Moin Lizzy,
mir ist gerade aufgefallen, daß ich Dir noch 'ne Antwort schuldig bin - wie/warum ich mit 55 noch das Klettern angefangen habe.... :oops:
Da muß ich 'n bißken ausholen:
Als ich begonnen habe, mich auf den Appalachiantrail vorzubereiten, habe ich viel im www gelesen und bin dabei über den GR 11 "gestolpert" - einen Hochgebirgswanderweg in den Spanischen Pyrenäen. Der ist nur 780km lang (der AT 3.500) und ich dachte - machste den mal als Übung, ob du so lange Wanderungen mit Zelt, Isomatte, Schlafsack, Klamotten, Essen und Trinken auf dem Rücken überhaupt durchhälst.
Dort las ich auch, daß man mit einer Alpenvereinsmitgliedschaft europaweit für bis zu 20T € "aus dem Berg geklaubt wird", wenn man abschmiert.
Also bin ich in den DAV, Sektion Alexander von Humboldt - eine Berliner Sektion - eingetreten. Ich wußte, daß dies die Nachfolgeorganisation der Hochschulsportgemeinschaft der Humboldt-Uni, Sektion Klettern und Bergwandern (oder so ähnlich) ist. Die arme DDR hat nämlich Betriebs- u.ä. Sportgemeinschaften für's Volk stark gefördert - die reiche BRD kann sowas natürlich nich....
Die HSG-Sektion war mir aus Friedenszeiten bekannt, weil dort zwei gute Freunde drin gewesen sind.
Nun - wir haben eine Selbstversorgerhütte in Königstein/Sachsen und alle Mitglieder können dort jederzeit hin.
Ende April 2015 war ich da - um zu wandern.
Am Abend des 30.4. trafen ein: Peter, damals 75 Jahre alt, kletterte seit 60 Jahren und ist einer der ca. 300 Menschen, die ALLE rund 1.200 Gipfel der Sächsischen Schweiz beklettert haben. Er hat schon seit ein paar Jahren eine künstliche Hüfte und entert die Berge immer noch hoch wie ein Eichhörnchen....
Renate, damals 80 Jahre und kletterte auch noch und Rita, ein Jahr jünger als ich und war wohl in der Kindheit mal mit ihrem Vater klettern gewesen, hatte 2014 gaaanz intensiv wieder angefangen.
Sie fragten, wie ich in die Sektion käme - ich - s.o. und Peter sagte sowas wie - "wenn de jetzt hier bei Humboldts bist, mußte auch mal klettern"....
Ich erwiderte, daß wir das mit den Freunden vor rund 30 Jahren auch schon mal probiert hätten und ich einige Kilo älter sowie meine Armkraft wohl auch nicht mehr geworden sei, worauf ich von ihm zu hören bekam - man klettere nicht mit den Armen, sondern mit den Füßen und den Augen.
Klar - heißt ja auch Bergsteigen und nicht Bergziehen :kaputtlachsmile:
Daraufhin sagte ich i.O. - probieren geht über studieren und wir legten uns auf den 2.5. fest. Ich bekam das ganze nötige Zeugs (Klettergurt, -schuhe, Abseilacht, Karabiner und Schlingen) geliehen und los.
Dann testeten sie mich im Rathener Gebiet erst einmal an ein paar Quacken mit Schwierigkeiten 1 und 2 und anschließend ging's auf den Dom der Lokomotive, was dann schon eine 3 gewesen ist....
Das hat so viel Spaß gemacht, daß ich dabei geblieben bin - aber wandern, gerade im Hochgebirge, mache ich immer noch gern.
So viel dazu - in aller Kürze :riesengrinser:
Einen schönen rauchfreien Sonntag
wünscht
de Nomade