18. April: Drei Fragen an die Rauchfrei-Telefonberatung

Die Beraterinnen und Berater der BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung erhalten momentan viele Anrufe, in denen Menschen Fragen zum Thema „Rauchen und Coronavirus“ haben. Wir haben mit einem von ihnen gesprochen.

Welche Themen beschäftigen die Anruferinnen und Anrufer momentan besonders?

Natürlich überschattet die „Coronakrise“ momentan alles. Das merkt man schon daran, dass sich viele mit „Bleiben Sie gesund!“ verabschieden. Für Raucher, die aufhören wollen, hat sich eine widersprüchliche Situation entwickelt: Einerseits hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Raucher ein zusätzliches Risiko für einen schwierigen Verlauf haben.

Anderseits können sich viele Raucher das Aufhören momentan nur schwer vorstellen oder haben wegen des „Coronastress“ sogar wieder angefangen. Man steht unter Druck, lebt beengt, hat weniger Ablenkungsmöglichkeiten und selbst die nähere Zukunft scheint ungewiss.
Im ersten Moment scheinen viele Leute in eine Art Schockstarre gefallen zu sein, und halten sich an den Gewohnheiten fest, die noch „übriggeblieben“ sind. Viel ist die Rede davon, was man alles nicht mehr darf. Da fällt es schwer, sich selbst das Rauchen auch noch zu verbieten.

Was ist Ihre Empfehlung für den Rauchstopp in Zeiten des Coronavirus?

In Zeiten der Veränderung könnte es eine Chance sein, den Schwung mit zu nehmen und jetzt mit dem Rauchen aufzuhören, ohne lang zu zögern. Unter dem Motto: Wenn ich es in solchen Zeiten schaffe, was soll mir diese Sucht dann später noch anhaben können? Und wann war es widersinniger als jetzt, die Gesundheit durch so etwas wie Rauchen zu schwächen?

Wäre da nicht der Entzug … . Aber keine Sorge, da gibt es einige gute Gegenstrategien. Zum Beispiel kleine aber effektive Ablenkungsmöglichkeiten und eventuell Nikotinersatz aus der Apotheke. Und die zusätzlichen Vorteile kann man als Belohnung noch extra mitnehmen: Endlich frei davon, für Nachschub sorgen zu müssen, kein Geld mehr in Rauch auflösen müssen, den lästigen Gestank los werden, wieder besser Treppen steigen können …
Aus Angst vor der Angst nicht handeln? Nein! Eigentlich wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt. 

Viele wissen nicht: Sie werden nicht nur angerufen, sondern melden sich teilweise auch selber bei Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten.

Das heißt, wir hören es nicht nur läuten, sondern lassen es auch klingeln. Das ist ein Angebot für Leute, die einen Termin mit uns vereinbart haben, um sich so extra unterstützen und begleiten zu lassen, in einer schwierigen Phase, die viele Mitmenschen nicht wirklich nachvollziehen können: Den Nikotinentzug. Bis zu 5 Rückrufe bieten wird, die Termine können ganz individuell nach Bedarf vereinbart werden. Wir besprechen alles: Ob es geklappt hat, oder warum nicht, oder den Ausrutscher (aus welchem Grund auch immer), was man beim nächsten starken Verlangen besser machen könnte …

Ganz unverbindlich, ohne Zwang, aber mit viel Empathie, versuchen wir zu helfen, den eigenen Weg aus der Abhängigkeit zu finden. Name, Telefonnummer, mehr ist nicht nötig. Und auch zwischendurch darf man sich jederzeit spontan melden, wenn das Verlangen zu rauchen plötzlich droht, zu stark zu werden.

Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung.

* kostenfreie Servicenummer