Guten Morgen, Ihr lieben Promotionsinteressierten,
hier meine angekündigte Info zu meinem Promotionsprojekt:
Ich bin Jurist, Studium in Bonn in den 80ern, 1. Staatsexamen 1988, 2. Staatsexamen 1991. Schon 1988 hatte ich Promotionslust, die dann aber in der Folge im Sande versickert ist. Wollte damals bei Prof. Schlink über Kunstfreiheit promovieren. Ich erwähne den Namen nur, weil der viel später recht bekannt geworden ist durch teilweise verfilmte Romane und Erzählungen und es mit „Der Vorleser“ bis nach Hollywood geschafft hat. Toller Mann, bei dem ich 1987 ein wunderbares Seminar über Glaubens- und Gewissensfreiheit absolviert habe. Mit der Idee der „Alterspromotion“ gehe ich bestimmt schon seit 10 Jahren schwanger. Bin aber jetzt erst Mitte März aktiv geworden - sicher auch Dank Nichtmehrrauchprojekt. Frei nach dem Motto von Frank Sinatra: Wenn Du es in New York schaffst, schaffst Du es überall. Soviel zur Einleitung.
Im Vorfeld habe ich mich gründlich informiert, welche Profs denn mittlerweile an meiner Heimuni tätig sind, weil selbst meine damals jungen inzwischen alle im Ruhestand sind. Und dann habe ich mir überlegt, in welchem Teilbereich des Rechts ich denn gerne was machen würde und die einschlägige Promotionsordnung studiert. Dann habe ich mir einen potentiellen Doktorvater ausgeguckt und dem Lehrstuhl Mitte März so eine Art Vorstellungs-Mail geschickt mit meinen Interessen, zu meiner Motivation und meinem beruflichen Hintergrund. Ich habe mich prioritär für eine rechtshistorische Arbeit entschieden, weil ich neben der Juristerei schon immer stark historisch interessiert war und bin. Ohne Geschichtsverständnis ist es meiner Meinung nach schwierig, Gegenwart und Zukunft zu verstehen. Dann habe ich länger erstmal nix gehört - vermutlich Kombi aus Corona und Semesterferien. Ende April bekam ich dann eine nette E-Mail eines promovierten Assistenten des Profs, der locker mein Sohn sein könnte. Es folgte mit diesem ein sehr angenehmes Telefonat, mehr über formale Aspekte des Vorhabens. Dieser hat für mich dann recht kurzfristig einen Termin mit dem Professor vereinbart. Wegen Corona erstmal nur als Videokonferenz geplant. Wegen technischer Probleme lief es dann erstmal nur auf ein Telefonat hinaus. Der Prof. hatte dann aufgrund meiner Infos gleich einen sehr groben Themenvorschlag, mit dem ich mich befassen soll, um vielleicht selbst schon auf ein hinreichend konkretes und geeignetes Thema zu kommen. Ich soll mich dann etwa einen Monat nach unserem Telefonat bei ihm melden, um dann einen persönlichen Besprechungstermin zu vereinbaren, um Ergebnisse meiner Einstiegsrecherche zu präsentieren. Damit bin ich jetzt seit etwa zwei bis drei Wochen nebenher beschäftigt. Das ist für mich - ähnlich wie beim Nichtmehrrauchen - auch vermutlich die schwierigste Phase. Ich bin nämlich bei sowas wie Themenfindung ein bisschen phantasielos, aber sicher im Rahmen eines vorgegebenen Themas ein ausgezeichneter und dann auch durchaus kreativer Analytiker. Das ist meine Erfahrung aus 25 Jahren nebenberuflicher Autorentätigkeit für diverse (juristische, zum Teil exotische) Fachzeitschriften. Jetzt bin ich gespannt, wie es sich weiter entwickelt! Ich stehe ja noch ganz am Anfang. Man liest bei juristischen Promotionen öfter, man müsse durchaus ein halbes Jahr für die finale Themenfindung veranschlagen. Ich bin aber guten Mutes, bin mit Freude dran und beflügelt durch das bislang überraschend gut und nicht so schwer wie befürchtet verlaufende Projekt „Endlich rauchfrei“. Daran habt Ihr alle hier aber auch einen wunderbaren positiven Anteil!
Noch Fragen? Dann gerne immer munter drauf los!
Liebe Grüße
Armin :wink: