Tja es ist Zeit für ein Resümee,
ich glaube ich habe so ziemlich alles durch was es an Umgang mit dem Rauchen so gibt.
" ich genieße jede Zigarette" "Is mir doch egal woran ich krepiere" "ich rauch halt gerne" "Suchti halt :D"
"ich hör auf wenn ich vierzig bin" "... fünfundvierzig" "fünfzig" "morgen hör ich auf" "nächste Woche"
"ich schaffe es nicht" "ich bin so schlecht drauf, da rauch ich lieber wieder" ...
Auch mit dem Aufhören hab ich jeden halbherzigen Versuch mit voller Überzeugung gestartet,
Gesellschaftsraucher, Rauch die Hälfte, Rauch nur ne Halbe, Intervallrauchen, nur ein um den anderen Tag, Ausschleichen, E-Zigaretten. Sogar mit einer Kollegin eine Vereinbarung ich schnorre nur bei ihr und geb ihr einmal im Monat Geld:roll:
geholfen hat mir die Einsicht ein wirklich süchtige Mensch zu sein, nicht besser als der Heroinjunkie der sich in irgendeinem Hauseingang einen Schuß setzt, genauso stand ich da, Abseits von Eingänge weil ich gerade jetzt meine Sucht befriedigen musste. Und wer gefangen ist in der Sucht kann sich kaum vorstellen, dass es ein gutes Leben ohne seinen Stoff geben kann. All die Nichtraucher sind spießige, langweilige Gesundheitsapostel die sich selbst jeden Spaß am Leben verbieten weil da bestimmt was ungesundes drin ist. So wollte ich nicht sein, würde ich aber zwangsläufig wenn ich aufhörte mit dem was Spaß macht.
Egal ob so oder so ähnlich, was lange ein Hindernis war mit dem Rauchen aufzuhören war an das Unvorstellbare zu glauben, dass diese schlechte Laune (also wirklich unterirdisch schlechte Laune) irgendwann mal aufhören würde.
In der Sucht zu stecken bedeutet eben, nicht den positiv gerichteten Blick in die Zukunft zu haben sondern, wie ein Pferd mit Scheuklappen, nur diesen widerlich dreckigen Weg unmittelbar vor mir zu sehen.
Eine Perspektive für dieses gute Leben ohne Sucht gaben mir, hier in diesem Forum, wunderbare, mir unbekannte Menschen, die alten Hasen mit ihren tollen Zahlen auf dem Tageszähler. Unermüdlich erzählten sie mir, dass es besser werden würde, und ich wollte ihnen das glauben.
Genauso wie ich glaube, dass wir diese Coronapandemie überstehen werden, weil es eine Pandemie ist und nicht der direkte Weg in die Diktatur einer Weltregierung.
Was mir eben auch half war mein Wunsch doch nun dieses suchtgesteuerte Leben hinter mir zu lassen und jetzt tatsächlich erwachsen zu sein. Ich bin alt genug dafür :cry:
:gitarre: "Du schaffst das schon, Du schaffst das schon, Du schaffst das ganz alleine ..."
Ja ihr lieben so wichtig dieses Forum auch für mich gewesen ist aber:
Von dieser Sucht (und der anderen) habe ich mich ganz alleine befreit
Ich hatte mich ja auch alleine da rein manövriert
Mein Tipp an alle die zweifeln ob sie es überhaupt schaffen können möchte ich sagen,
habt keine Angst vor einem Nikotinmonster ... denn es gibt keins.
Alles wovor man Angst haben könnte, steckt in uns drin und ist ein Teil von uns; das macht es zwar nicht leichter aber dieses Scheinmonster kann uns nur solange in Schach halten wie wir Angst davor haben.
Jeden Tag an dem wir uns beweisen, dass Rauchen kein elementares Grundbedürfnis ist wird die Macht der Angst kleiner. Die Macht der Angst macht nämlich, dass wir nur wie gebannt auf unsere Füße starren und nicht die Welt ansehen wie sie sein könnte.
Es gibt keinen guten Grund zu rauchen, der einzige Grund ist einer, den es nur gibt weil wir Raucher sind
"wir befriedigen unser Suchtverlangen"
Jetzt spiel ich noch ein Lied von Peter Fox
http://www.youtube.com/watch?v=fici8LcK5so
:gitarre: "...
Hey, alles glänzt, so schön neu.
Hey, wenns dir nicht gefällt, mach neu.
Hier ist die Luft verbraucht, das Atmen fällt mir schwer.
Bye Bye ich muss hier raus, die Wände kommen näher.
Die Welt mit Staub bedeckt, doch ich will sehn wo's hingeht.
Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht.
Hey, alles glänzt, so schön neu."
LG von Paul
und lieben Dank für eure Besuche