Hallo und guten Abend zusammen,
heute möchte ich mal wieder seit längerem etwas verdauliches, leicht verdauliches servieren, und zwar aus sehr aktuellem Anlass heraus.
Es ist jetzt die richtige Zeit um raus zu gehen und Bärlauch zu sammeln. Und ich habe mir heute die Zeit genommen. Ich war etwa zwei Stunden im Plänterwald und kam mit 3,5 Kilogramm geputztem Bärlauch zurück.
Hier ein paar wenige wissenswerte Details zu Bärlauch, aus dem wiki Artikel kopiert, wer mehr wissen möchte sucht sich den Artikel oder andere selber raus. Ihr wisst, hier dürfen leider keine Links geteilt werden.
[quote]Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Allium und somit verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die in Europa und Teilen Asiens vor allem in Wäldern verbreitete und häufige, früh im Jahr austreibende Pflanzenart ist ein geschätztes Wildgemüse und wird vielfach gesammelt.[/quote]
[quote]In Deutschland wächst der Bärlauch besonders im Süden, im Norden seltener. Er bevorzugt Beckenlagen und die Auenbereiche größerer Flüsse. In Brandenburg und Hamburg wird der Bärlauch in der Roten Liste in der Kategorie 1 („vom Aussterben bedroht“) geführt. In Bremen gilt er als extrem selten und in Schleswig-Holstein wird er als „potenziell gefährdet“ (Kategorie 4) eingestuft.
Nicht an allen Standorten, an denen er in Form großer Bestände vorkommt, ist der Bärlauch auch einheimisch. Mancherorts hat er sich von künstlichen Anpflanzungen aus selbstständig ausgebreitet und ist daher eine Stinsenpflanze. Im Norden von Schleswig-Holstein und im Taunus konnte das anhand mehrerer Vorkommen nachgewiesen werden.
Er findet sich teils in großen Beständen in schattigen, feuchten und humusreichen Auwäldern und Laubwäldern, in Auen, Schluchten, unter Sträuchern oder an Bächen. Der Bärlauch schätzt tiefgründige und humose, lockere, anhaltend feuchte Böden. Bevorzugte Waldgesellschaften sind Ahorn-, Eschen-, Eichen- oder Ulmen-Mischwälder, in denen er bei entsprechenden Bodenverhältnissen eine Differentialart kalk- und nährstoffreicher Böden ist. Besonders häufig tritt er in Bärlauch-Buchenwäldern (Kalkbuchenwäldern oder Braunmullbuchenwäldern) auf. In solchen geophytenreichen Waldgesellschaften bedecken die Blätter des Bärlauches im zeitigen Frühjahr den gesamten Waldboden. Der Bärlauch kommt in Mitteleuropa zwar nur zerstreut vor, bildet aber häufig Massenvorkommen.[/quote]
Ich habe das unerhörte Glück, dass mal jemand vor langer Zeit den Bärlauch im Plänterwald ansiedelte und er dort jetzt eines der oben zitierten Massenvorkommen bildet.
[quote]Der Bärlauch ist eine altbekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze. Die Pflanze ist zwar komplett essbar, genutzt werden aber vorwiegend die Blätter, oft auch mit den Stängeln, frisch als Gewürz, für Dip-Saucen, Kräuterbutter und Pesto oder ganz allgemein als Gemüse in der Frühjahrsküche.[/quote]
Auch als Beigabe zu frischen Salaten, seien es nun Blatt-, Tomaten- oder Gurkensalate macht er sich ausgezeichnet.
Als konservierende Verarbeitung empfehle ich entweder die Blätter zu bündeln, die Stiele mit garn zu umwickeln und diese Bündel kopfüber an einen luftigen und trockenen Ort aufzuhängen und so trocknen zu lassen. Getrocknet lassen sie sich einfach zerbröseln und abfüllen.
Eine andere Alternative der Konservierung ist diese. Schneidet Bündel der Blätter in knapp ein Finger breite Streifen. Diese Streifen legt ihr dann entweder auf ein Trockengestell, wie ich es habe, eine Art simpler Fensterrahmen mit einem Fliegengitter bespannt. Oder ihr schlagt sie locker in ein altes Kopfkissen oder Geschirrtuch und lass sie so in der Frühlingssonne trocknen. Freilich, nachts müssen die Trockengestelle oder Wickel ins trockene, ebenso bei Regenwetter.
[quote][b][color=red]Trotz der leichten Identifikation durch den typischen Geruch, der beim Reiben der Blätter entsteht, wird Bärlauch beim Sammeln immer wieder mit dem Maiglöckchen, den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen oder den meist ungefleckten Blättern jüngerer Pflanzen des Gefleckten Aronstabs verwechselt. Diese drei Pflanzen sind äußerst giftig und es kommt immer wieder zu teils tödlichen Vergiftungen.[/color][/b][/quote]
Gebt also bitte genau acht, was ihr pflückt. Blüht der Bärlauch erst mal, könnt ihr wie beim Waldmeister auch das Sammeln einstellen, der Pflanze fehlt dann die kraftvolle Aromaentfaltung. Für das betreffende jahr ist die Uhr dann abgelaufen, mehr Glück im nächsten Jahr.
Und nun zur ersten Verwendung.
[b][color=green][size=2]Bärlauch-Käse-gebäck[/size][/color][/b]
[b][color=green]Zutaten[/color][/b]
500 gr Backmischung Roggenmischbrot
500 gr Backmischung Dinkelbrot
100 gr geraffelter Hartkäse (nach beliebigem Geschmack)
100 gr frisch gehackter Bärlauch
700 ml lauwarmes Wasser
100 ml Milch
100 gr Mehl (zum Kneten, war bei diesem Dinkelmehl), geht aber logischerweise auch jedes andere Mehl
Öl
[b][color=green]Zubereitung[/color][/b]
2-3 Minuten lang alle Zutaten bis auf den Käse auf einmal miteinander zu einer glatten Masse kneten.
Die Masse in einer abgedeckten Schüssel 30 - max. 45 Minuten an einem warmen Ort (auf einer Heizung) gehen lassen.
Die Masse mit den Händen unter Zugabe vom Mehl zu einem glatten, nicht klebenden Laib kneten und in beliebige geölte Backform(en) füllen oder als geformten Laib auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, um ein Bärlauchbrot als ganzes zu erhalten.
Alternativ dazu: kleine Brötchen formen, oder lange dünne Teigstränge zu Zöpfen verdrehen, Teigstränge zu Brezeln legen, Teigstränge flach drücken und Schleifen formen, oder oder oder oder .... Seid kreativ, der Teig und das Endprodukt lassen Kreativität zu.
Egal was ihr macht, es muss danach nochmal mit einem Tuch abgedeckt ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen. Das ist die beste Zeit, jetzt schon euren Ofen anzuheizen.
Jetzt eure Backstücke mit Wasser benetzen oder bepinseln und dann den geraffelten Käse aufstreuen.
10 Minuten bei 210° C backen, danach 45 - 50 Minuten bei 180° C backen.
Kleine Teigstücke wie Brötchen, Brezeln, Zöpfe etc sind natürlich früher gar als ein ganzes Brot. Hier ist die Backzeit abhängig von eurem Produkt, habt dann selbst ab ca. 25 Minuten ein wachsames Auge auf den Ofen.
Brot auf einem Gitter mit Tuch abgedeckt auskühlen lassen.
Morgen gibt es Bärlauchschaumsüppchen.
Leichte Grüße aus dem Plänterwald sendet Daniel