23. Mai: Was geht? Veränderte Spielräume in Zeiten von Corona

Es ist eine der schöneren Begleiterscheinungen dieser Tage: die Frage danach, wie es dem oder der anderen gerade geht. Sie wird häufiger gestellt als sonst und manchmal auch von Menschen, bei denen man es gar nicht erwartet hätte.

Jugendliche sagen in solchen Situationen gerne mal: „Was geht?“. Vielleicht gehören Sie auch zu den Menschen, die dann erst einmal gar nicht so recht wissen, was sie antworten sollen. „Gut“ scheint irgendwie unlogisch, gleichfalls „Was geht“ zu sagen, führt auch nicht wirklich weiter. Dabei ist die Frage nach dem „Was geht“ gerade jetzt interessant – wenn man sie einmal wörtlich nimmt. Was geht denn gerade (noch)?

Die Spielräume in Zeiten von Corona haben sich bei vielen von uns verändert. Es gelten andere Regeln, manche Aktivitäten sind nicht oder nur eingeschränkt möglich. Zuletzt wurden einige Einschränkungen zwar zurückgenommen, immer noch ist jedoch einiges anders als „vor Corona“.

In vielen Gesprächen – und damit auch im Bewusstsein vieler Menschen – stehen diese Einschränkungen im Vordergrund: „Was geht nicht mehr“ also anstatt von „Was geht“. Das ist zunächst einmal verständlich, schließlich geht es dabei meist um Dinge, die wir schlichtweg vermissen. Und doch kann es auf Dauer belasten, sich vor allem auf das zu fokussieren, was momentan nicht möglich ist. Insbesondere, wenn man die Rahmenbedingungen selber nicht verändern kann. Dieser Fokus verstellt zudem den Blick auf neue und alte Spielräume. Wie wäre es also mit einer Art Positiv-Liste: Was geht alles und macht das Leben lebenswerter?

Als Anregung kann eine Liste angenehmer Aktivitäten dienen, die zum Beispiel in Therapien und Beratungen genutzt wird. Zum Beispiel diese hier von der Uni Münster, die auch im rauchfrei-Forum gerne weiterempfohlen wird:

https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/psychotherapie_ambulanz/aktivit__tenliste.pdf

Denn auch beim Rauchstopp geht es darum, möglichst viele positive Ereignisse in seinem Leben zu planen – als „Ersatz“ für das Rauchen und weil ein gutes und ausgeglichenes Lebensgefühl die Rückfallgefahr deutlich senkt.

Interessant: Wenn man sich die Liste der Uni Münster anschaut, stellt man fest, dass ein Großteil der Aktivitäten dort auch in diesen Zeiten noch gut umsetzbar sind, manche müssen eventuell abgewandelt werden.

Viel Spaß beim Entdecken, was alles geht, wünscht Ihnen das rauchfrei-Team