Liebe Banya,
das was Du berichtest sind Dinge, die ich ähnlich erlebe. Ich denke, das gehört einfach alles genau so zu unserem Weg in die Normalität OHNE Zigaretten.
Seit ich nicht mehr rauche, bin ich gefühlt ständig krank. Ich hatte sonst ca. 2 mal im Jahr eine saftige Erkältung und dann war ich durch mit krank sein. Jetzt scheint das im 3 Monatsrhythmus zu laufen. Und dann noch andere Wehwehchen, die ich sonst nicht hatte.
Zugenommen habe ich auch und das Hüftgold macht noch keine Anstalten, sich wieder von mir zu lösen. Allerdings haben meine Anstrengungen in Sachen Gewicht zumindestens den Erfolg, dass ich nicht weiter zunehme. Ist ja schon mal was! :-). Ja, ich bin auch echt träge und noch extremer mit den zusätzlichen Kilos. Ich habe mir nicht eine Sportart gesucht, sondern versuche mal je nach Tageslaune das eine oder andere zu machen: joggen (eher selten), Fahrradfahrern (bei schönem Wetter), Online Fitness-Studio (gerne, weil ich das zuhause machen kann), Gymnastik morgens (2 Übungen mit 50 Wiederholungen für den Bauch wenn ich's nicht vor Müdigkeit vergesse :-( ), Cross-Trainer (auch ganz gerne, weil zuhause), aber ich finde auch ohne Probleme eine Ausrede, um nix zu machen.
Den "nebulösen Übergangszustand" kann ich nachvollziehen. Es gibt bei mir auch noch nichts greifbares, was bei Problemen und Stresssituationen die, na doch eher vorgegaukelte, Entlastung bringt. Mich lenkt dann der K(r)ampf mit mir selbst ab, mir aufzuzeigen, dass eine Zigarette nichts verändert. Naja, hat bis jetzt sehr gut geklappt.
Wenn ich in Geschäften bin, die Zigaretten verkaufen, sehe ich mir immer das Regal mit all den verschiedenen Selbstmordsorten an. Und ich bin dann immer megastolz, dass ich nicht mehr in diesem Boot sitze.
Meine Strategie ist, immer hinzusehen, wo Zigaretten liegen oder qualmen und mir vorzustellen mit welchen Krankheiten diese Sucht verbunden ist. In den letzten Monaten meiner Raucherkarriere habe ich bei jeder Zigarette gedacht: was tue ich mir an, ich weiß doch wie es enden kann. Und ich habe immer mehr Angst davor bekommen, Lungenkrebs oder irgendwas anderes durch die Giftrollen zu bekommen. Und das mache ich mir jetzt zunutze, wenn ich mal kurz (und es ist wirklich nur noch kurz) darüber nachdenke eine zu rauchen.
Es ist eine echt vertrackte Sucht, die jeden anders im Griff hat und für die jeder seine eigene Taktik finden muss. Ich habe von einigen Freundinnen, die auch aufgehört haben, gehört, dass bei ihnen der Stoffwechsel ungefähr 1 Jahr gebraucht hat, um wieder in geregelte Bahnen zu kommen. Das schaue ich mir auf jeden Fall an :-).
Banya, Du hast gleich die 2xx im Zähler stehen, das ist wieder ein Meilenstein und stell Dir mal das Gefühl vor, wenn es ein Jahr ist.
:D:D:D
Ganz liebe Grüße und ganz viel Kraft weiterhin,
Heike