am 24.07.2018 war der erste Tag des Nicht-mehr-rauchens
heute ist der dritte Jahrestag
Hallo Petra, hallo Tina vielen Dank für Eure Grüße.
Was war eigentlich so anders bei diesem Versuch mit dem Rauchen aufzuhören, warum hat es diesmal geklappt und nicht schon früher? Einige Versuche hatte es gegeben und ich war mir anfangs immer sicher, dass ich es schaffe um dann zwei Stunden oder Tage später doch wieder dem Verlangen nachzugeben.
Aber diesmal nicht.
Ich hatte zwei Jahre vorher aufgehört Alkohol zu trinken, dies war dringend notwendig aber ich hatte einen Heidenrespekt, nein eine Heidenangst, vor diesem Schritt. Ich schlief nächtelang kaum und wenn dann oft nur weniger als eine Stunde am Stück. Ich erwachte schweißnass aus schrecklichen Träumen, tigerte durch die Wohnung und musste all meine Kraft aufwenden keine Dummheiten zu machen.
Dies dauerte knapp zwei Wochen und seit dem schlafe ich so gut wie nie zuvor, bis heute.
Alles was danach kam war ein Neuanfang und da mich der Alkohol depressiv gemacht hatte ging es mir von Tag zu Tag besser, damit hatte ich so nicht gerechnet.
Nachdem ich mich einer Sucht entledigt hatte wollte ich keine süchtigmachenden Substanzen mehr in meinem Leben haben und stellte mich der zweiten, vermeintlich leichteren Droge, dem Nikotin.
Diese empfand ich im Nachhinein als schwerer zu bewältigen als mit dem Alkohol. Dafür mag es verschiedene Gründe geben z.B. soll Nikotin ein höheres Suchtpotenzial haben, oder waren die Zigaretten für mich wichtiger geworden nach dem Alkoholstopp oder ist Rauchen als Droge viel besser mit dem Alltag vereinbar als Trinken?
Wieso auch immer, aber der Rauchstopp war schwerer als erwartet.
Warum ich es geschafft habe?
Ich wollte nicht mehr süchtig sein und ich war endlich mir selbst gegenüber so ehrlich mir, erstens die Sucht einzugestehen und zweitens mich von der Illusion befreit zu haben die Sucht steuern zu können; was eh der Definition von Sucht widerspricht, eben die Kontrolle zu verlieren.
Das wichtigste für mich war aber die Erkenntnis aus dem Alkoholverzicht, dass, obwohl es sich gerade nicht so anfühlt als könnte ich ohne Drogen leben, es dennoch möglich ist.
Jedesmal wenn ich rückfällig geworden war, war ich es der zur Tankstelle gefahren ist, kein Dämon hatte mein handeln gesteuert. Ich selbst habe entschieden der Sucht nachzugeben, ich habe meinen Widerstand aufgegeben und die Befriedigung der Sucht gewählt.
Es wird viel von der Willenskraft gesprochen ohne die ein Rauchstopp nicht klappen könne
ich bin der Meinung es gibt verschiedene Arten des Wollens. Auch wenn ich fest davon überzeugt bin nicht mehr rauchen zu wollen bleibt die Frage ob ich dafür bereit bin das Suchtverlangen aushalten zu wollen.
ich will etwas haben ohne dafür viel tun zu wollen.
Diesmal wollte ich es und ich wusste auch, dass egal was kommt, ich es auch kann.
Diese Zuversicht, dass es besser wird, die hatte ich bei vorherigen Versuchen nicht. Leichter wurde es dadurch zwar auch nicht aber meine Hartnäckigkeit war größer.
Nach mehr als 400 Tagen rauchte ich nochmal, als eine meiner schwersten Lebensphasen bisher mich dazu brachte meine Flucht erneut in dem Nikotin zu suchen. Wenn ich etwas nicht wahrhaben wollte, war die Lösung immer eine Droge. Diesmal funktionierte es nicht mehr und ich ärgerte mich darüber meine Schwäche nicht einfach einen Moment länger ausgehalten zu haben.
Seit drei Jahren verblassen die Eindrücke des Rauchens immer weiter. Ein Nichtraucher werde ich wohl nie werden aber wer weiß, ich habe mit einigen Dingen nicht gerechnet und sie traten doch ein.