Guten Abend, liebe Angelika,
bei mir war die Entscheidung gegen die Kippe schnell und brutal.
Am 1.4.13 habe ich mich während meines Urlaubs per VPN in die Firma eingewählt und erfahren, dass ab sofort absolutes Rauchverbot herrscht. Rückfragen von Kollegen machten mir klar, dass das kein Aprilscherz ist. Und während ich so vor mich hin würfelhustete, wurde mir klar, dass da was dran ist - wenn in einem Gebäude geraucht wird, sind viele Lungen im Abwehrkampf, nicht nur die der Raucher. Kaum hast Du Urlaub, hast Du auch Zeit zum Nachdenken - warum bist Du immer im Urlaub krank? Und wieso wirst Du immer morgens durch Deine Hustensalven wach? Sorry, selten dämlich, aber wahr.
Am 2.4.13 machte ich mich auf die Suche nach einer Lösung - per Internet. Und stolperte sehr schnell über diese Seite. Was mir gefiel, war dieses "Jeder hilft jedem, denn jeder weiß, dass es kein Spaziergang ist!", das diese Seite damals schon ausgestrahlt hat. Und ich habe mich fest gelesen. Durchgefräst. Stundenlang. Die ehrlichen Schilderungen haben einfach nur Mut gemacht. Okay, es ist möglich. Auch für Suchtkrüppel wie mich. Also habe ich eine nach der anderen geplotzt, um mir den Ekel anzurauchen, den ich zum Durchstarten brauchte.
Am 3.4.13 bin ich mit dem Gedanken, dass ich nicht mehr rauchen möchte, aufgewacht. Und habe es einfach getan. Nicht mehr geraucht, weil ich es nicht mehr wollte. Der am Vortag entwickelte Ekel war intensiv genug. Cold Cut. Den ich bis heute nicht bereut habe. Klingt jetzt super-cool, aber in Wirklichkeit ging mir der A**** auf Grundeis, weshalb ich auch noch ewig lange immer Zigaretten und Feuerzeug in Griffnähe hatte. Ich brauchte einfach das Gefühl, jederzeit zugreifen zu können, wenn ich wollte. Ich wollte ja nicht.
Und heute? Ich habe nichts gegen Raucher, bei mir darf auch heute noch in der Wohnung geraucht werden. Für mich kommt es nicht mehr in Frage, denn irgendwann ist - völlig unbemerkt - das so heiß ersehnte Nicht-mehr-Rauchen zur st***normalen Routine geworden. Nö, ich will nicht. Nö, schmeckt mir nicht mehr. Nö, husten kann ich auch ohne.
Sorry, jetzt habe ich Dich richtig zugetextet, aber vielleicht kommt dadurch ein Suchtkrüppel meines Schlages doch auf die Idee, es selbst auch einmal auszuprobieren... :wink:
Und das mit dem Gewicht sehe ich pragmatisch: Noch schippere ich vor der Adipositas-Grenze herum, der Blick auf die eigenen Füße klappt noch. Der innere Abschied von Sahne- und Schwarzbier-Saucen fällt mir schwerer als der von den Kippen.... Aber wie sagt der Norddeutsche? "Wat muut, dat muut!" Und damit kennst Du auch meinen Vorsatz für 2017: Rücksturz auf Konfektionsgröße 36, ich will die Klamotten nicht umsonst aufgehoben haben.
Wie bei allem anderen auch: Schrittchen für Schrittchen unmerklich näher ans Ziel... :penguin:
Auf Dein nächstes Lebenszeichen freue ich mich heute schon - und natürlich auf Dein nächstes Rezept. Sonst gibt´s nur meins für "Kartoffelbratl" (Schweinsbraten auf Kartoffeln, ständig mit Dunkelbier übergossen und ganz langsam geschmort), bei dem jeder schon beim Lesen ein Kilo schwerer wird... :oops:
Liebe Grüße, lass es Dir gut gehen, und hoffentlich bis bald, Brigitte