Hallo und guten Tag zusammen,
weil angefordert und dazu angeregt, heute auch noch etwas für Marion, damit sie morgen gerüstet ist für ihren griechischen Tag. Da Silke aka srrauchfrei mich inspiriert hat, nehme ich ihre tolle Anregung auf und baue sie zu einem Festmahl für alle aus.
[b][size=2][color=blue]griechische Lammhaxe mit Bohnenbouquets und Kritharáki[/color][/size][/b]
Falls jemand mit dem Begriff [b][color=red]Kritharáki[/color][/b] nichts anzufangen weiß, hier die wissenswerten Essentials:
[quote][b]Kritharáki[/b] sind kleine Nudeln in Getreidekorn- bzw. Reisform, die häufig Verwendung in der Griechischen Küche finden.
Sie sind auch unter den Namen [b]Orzo[/b] oder [b]Manestra[/b], in der Italienischen Küche unter den Pasta-Namen [b]Risoni [/b]bzw. [b]Risi [/b]bekannt. In den deutschsprachigen Ländern werden sie oft einfach als [b]Griechische Nudeln[/b] oder [b]Nudelreis [/b]bezeichnet.
Die oft gehörte Bezeichnung dieser griechischen Nudelspezialität als Reisnudeln ist irreführend. Sie werden nicht aus Reis, sondern aus Hartweizengrieß und Wasser hergestellt.[/quote]
[b][color=red]benötigte Werkzeuge:[/color][/b]
[list]
[*] eine großzügig bemessene Schmorpfanne (möglicht hoher Rand und Deckel)
[*] ein Bräter
[*] einen Topf für die Nudeln
[*] eine Knoblauchpresse, alternativ einen Zwiebelhacker
[/list]
[b][color=red]Zutaten (für vier Personen):[/color][/b]
[list]
[*] 4 Lammhaxen
[*] 400 Gramm Kritharáki (Nudelreis), alternativ sehr klein zerbröselte (Vollkorn)Spaghetti
[*] 8 dünne Scheiben Speck
[*] 200 gefrorene grüne Bohnen, alternativ eine große Dose grüne Bohnen
[*] 1 große Zwiebel
[*] 4 Tomaten, alternativ 2 große Fleischtomaten, oder für bequeme 1 Dose geschälte Tomaten
[*] 0,25 Liter Gemüsebrühe (falls nicht vorhanden, 250 ml Wasser mit einem halben Brühwürfel aufsetzen)
[*] Salz, Pfeffer, Rosmarin, Thymian
[*] 2 große Knoblauchzehe
[*] Raps- oder Sonnenblumenöl oder Olivenöl, [color=red][b]dann AAAABER !!!! siehe Erklärung[/b][/color]
[*] Honig
[/list]
Wenn ihr Olivenöl zu Hause habt, könnt ihr das natürlich nehmen, aber bitte nur dann, wenn es "heiß gepresstes" ist, kalt gepresstes Olivenöl eignet sich [b]NICHT !!!!!!![/b] zum (An)braten, weil der Rauchpunkt zu niedrig ist. Solltet ihr nur kalt gepresstes zu Hause haben, nehmt bitte euer Sonnenblumen- oder Rapsöl.
Fragt gegebenenfalls den guten alten Onkel Wiki, was er zum Thema "[b]Rauchpunkt[/b]" sagen kann und entscheidet dann,was ihr zum Anbraten und schmoren nehmen wollt aus euren Beständen.
[b][color=red]Zubereitung:[/color][/b]
Den Backofen auf 180° C (Umluft 150° C) vorheizen und den Bräter zum Erwärmen mit hineinsetzen.
