[quote="Bonadea"]
Hallo Daniel!
Apfelmus? Apfelkompott? Ist das nicht das Gleiche?[/quote]
Hallo und guten Morgen Marion,
hallo alle zusammen,
natürlich gibt es Unterschiede in Sachen Sprachgebrauch in Deutschland und man wird immer wieder Regionen finden, in denen der ein oder andere denkt, Apfelkompott ist das gleiche wie Apfelmus. Ich sehe da einen großen und entscheidenden Unterschied.
[i][b][color=red]Grundsätzlich:[/color][/b][/i] Im Unterschied zum Apfelmus habe ich beim Apfelkompott keinen Brei sondern je nach verwendeten Äpfeln mehr oder minder bißfeste größere Stücke in ihrem Saft. Für beide Zubereitungen können alle Arten von Äpfeln, einschließlich Falläpfel verwendet werden.
[u][b][color=red]Zubereitung Apfelmus:[/color][/b][/u]
Man(n) und auch Frau nehme die Äpfel, wasche sie, schneide ggf. die ein oder andere Schadstelle heraus und teile sie dann grob in Viertel, ggf, wenn es sehr große Äpfel sind, in Achtel. Eine naturbelassene Zitrone in Viertel schneiden oder die Hälfte einer naturbelassenen Zitrone in zwei Viertel schneiden, je nach Menge der Äpfel und eigenem Geschmack. Ich persönlich arbeite immer mit zwei Kilo Äpfeln pro Kochvorgang und verwende dann eine unbehandelte Zitrone.
Wer nicht an unbehandelte Zitrone heran kommt, muss die Zitrone auspressen und verwendet dann bitte nur den Saft. Die Apfelstücke in einen Schnellkochtopf geben, die Zitronenstücke als letztes oben auf, Saft einfach über die Äpfel geben, er findet seinen Weg. Eine Zimtstange in zwei Hälften hacken, eine Hälfte in den Topf geben, die andere für weitere Verwendung verwahren. Wer fertig gemahlenen Zimt hat, würzt damit.
Je nach Apfelsorte Wasser zugeben, und hier wirds knifflig. Als Faustregel sage ich: verwendet auf 1 Kilo Äpfel 100 ml Wasser, also immer etwa 1/10tel der Apfelmenge. Zucker? Süße? Ja klar sollte man noch der Süße der Äpfel etwas nachhelfen, aber muss es wirklich weißer Zucker sein??? Zwei bis drei Eßlöffel Apfelkraut unterstützen den Geschmack dreimal besser, süßen genauso gut, enthalten weniger Kalorien und addieren weitere Pektine.
[i][b][color=red]Interessanter Hinweis:[/color][/b][/i] In nahezu allen auffindbaren Rezepten wird dem Apfel alles genommen, welch schmähliches Ende! Schneiden diese Rezeptschreiber dem Apfel doch alle interessanten Teile weg, nämlich die, die das Pektin enthalten. Wer ein wirklich richtig gesundes und damit auch verdauungsförderndes Apfelmus haben will, lässt dem Apfel alles, was ihm gehört, also Kerne, Kerngehäuse, Schale!
Das alles wird nun je nach Angabe des Herstellers mit dem Schnellkochtopf Energie effizient und bedingt durch den Druck Vitamine und Pektine schonend gekocht, in aller Regel ist nach 15 bis 20 Minuten bereits alles gelaufen. Zitrone, immer noch obenauf liegend wie auch Zimtstange entfernen. Gebt portionsweise, Suppenschöpfer für Suppenschöpfer eure Apfelmasse in die gute, alte, nicht tot zu kriegende Flotte Lotte und ihr habt ein herrliches und vor allem gesundes und wohlschmeckendes Apfelmus, das sich heiß in Schraubgläser gefüllt sehr gut einmachen lässt, oder ausgekühlt in Boxen einfrieren.
Weiß einer nicht, was eine [b]Flotte Lotte[/b] ist? Dann frage er/sie Onkel Wikipedia. Ich hab noch immer die von meiner Mutter und die geb ich ned her. *Zunge rausstreck*
Weiß einer nicht was Apfelkraut ist? Oder was Pektine sind? Dann zeig ich auf Onkel Wiki und sage, der weiß dat. Und nach lesen des Artikels über Pektine wird euch klar, warum ich die ganze Zitrone mit allem drum und dran mitkoche, denn auch darin sind diese für den Körper so gesunden Ballaststoffe in hohem Maß enthalten, gleichzeitig geben Pektine dem Mus eine bessere Konzistenz.
[u][b][color=red]Zubereitung Apfelkompott:[/color][/b][/u]
Äpfel entkernen, Schadstellen weg schneiden, Stiele entfernen. Die Äpfel je nach Größe entweder in Achtelspalten schneiden oder Viertelspalten, die dann auf fingerbreite Stücke zugeschnitten werden. Wer mit klein geratenem Fallobst arbeitet oder sehr kleinen Äpfeln, sollte sich für die Achtelspalten entscheiden, wer die richtig "dicken Dinger" bekommen hat, ist mit der Variante Viertel und daraus Stücke besser beraten.
Auch hier empfiehlt sich wieder die Zugabe einer Unbehandelten geviertelten Zitrone oder eben Saft. Die Apfelstücke in einen offenen Topf geben, ich süße mein Apfelkompott mit??? ... na klar .... Apfelkraut oder auch mal Waldhonig, jeweils drei Eßlöffel. Ich bin Schlemmer, daher füge ich meinem Kompott noch Rosinen und Mandelsplitter oder Pinienkerne zu.
