Studie: So verringert sich das Sterblichkeitsrisiko nach einem Rauchstopp

Wenn wir schreiben, dass Rauchen krank macht und deshalb viele Menschen aufgrund ihres Tabakkonsums frühzeitig versterben, erzählen wir Ihnen vermutlich nichts Neues. Und auch woran Raucherinnen und Raucher vermehrt erkranken, dürfte den meisten Menschen bekannt sein. Schließlich stehen die Gesundheitsrisiken durch das Rauchen – seit bald acht Jahren – auf jeder Zigarettenschachtel. „Rauchen verursacht 9 von 10 Lungenkarzinomen“ oder „Rauchen verursacht Herzanfälle“ ist dort zum Beispiel zu lesen. Einer der Hinweise spricht auch den möglichen (und nötigen) Ausstieg aus der „Misere“ an: „Das Rauchen aufgeben – für Ihre Liebsten weiterleben“.

Gestützt wird diese Aussage durch eine Vielzahl von Studien, die zeigen, dass sich ein Rauchstopp lohnt – in jedem Alter und in so gut wie jeder Lebenssituation. Selbst Menschen, die bereits an einer Folgekrankheit des Rauchens leiden, profitieren von einem konsequenten Ausstieg aus dem Tabakkonsum.

Mit Menschen „gleich ziehen“, die nie geraucht haben?
Ebenfalls steht fest: Je länger jemand rauchfrei ist, desto höher ist sein oder ihr gesundheitlicher Gewinn. Am größten wäre dieser gesundheitliche Gewinn durch den Rauchstopp natürlich, wenn man mit jenen Menschen wieder „gleichziehen“ könnte, die nie in ihrem Leben geraucht haben. Aber kann das überhaupt gelingen? Und falls ja, wie lange dauert dieser Prozess? Dieser spannenden Forschungsfrage haben sich US-amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewidmet und dafür eine groß angelegte Studie durchgeführt. Vor Kurzem wurden ihre Ergebnisse in einer renommierten Fachzeitschrift veröffentlicht.

So groß ist der gesundheitliche Rauchstopp-Gewinn nach zehn Jahren
Die Studienverantwortlichen griffen für ihre Untersuchung auf repräsentative Daten aus dem sogenannten „National Interview Health Survey“ aus den Jahren 1997 bis 2018 und auf eine Nachbefragung aus den Jahren 2019 zurück, außerdem auf den „National Death Index“ der USA. Bei ihrer Analyse der Daten verglichen sie rauchende und nichtrauchende Personen mit Ex-Raucherinnen und Ex-Rauchern. Von den ehemals Rauchenden wusste man zudem, wann sie mit dem Rauchen aufgehört hatten.

Anhand der Daten wurde die sogenannte „rauchbedingte Übersterblichkeit“ analysiert. „Übersterblichkeit“ bezeichnet in diesem Zusammenhang die erhöhte Sterberate, die auf das Rauchen zurückgeführt werden kann.

Die Auswertung der Daten ergab, dass in einem Zeitraum von 30 oder mehr Jahren nach dem Rauchstopp (durchschnittlich innerhalb von 36 Jahren) die Sterblichkeit auf das Niveau von Menschen viel, die nie in ihrem Leben geraucht haben.

Aber auch schon früher lassen sich Erfolge feststellen, ziemlich große sogar: Nach durchschnittlich zehn Jahren vermieden die Ex-Rauchenden ganze 64 Prozent der Übersterblichkeit durch rauchbedingte Herz-Kreislauf-Krankheiten, 53 Prozent der krebsbedingten Übersterblichkeit sowie 57 Prozent der Übersterblichkeit durch Atemwegserkrankungen.

Fazit: Direkt nach der buchstäblich letzten Zigarette beginnt der Körper mit der Regeneration und ab dieser diesem Zeitpunkt geht auch das Risiko für die hauptsächlichen Folgekrankheiten des Rauchens zurück: Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Krebs und Atemwegserkrankungen. Dabei zählt jeder rauchfreie Tag. Die Zeit ist also auf der Seite derjenigen, die aufhören zu rauchen. Je mehr rauchfrei Jahre Sie dabei sammeln, desto stärker geht das Krankheits- und damit das Sterberisiko zurück.

Wir unterstützen Sie beim Rauchstopp, weitere Informationen unter Aufhören.

 

Quelle: 
Thomson B, Islami F. Association of Smoking Cessation and Cardiovascular, Cancer, and Respiratory Mortality. JAMA Intern Med. 2024;184(1):110–112. doi:10.1001/jamainternmed.2023.6419