Hallo Anette,
Silvias Antwort auf Deinen Beitrag kann ich nur unterstreichen - ob Du aufhören willst, entscheidest einzig und alleine Du selbst. Genauso, wie über den Zeitpunkt auch.
Ein neues Auto ist sicherlich ein hervorragender Einstieg, denn welcher Raucher hat sich - gerade im Winter - noch nicht über diesen schnell anlaufenden Schlier innen auf der Frontscheibe geärgert? Wem hat es nicht in der Seele leid getan, dass der neue Wagen, in dem natürlich auch geraucht wurde, schon nach kurzer Zeit schlichtweg gestunken hat? Auch angesichts der Frage, ob die neben den Aschenbecher gefallene Asche ein schöner Anblick ist, ist sicherlich kein sonderlicher Diskussionspunkt...
Wenn Du Dich entschlossen hast, den ersten Tag mit Deinem neuen Auto gleichzeitig zu Deinem ersten Tag als "Nicht-mehr-Raucher" zu machen, bist Du innerlich bereits im Begriff, den Schalter in Deinem Kopf von "AN" auf "AUS" umzulegen. Heute bist Du noch in der Vorbereitungsphase, wie wäre es also, wenn Du noch einmal in aller Ruhe auflistest, was Du am Rauchen positiv und was Du als negativ empfindest? Schreib´ es Dir bitte auf, damit Du es Dir in den nächsten Tagen immer wieder durchlesen kannst, um Dich in Deinem Entschluß erneut zu bestärken.
Bei dem, was Du am Rauchen als positiv bemerkst, betrachte bitte genau Ursache und Wirkung: Entspannt Dich das Rauchen, oder nutzt Du eine Entspannungspause, um endlich wieder rauchen zu können? Kannst Du durch Deine Zigarette besser auf Herausforderungen reagieren, oder gewinnst Du durch den Moment, den Du zum Inhalieren brauchst, die paar Sekunden Denkvorsprung, die Du für eine 100%ige Antwort brauchst? Bist Du dem Streß mit Zigarette in der Hand besser gewachsen, oder kannst Du in Streßsituationen Entzugssymptome des Nikotins einfach weniger denn je gebrauchen?
Auch bei dem, was Dir am Rauchen so mißfällt, dass es Dich zum Aufhören motivieren kann, bitte ich Dich, es positiv zu formulieren: Also "Ich möchte wieder ganz tief durchatmen können, um richtig Sauerstoff zu tanken!" statt "Diese elende Raucherei verursacht einen Husten, der mich ganz fertig macht!". Oder "Von sechs Euro am Tag kann ich mir nach Ablauf eines Jahres den tollen Urlaub leisten, von dem ich schon immer geträumt habe!" statt "Wer so viel Geld zum Fenster ´rausschmeißt, der tickt doch nicht mehr richtig!". Letztes Beispiel: Lieber "Ich freue mich darauf, Gerüche und Geschmacksnuancen wahrnehmen zu können, die mir seit Jahrzehnten verborgen geblieben sind." statt "Ich hab´s satt, fünf Meilen gegen den Wind nach Qualm zu stinken!".
Sicherlich ahnst Du schon, warum ich Dich gebeten habe, für Dich ganz alleine einen positiven Einstieg in den Ausstieg zu überdenken - viele Menschen haben am Anfang des Entzugs mit Niedergeschlagenheit und negativen Gedanken zu kämpfen, also ist es immer gut, etwas positiv Formuliertes an der Hand zu haben, das beim innerlichen Aufbauen helfen kann.
Für mich persönlich kam ein weiterer Faktor dazu: Nach mehr als vier Raucher-Jahrzehnten löste allein schon der Gedanke an ein Leben ohne Zigarette innere Panik in mir aus - kein Wunder, ich war daran gewöhnt, in nahezu jeder Lebenssituation zu rauchen, ich mußte also sämtliche Gewohnheiten "umpolen". Und das konnte ich nur Schritt für Schritt, mit einem kleinen, situationsbezogenen "Nein, im Moment möchte ich nicht rauchen!", mit dem ich mich im aktuellen Moment gegen die Zigarette entschied, ohne eine heroische Entscheidung "für den Rest meines Lebens" treffen zu müssen - mag dieses Verhalten manch einem als "Salamitaktik" oder sogar als psychisches Hintertürchen erscheinen, mir hat es geholfen, die Angst vor der eigenen Courage zu vermeiden, indem ich mir eine schier unüberwindlich erscheinende Wegstrecke in lauter einzelne Winzetappen aufgegliedert habe. Nicht mehr zur Zigarette greifen zu müssen, nur das zählt für mich.
[b][color=red][size=2]Je besser Du Dich vorbereitest, um so größer sind Deine Erfolgschancen![/size][/color][/b]
Welche Gedanken gehen Dir durch den Kopf? Gibt es Angstauslöser darunter und wenn ja, wovor hast Du wirklich Angst? Traust Du Dir zu, mal wieder einige Wochen ziemlich hart gegen Dich selbst zu sein, wie Du sicher schon früher mal gewesen bist?
In diesem Forum führt der Weg
über die Blümchenwiese :valrose: (50 rauchfreie Tage)
an der Keksdose vorbei :birthdaycake: (100 rauchfreie Tage)
zurück in die Freiheit - :fireworks:
[b][color=red][size=2]komm einfach mit, wir gehen alle mit ganz keinen Schritten :penguin: weiter...[/size][/color][/b]
Liebe Grüße, Brigitte