22.11.2014
11:05 Uhr
Liebe ManyLu,
weißt, ich hab inzwischen die Erfahrung gemacht, dass, egal um was es geht und wie man es angeht, immer einer in der Nähe ist, der etwas dagegenzuhalten hat. Sei es, weil er seine eigene Erfahrungen für die Ultima Ratio hält, weil er andere Meinungen nicht gelten lassen will, weil er ein notorischer Bedenkenträger ist oder weil er einfach überfürsorglich ist (das müssen ja keine unlauteren Motive sein). Nun gibt es Menschen, die in der Lage sind, solcherlei Verunsicherungen zur Kenntnis zu nehmen, auszusortieren, ob da was dabei ist, was man für sich nutzen und umsetzen könnte und den Rest einfach wegzuwerfen - und es gibt solche wie uns (jawohl, da zähle ich mich durchaus auch dazu - oder zählte, früher...). Die dann gleich wieder einen Fehler bei sich suchen und überlegen, ob es Optimierungsbedarf gibt. Und sich Gedanken über Gedanken machen, die immer grösser und schwerwiegender werden, bis sie schliesslich schwerer sind als wir selbst. Und wenn wir dann von unserem gewählten Kurs abschwenken aufgrund einer Äußerung von anderen, steht garantiert der nächste bereit, der unseren neu gewählten Kurs anzweifelt. Und es geht von vorne los...
Du hast richtig entschieden, Dir keine Panik zu machen. Wenn Du selbst vorher mit dem Therapiemodus zufrieden warst, Du das Gefühl hattest, dass Du damit arbeiten kannst und er Dich so weiterbringt - warum dann jetzt aus einer geregelten Bahn ausbrechen, die doch augenscheinlich für Dich funktioniert. (Kannst Du immer noch tun, wenn sie nicht mehr funktioniert - das ist dann aber Deine selbstbestimmte Entscheidung. Und es mag ja auch sein, dass Dein Weg für Deine Bekannte nicht funktioniert hätte, daher ihre Bedenken - verständlich, menschlich! -, aber wenn Du Dich damit gut fühlst und, wie Du sagst, seelisch und körperlich stabil bist, dann ist das wohl Dein Weg. Und den musst Du gehen, nicht ihren.) Ferner gibt es immer mehrere richtige Lösungen. Möglicherweise ist die Lösung Deiner Bekannten ja nicht verkehrt - Deine aber ebensowenig. Warum also zweifeln und nochmal eine schmerzhafte diagnostische Mühle auf sich nehmen. Da stärke ich Deinen Standpunkt also schon.
Ich schreibe Dir das alles, weil ich mir so richtig vorstellen konnte, wie Du zuhause grübelst, die Stirn in Falten legst und zu keinem Ergebnis kommst... aber bitte belaste Dich nicht auch noch mit solchen Überlegungen. Kann sein dieser Post ist jetzt blöd, weil ich wenig von der Materie verstehe, aber über das, was Du berichtet hast, konnte ich einfach nicht drüber weglesen. All dies ist nicht fachlich untermauert, nur meine ureigene subjektive Meinung. Aber die wollte jetzt einfach raus.
Viele liebe Grüsse aus dem
Miezhaus