Liebe Mäggi,
Danke für Deine aufmunternden Worte! :smileumarmung:
Ich verstehe die Problematik immer besser, weil ich Leute treffe, die ganz offen darüber reden, sobald ich auf die Frage "Na, wie gehts?" offen antworte.
Ja, ich verstehe es auch als Notbremse, damit nicht Schlimmeres passieren kann...
Mein genauer Grund liegt noch im Dunkeln, die offensichtlichen Gründe reichen natürlich nicht aus als Erklärung (Doppelbelastung als Mutter und Alleinverdienerin, chronisch kranker Mann, Berufswahl...).
Die absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber konnte ich beim Rauchausstieg schon mal üben. Überhaupt war der Rauchstopp und dieses Forum für mich die Vorbereitung auf noch größere psychische Veränderungsprozesse. Der softe Einstieg in eine Verhaltenstherapie sozusagen, den ich auch der Depression verdanke, denn schließlich brachte mich die depressiv begründete Atemnot "versehentlich" zum Rauchstopp... bin übrigens nicht die einzige Depressive, die so zum erfolgreichen Rauchstopp kam :wink:
Es gibt noch mehr Parallelen zum Rauchen, auch ein Helfersyndrom, ein Aschenputtelkomplex, die Sucht nach Arbeit, nach Liebe, Status und Geld ... haben mit Selbstbetrug und Suchtverhalten zu tun...
Die Zeit spielt tatsächlich eine entscheidende Rolle... sowohl in ihrer Ausdehnung als auch die Frage des richtigen oder reifen Zeitpunktes... Ich habe Zeit im Überfluss, weil mein Job von anderen gemacht wird... und das macht mich haltlos wie meinen Kater, als ich ihn vor 14 Jahren das erste mal nach draußen auf eine Wiese setzte: er hatte Angst vor dem Himmel...
Ich muss nicht nur lernen, egoistisch zu sein, ich muss lernen zu genießen, ich muss lernen, dass ich ein Recht auf Leben und Glück habe ohne auch nur einen einzigen Finger zu krümmen, nicht meine Leistung berechtigt mich dazu zu atmen, sondern das Leben allein...
Danke für Dein Lob. Und ja, es fühlt sich tatsächlich so an, als sei ich mir auf der Spur. Ich war gerade allein im Kino, bin viel allein in Kaffees, schaue mir die Leute an und lasse mich mit der Musik treiben, entdecke meine eigene Stadt neu, treffe Menschen, schreibe Briefe und lese... wünsche mir, bald wieder zu malen...
Heute hatte ich es sehr gut! Die meisten schlimmen Beschwerden sind verschwunden. Das Schiff ist auf Kurs. Ich ahne, dass die Reise lange dauern wird...
Gute Nacht zusammen!
ManyLu