Hallo Anderl,
vielen Dank für Deinen Besuch, tja wie es mir geht fragst Du
Mir geht es so gut wie seit Jahren nicht ganz ehrlich, ich habe so unglaublich viel zu tun, dass ich oft das Gefühl habe nicht allen die Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen die sie verdient hätten.
Ich habe Ärger mit meinen Nachbarn, Streß mit einem unersättlichen Chef, Haus und Hof, Familie und Garten ....
Aber emotional ruhe ich in meiner Mitte, weil ich weiß wo ich mal war.
Ich hatte vorher in Deinen ersten beiden Wohnzimmer ein wenig quer gelesen und bemerkte ein paar unterschiedliche Betrachtungsweisen bei uns beiden.
Du bezeichnest Dich als Nichtraucherin und hast dies bereits sehr früh, schon kurz nach dem Rauchstopp so geäußert. Ich selbst halte mich für einen Nichtmehrraucher und glaube auch nicht, dass aus diesem geräucherten Körper noch etwas anderes werden kann. Aber ich vergesse das Rauchen eben nicht, nicht einen Tag vergesse ich so ganz und gar, dass ich mal ein Raucher war. Das sind so Bruchteile von Sekunden, wie Lichtblitze wenn ich an der Tankstelle auf das riesige Regal mit Rauchwaren blicke, wenn ich an einem Werbeplakat vorbeifahre, wenn ich ein Rauchwölkchen einatme und überlege ob das von dem Typ da 50m entfernt kommen kann. Es stört mich nicht und triggern schon lange nicht mehr aber es lässt mich nicht ganz neutral daran vorbeigehen.
Ich hatte auch in Deinem WZ nach einem Jahr gelesen, wie Du den Wunsch beschreibst draußen im Garten genüßlich eine zu Rauchen, das hab ich gar nicht mehr. Ich weiß, dass es schöne Momente gab, in denen ich wirklich gerne geraucht habe aber rückblickend sind diese im unteren einstelligen Prozentbereich zu finden, mit dem ganz großen Anteil meiner Zigaretten habe ich meine Sucht befriedigt.
und diese Sucht nicht mehr zu bedienen, gibt mir eine innere Ruhe und ein Selbstvertrauen worauf ich nie mehr verzichten möchte.
Für mich war die Drogensucht und das ständige pendeln zwischen Euphorie und Suchtdruck ein ganz starkes Depressivum. Lange habe ich das nicht verstanden, weil ich dachte zu rauchen hebt meine Stimmung aber das Gegenteil ist der Fall.
Eine Sucht zu bedienen ließ mich in eine künstliche Hochstimmung erleben, deren Talfahrt durch das Abfallen des Nikotinspiegels, in mir täglich mehrfach eine schlechte Laune (also Suchtdruck) auslöste von der ich mich jetzt entkoppelt habe.
Die beste Droge ist ein klarer Kopf
(habe ich das neulich hier gelesen oder woanders? )
egal ein super Spruch und wirklich wahr:riesengrinser:
An alle die glauben ohne Zigaretten nie wieder glücklich werden zu können sage ich
Ich war noch nie so glücklich wie ohne Sucht.
LG liebe Anderl und alle die das lesen
ich wünsche und ganz viel "ich will ..." und "ich kann ..."
Paul