Schneidet zwei etwa eine Hand lange Rosmarinzweige von eurem Küchenrosmarin und entnadelt diese, indem ihr einfach die Zweige gegen den Strich durch euren zusammengepressten Daumen und Zeigefinger zieht. Die zarte oberste Spitze des Zweigs kann so mit dazu. Es sollte etwa ein Teelöffel Nadeln am Ende sein, wenn mehr, kein Problem. Addiert die gleiche Menge Thymian. Gebt einen Teelöffel Salz zu, einen halben Teelöffel weißen Pfeffer sowie die in feine Scheiben geschnitteten, vorher geschälten Knoblauchzehen. Mischt alles auf eurem Schneidebrett und arbeitet nun alles mit dem Wiegemesser oder einem großen Kochmesser zu einer feinen Gewürzmasse durch. Wenn eure Rosmarinnadeln und/oder der Knoblauch noch zu sehr springt, addiert jetzt schon einen halben Teelöffel Honig, wenn möglich/vorhanden Waldhonig. Das und Salz und Pfeffer sollten dann endgültig lästiges Springen der Rosmarinnadeln vermeiden.
Mit der so gewonnenen Würzpaste reibt ihr die Lammhaxen ein.
Die Zwiebeln schälen und in [b]sehr feine[/b] Würfel schneiden.
Wenn ihr frische Tomaten verwendet, diese vierteln und in Scheibchen schneiden. Wenn ihr eine Konserve verwendet, diese kurz auf einen Suppenteller geben, große Stücke zerkleinern, in Scheiben schneiden.
Erhitzt die große Schmorpfanne mit einem Esslöffel Öl bis zum Rauchpunkt, gebt die Haxen hinein und bratet sie unter häufigem Wenden von allen Seiten an.
Nun die Haxen aus der Pfanne in den Bräter umsetzen, den Bräter mit der heißen Gemüsebrühe auffüllen und wieder in den Ofen setzen. Die benutzte Pfanne abkühlen lassen wie sie ist, sie wird später noch mal wieder gebraucht, mit allen darin befindlichen Bratresten.
Die Speckscheiben auf ein Arbeitsbrett längelang legen, reichlich Abstand lassen und die Bohnen quer zu den Scheiben am obersten Ende der Speckscheiben anrichten und dabei gleichmäßig auf alle verteilen. Nun die Speckscheibe am oberen Ende greifen und langsam auf euch zu rollen, damit ihr den Speck hübsch um das Bohnenbündel wickelt. Zieht dabei den Speck,damit das Bündel Festigkeit hat.
Setzt jetzt in einem Topf leicht gesalzenes Wasser zum Kochen des Nudelreis auf. Wer mit Spaghetti arbeitet, lässt diese zunächst in der Packung und walzt die Packung vielfach mit kräftigem Druck mit dem Nudelholz, bis die Spaghetti auf um etwa Reiskorngröße zerbröselt sind.
Die Schmorpfanne kommt wieder zum Einsatz, muss erhitzt werden. In ihr werden zunächst die Bohnenbouquets angebraten, dabei immer wieder in Rollrichtung weiterdrehen, damit sie von allen Seiten angebraten werden.
Nun die Bouquets aus der Pfanne auf einen Teller separieren, die Zwiebelwürfel in der Pfanne anbraten bis zur Glasigkeit, dann die Tomaten dazu geben.
Den Nudelreis ins kochende Wasser geben, warten bis das Wasser erneut kocht, dann die Flamme auf klein stellen und im leicht köchelnden Wasser weiter ziehen lassen, maximal 20 Minuten.
Nun die Bohnenbündel wieder zu der Tomaten-Zwiebelmasse in der Pfanne geben, die Flamme klein stellen und auf kleinster Pfanne abgedeckelt heiß ziehen lassen, die Masse sollte [b][color=red]NICHT[/color][/b] kochen und auch [b][color=red]NICHT[/color][/b] anbrennen,also den Flüssigkeitsstand in der Pfanne im Auge behalten.
Wenn der Nudelreis fertig ist, diesen in einem Sieb abseihen, mit heißem Wasser abschrecken, auf Teller anrichten, dann auf der restlichen Tellerfläche ein Bett/Spiegel aus der Tomaten-Zwiebelmasse, zwei Bohnenbündel und eine Haxe darauf betten.
[color=red]Was trinke ich zu diesem Festmahl heute? Einen knochentrockenen, sehr Tannin haltigen Mavroudi aus dem griechischen Anbaugebiet Thrakien.[/color]
Festliche und trotzdem leichte Grüße aus dem Plänterwald, Daniel