04.03.2017
11:43 Uhr
Hallo und guten Tag zusammen,
hier blieb die Küche schon länger kalt, länger als meine reale zu Hause. Gestern war Freitag, zusätzlich Fastenzeit, da hätte ich eigentlich, meine katholische Erziehung bedenkend, fleischlos kochen müssen. Aus persönlichen Gründen war mir gestern zeitweilig sehr viel egal, meine katholische Erziehung bei der Essensgestaltung zu berücksichtigen schon dreimal egal. Daher gab es das, was ich hier mal:
[b][size=2][color=lightblue]ausgschamte Reiberdatschi auf Schwammerln[/color][/size][/b]
nenne, natürlich stilecht im bayrischen lightblue geschrieben. Für alle Nichtbayern, also so bedauernswerte Personen :roll: wie mich :oops: zum besseren Verständnis gesagt: [b]Reiberdatschi = Kartoffelpuffer[/b], [b]ausgschamt = frech, unverfroren, dreist, impertinent,unverschämt[/b], [b]Schwammerl = Pilze[/b], in meinem Fall allerdings nur Champignons.
[b][color=red]benötigte Werkzeuge:[/color][/b]
[list]
[*] eine Kartoffelreibe, alternativ eine Küchenmaschine zum gleichen Zweck nutzbar
[*] 2 geräumige Pfannen
[*] ggf einen Zwiebelhacker, wer sich zu fein ist, die Zwiebel selbst zu würfeln
[/list]
[b][color=red]Zutaten (für vier Personen):[/color][/b]
[list]
[*] 500 Gramm Putenschabefleisch (sehr fein gewolft/ wenigstens zwei Mal mit feiner Scheibe gewolft)
[*] 1 Kilogramm Kartoffeln
[*] 2 Zwiebeln
[*] 600 Gramm Champignons
[*] frische oder eingefrorene Petersilie gehackt
[*] 2 Eier
[*] 60 bis 80 Gramm Mehl (bei mir Vollkornmehl)
[*] 1 Tüte Waldpilzsuppe (qualitativ hochwertig) für max 0,5 Liter fertige Suppe
[*] Salz, Pfeffer, Paprika
[*] Raps- oder Sonnenblumenöl
[*] etwas Milch
[*] etwas [b][color=red]Mineralwasser !!! mit Kohlensäure !!![/color][/b]
[/list]
[b][color=red]Zubereitung:[/color][/b]
Zunächst kommt der scheußlichste Teil der Arbeit für viele, das langweilige Schälen der rohen Kartoffeln, danach das schmadderige Reiben derselben. Man lernt eine Küchenmaschine sehr zu schätzen, wenn man Reiberdatschi machen will. Bitte nehmt die feine Reibe, ihr werdet es nicht bereuen.
Nun müssen die Zwiebeln geschält und in feine Würfel verarbeitet werden, entweder mit einem Zwiebelhacker oder auf die konventionelle Art mit dem Kochmesser.
Die Champignons unter kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen, dann in Scheibchen schneiden.
Nun vermischt ihr bitte die Kartoffelmasse mit dem Putenschabefleisch, den Eiern, den Zwiebelwürfeln,Salz, Pfeffer, Paprika. Die Konsistenz der Masse soll breiig-flüssig sein. Ist sie zu steif, gebt Mineralwasser zu, ist sie zu flüssig, fügt etwas Mehl zu.
Macht ggf. auf einem kalten Teller einen Probeguß, gießt also einen Löffel der Masse auf den kalten Teller, die Masse sollte auf dem Teller noch auseinander fließen . Ihr könnt danach mit einem Teigschaber den Probeguss wieder zurück in die Rührschüssel geben.
In einer Pfanne werden nun die Reiberdatschi/ Kartoffelpuffer ausgebraten, wie man es kennt.
In der zweiten Pfanne erhitzt ihr halb so viel Wasser, wie auf der Tütensuppe angefordert wird. Beispiel: sie soll mit 0,5 Liter kaltem Wasser zubereitet werden? Dann arbeitet bitte mit 0,25 Liter Wasser.
Rührt die Suppe gemäß der Anweisung an, gebt ein wenig Milch sowie die Champignonscheiben und gehackte Petersilie zu.
Am besten richtet ihr die Reiberdatschi auf den Champignons an, nicht umgekehrt. Denn schließlich habt ihr euch ja Mühe gegeben, knusprige und lecker gebräunte Reiberdatschi zu braten. Wär doch schade, wenn die mit den Champignons überdeckt und die Knusprigkeit aufgeweicht werden würde, oder?
Was bleibt mir zu sagen? Sie sehen wie Reiberdatschi aus, gut katholisch, sind aber frech und verstecken ihren Fleischanteil. Deswegen nenne ich sie ausgschamt. :lol:
Leichte Grüße aus dem Plänterwald sendet
Daniel