Liebe Romi,
wie schön, dass Du hier so wunderbare Zeilen geschrieben hast.
Ja, ich bin auch wirklich sehr dankbar, diese Art des mich selbst Befragens gefunden zu haben.
Ich blieb so lange in meinen Mustern stecken und wusste einfach nicht wieso. Die Frage danach warum ich anfing zu rauchen habe ich mir, sehr überheblich, genauso beantwortet "na ich wollte eben cool sein, so blöd wie ich damals war..." :roll: als wenn ich 30 Jahre später auch 30 Jahre schlauer gewesen wäre.
Heute kann ich nur sagen, ich habe eine Idee davon was ich mir tatsächlich vom Rauchen versprach;
aber vor allem habe ich die Erfahrung, dass es heute nicht mehr nötig ist.
An alle Menschen, die Depressionen haben und sich deshalb einen Rauchstopp nicht zutrauen möchte ich gerne sagen:
"Trau Dich, Bitte trau es Dir zu."
Mir geht es heute so gut wie seit 20 Jahren nicht mehr. Drogen, egal ob Alkohol oder Nikotin können depressiv machen; oder sie halten die Depression aufrecht. Drogen sind nicht unser Rettungsring mit dem wir uns über Wasser halten, sie sind unser Anker mit dem wir untergehen. Wenn wir sie loslassen geraten wir aus der Bahn, was uns Angst macht, aber nachdem wir eine Zeit lang zwischen Freude, Stolz und Trauer hin und her geschlingert sind kommt nach und nach Ruhe und Klarheit ins Leben. Diese Klarheit konnte ich mir nicht vorstellen als ich noch rauchte, ich hatte keine Vorstellung davon wie stark ich sein kann.
Dieses Gefühl ist unbezahlbar. Die Frage: "Hast Du Dich heute schon belohnt?" kann ich immer nur mit JA beantworten. Ja, ich mich belohnt, denn ich habe heute nicht geraucht.
Liebe Romi, den Text von Marianne Williamson soll Nelson Mandela zu seinem Amtsantritt als Präsident Südafrikas vorgelesen haben. Ob das so stimmt weiß ich nicht.
Gepostet hatte ich ihn vor allem wegen der ersten beiden Absätze, "... es ist nicht unsere Dunkelheit vor der wir am meisten erschrecken, es ist unser Licht"
Nun ist es aber nicht so, dass wir mal endlich Rückgrat zeigen müßten und dann wird alles gut werden, sondern es liegt diese Angst so tief vergraben, dass wir von ihr selbst gar nichts wissen; jedenfalls nicht bewusst. Aber unsere Sucht weiß es ganz genau, weil sie ebenso tief liegt und sich mit der Angst verbrüdert hat. Niemand kennt uns so gut wie unsere Sucht, deshalb sind die Attacken so effizient, jeder Schuss ein Treffer. Aber da gehen wir jetzt durch, lassen uns treffen, halten es aus, gehen weiter und merken, ja die Treffer tun weh, aber sie kommen aus der Vergangenheit und ihr betäubendes Gift hat längst die alte Stärke verloren.
Es ist diese Kraft von der Du sprichst, die jedem Menschen mitgegeben wurde (von wem auch immer), weshalb ich den Text von M. W. gepostet hatte.
liebe Romi,
liebe LeserInnen
ich wünsche Euch viel "ich will ..." und "ich kann ..."
und einen wundervollen Abend
mit oder ohne Zigaretten, wie es Euch beliebt.
LG von Paul