiben
Immer schreibe ich und denke dann gar nicht ans rauchen. Fast gar nicht.
Ich danke Euch
Tu be continued
