Tag 45
Ich bin kurz vorm ersten Meilenstein, 50 rauchfreie Tage, Einzug auf die Blumenwiese!
Bisher lief es ganz gut, wenn ich mich mit anderen hier vergleiche, die sich heldenhaft gegen die Sucht stemmen und jeden Tag einen Kampf führen. Seit einer Woche frage ich mich allerdings, warum ich eigentlich mit dem Rauchen aufhören will und ich finde darauf keine Antwort mehr. Anlass für den Rauchstopp war eine kieferchirurgische OP, danach war ich wirklich davon überzeugt, ich kann das Rauchen lassen. Die ersten 4 Wochen war ich stolz auf mich, auf mein Durchhaltevermögen, habe mich über jeden rauchfreien Tag gefreut, war motiviert. Das ist alles weg! Meine Motivation geht gen Null! Ich finde es schwieriger als bisher, nicht zu rauchen.
Ja ich weiß, dass hier nicht mein freier Wille darüber entscheidet, ob ich rauche oder nicht. Ich weiß, dass ich nach wie vor abhängig bin und es nunmehr „nur noch“ psychische Entzugserscheinungen sind. Mit Disziplin kann ich da vermutlich auch standhaft bleiben, aber mir fehlt momentan die Motivation. Geld und Gesundheit spielen für mich keine wirkliche Rolle, diese Argumente ziehen also nicht. Allenfalls ist es die Freiheit, nicht mehr Rauchgelegenheiten suchen zu müssen, die mich motiviert. Aber der clevere Nikotinteufel hält mit dem Argument dagegen, dann rauche doch nur zu Hause und das klingt für mich gerade ziemlich logisch!
Ach ja, der Fairness halber sei erwähnt, an Tag 37 habe ich bewusst entschieden, ich probiere, ob die Kippe hält, was sie vermeintlich verspricht. Ich habe 3 Züge genommen, Zug 1 war ok, Zug 2 war echt ekelhaft, Zug 3 habe ich nicht inhaliert, weil mir richtig schlecht geworden ist. Ich dachte, gut so, jetzt hast du Gewissheit, das Zeug tut nichts für dich. Leider hält diese Gewissheit momentan nicht an.
Ich weiß gerade nicht, ob ich weiter dran bleibe! Fest steht aber für mich, einen zweiten Versuch wird es nicht geben.
Dann bleibe ich Raucher, nicht glücklich aber auch nicht unglücklich!