Eine Tüte Vanillezucker über die Stücke im Topf streuen, eine halbe Zimtstange, alternativ Puder dazu/darüber geben und zum Schluß ein Wenig Wasser, maximal bis zu ein Fingerbreit im Topf über die Stücke gießen. Diese Masse dann zum Kochen bringen und solange kochen lassen, wie es braucht. Das liegt an der von euch verwendeten Sorte der Äpfel, und kann sehr schwanken, so daß ich bei aller Liebe keine präzisere Angabe machen kann. Die Apfelstücke sollten noch etwas Biß haben, ihr müsst es probieren und dabei bleiben, das kann ich euch nicht ersparen.
Das Kompott dann in Schraubgläser füllen, diese zuschrauben und wie gewohnt kopfüber erkalten lassen, fertig ist euer Apfelkompott, das sich so als Dessert mit einem Tupfer Sahne reichen lässt, aber auch zu anderem verwenden lässt.
[i][b][color=red]Pssssstttt !!!! Schlemmertipp:[/color][/b][/i] Wenn die Apfelmasse kocht, ihr die gewünschte Konzistenz der Äpfel erreicht habt, gebt ein Schnapsglas voll Rum dazu (2- max. 4 cl), eine Prise Kardamom und eine Prise Anis, lasst die Masse unter zartfühligemn Schwenken noch mal ganz kurz aufkochen und füllt es dann ab.
[quote="Bonadea"]Habe mir heute einen Granatapfel mitgebracht. Soll gesund sein und viele Vitamine haben. Wie bereitet man den denn zu?[/quote]
[quote][color=red]Der Granatapfel (Punica granatum) ist eine Pflanzenart, die heute bei weiter Fassung der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae) zugerechnet wird. Die aus zwei Arten bestehende Gattung Punica bildet alleine die Unterfamilie Punicoideae (Horan.) S.A.Graham, Thorne & Reveal, manche Autoren führen sie auch noch als eigene monotypische Familie Punicaceae Horan. Ihre Frucht wird als Obst gegessen. Das Verbreitungsgebiet des Granatapfels liegt in West- bis Mittelasien; heute wird er unter anderem im Mittelmeerraum angebaut.
Granatäpfel und deren gepresster Saft sind im Mittelmeerraum, im Nahen Osten, in den USA, in Südeuropa und seit einigen Jahren auch in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet. Aus dem Saft wird auch Granatapfelwein gewonnen, der vor allem von Armenien und Israel exportiert wird. Das Fruchtfleisch oder der Saft des Granatapfels werden in der feinen Küche zur Verfeinerung von Wild- oder Geflügelgerichten oder in Obstsalaten verwendet.
Grenadinesirup, der früher aus Granatapfelsaft hergestellt wurde, gibt dem Tequila Sunrise und verschiedenen anderen Cocktails seinen fruchtigen Geschmack und seine rote Färbung.
[/color][/quote]
Lust auf ein kleines Menü zum Thema Granatapfel? Gut, los geht es. Was wir als erstes brauchen und nur das können wir brauchen, sind die Kerne. Wie kommen wir an die ran? Mit drei, nein, vier mehr oder minder Schweinerei machenden Varianten.
Variante eins, größte Mühe, größte Schweinerei: Werft den Apfel mit Wucht anne Wand, er platzt, lest die Kerne am Boden auf. Sorry, aber ich konnte nicht widerstehen den Witz jetzt hier anzubringen.
Variante zwei, wenig Mühe, aushaltbarer Sauereifaktor, [b][color=red]maximal genervter[/color][/b] Tages-Monats-Jahres-Lebens[b][color=red]abschnittsgefährte[/color][/b]: Simpel halbieren und beim Tatort anstatt Erdnussflips oder Kartoffelchips, die Kerne rauspulen und naschen.
Variante drei, akzeptierbarer Sauereifaktor: Strunk samt ein klein wenig Fruchtfleisch/Schale wegschneiden, dabei die Schale so dünn wie möglich wegschneiden. Den Apfel nun vom Anschnitt her nach unten mit der Spitze eines scharfen Messers acht Male einritzen, [b][color=red]nur die Schale einritzen, nicht!!! tief einschneiden[/color][/b]. Nun den Apfel in die so entstandenen Achtel mit beiden Händen vorsichtig aufbrechen, Kerne entnehmen.
Variante vier, kaum Ferkelei: eine Rührschüssel mit etwas lauwarmen (blutwarmen, wie im Küchendeutsch gesagt wird) Wasser füllen. Es sollte nicht mehr als Körperthemperatur haben, kann weniger Grad haben. Apfel quer halbieren, beide Hälften mit der Anschnittfläche aufs Schnedebrett legen und in Viertel schneiden. Die so gewonnenen Achtel ins Wasser geben. Kerne nun unter Wasser ausbrechen. Keine Angst, bis auf wenige angeschnittene bluten sie nicht aus, sie sind ummantelt. Sie sinken an den Grund der Schüssel ab, unverwertbare Stege treiben auf. Die Stege oben mit einem Teesieb abschöpfen, Schale und Fruchtfleisch auch entsorgen, zum Schluß das Wasser über Haarsieb abgießen, im Sieb liegen die verwertbaren Kerne.
Und die setz ich in einem Granatapfelmenü ein wie folgt:
Vorspeise: frische Blattsalate mir [color=red]Streifchen von Kochschinken[/color] und Granatapfelkernen
alternativ statt Kochschinken Thunfisch und Ei, alles geht, nur kein Huhn weil ......
Hauptspeise: Hühnercurry mit Früchten und Granatapfelkernen an Safranwildreis
Dessert: Creme bavaroise (bayrisch Creme) mit Granatapfelkernen
Hab ich damit helfen können? Keine Ahnung, sagt ihr es mir.
Juten Appetit, ick hab jetzt Frühstückspause, denn jeht's hier weiter
Daniel der Plänterwäldler