Das wird ja richtig gemütlich hier. Hier lässt es sich richtig angenehm aufhalten, da freue ich mich auf die kommenden 727 Tage. :D
Eine tolle Idee diese gute Stube hier - fein weiterentwickelt und ideal für den kultivieren und kurzweiligen Zeitvertreib in nächster Umgebung so vieler lieber Menschen. Ich fühl mich so wohl hier - hach.
Ich habe Euch auch eine kleine Geschichte mitgebracht. Viel Spass.
:kaminfeuer::lesenalsablenkung:
[b]Die Geschichte von einem Menschen, der auszog, Freude zu bringen.
[/b]
Es gibt da einen Menschen, der nichts lieber tat, als immer nur Freude zu verbreiten.
[i]Für die Geschichte ist es ohne Wichtigkeit, ob es sich bei diesem jemanden um eine Frau, einen Mann, um ein Mädel oder einen Knaben handelt. Da sich aber eine Geschichte besser erzählen lässt, wenn sie auch von jemanden handelt, so soll dieser Mensch in dieser Geschichte Wunderbar heissen.
[/i]
Also, wie oben bereits erwähnt: Wunderbar mochte nichts lieber in der Welt, als Freude zu bereiten. Bereits schon im zarten Alter von so ungefähr vier Jahren hat sich Wunderbar Gedanken darüber gemacht, warum es sich so gut anfühlt, wenn andere zum Beispiel: Lachen. Es wurde immer gleich so viel wärmer und kuscheliger und es kribbelte so angenehm wenn jemand in Wunderbars Nähe gute Laune hatte. Wunderbar genoss diese Stimmung und sog sie auf und sie erfüllte Wunderbar ganzes Sein. Es war so angenehm und schön. Nur manchmal, dann, wenn es hektisch war, die Zeit knapp war, da war es ein wenig anders. Das war in Ordnung, denn dies kam selten vor. Wunderbar versuchte zu verstehen warum es sich so gut anfühlt, wenn andere sich freuen, wenn es anderen gut geht. Und warum fühlte sich Wunderbar dann auch so wunderbar? Und so machte Wunderbar ein paar Versuche, denn Wunderbar ist sehr neugierig. So zum Beispiel kam Wunderbar einmal beim Einkaufen mit den Eltern in der Fußgängerzone auf die Idee, jemanden einfach zu umarmen. Wunderbar liebte es umarmt zu werden und so kam die Idee dieses auch mal mit unbekannten Menschen zu versuchen. Und da Wunderbar ja noch recht klein war, wäre es beinahe zu einen kleinen Unfall gekommen, denn die von dieser plötzlichen Liebkosung beschenkte Person kam ein wenig ins straucheln. Und doch musste sie lächeln und freute sich ob dieser lieben Aufmerksamkeit. Dieses Erlebnis war für Wunderbar im wahrsten Sinne wunderbar. Wunderbar konnte plötzlich mit ganz einfachen Mitteln Freude bereiten. Und so war Wunderbar sehr kreativ. Mal war es ein einfaches Lächeln oder ein freundlicher Gruss, dann die mittlerweile gut erprobte Umarmung und dann mal wieder ein liebevolles Berühren. Fast jedes Mal freuten sich die Beschenkten. Es gab nur ein paar ganz wenige die sich nicht freuten, die sich aber in Wunderbars Wahrnehmung ganz bestimmt später freuten, erst abends vielleicht, wenn sie zu Hause sind und sich an Wunderbars kleines Geschenk erinnern. Da war sich Wunderbar sehr sicher. Anders könne es nicht sein.
Aber ein klein wenig beschäftigte es Wunderbar allerdings schon, warum wohl einige wenige mürrisch waren. Wunderbar spürte beim Gedanken daran einen Schatten einen Zweifel, ein Gefühl, das für Wunderbar noch unbekannt war. Und da Wunderbar ja bekanntermaßen neugierig war, sollte auch dies erforscht werden. Warum sind Menschen mürrisch? Das war jetzt Wunderbars neuester Gedanke, dem es galt auf den Grund zu kommen. Wunderbar war weiterhin dabei Freude zu verbreiten. Aber jetzt war es Wunderbars Antrieb diejenigen zu finden, welche sich nicht beglücken lassen können. Und diese waren schneller zu finden als Wunderbar geahnt hätte. Selbst unter jenen, bei denen Wunderbar eigentlich sicher war, sie würden sich freuen, kamen jetzt mürrische Reaktionen zutage. Dies betrübte Wunderbar ein wenig.
Irgendwann sagte jemand zu Wunderbar: "Du bist aber sonderbar". Wunderbar war sonderbar; das fühlte sich seltsam an. Und der gefühlte Schatten wurde dunkler. Wunderbar wollte doch wie immer, Freude bereiten. Warum nur war das jetzt sonderbar und nicht mehr wunderbar? Wunderbar machte aber in alter Überzeugung weiter. Wunderbar war sich sicher: Wer Freude verbreitet, der schafft Gutes. Und da Wunderbar schon so viel Freude und damit Gutes im Leben verbreitet hat, kann es ja nicht falsch sein, so weiter zu machen. Wunderbar war also weiterhin zu jedem freundlich und aufmerksam. Die mürrischen Reaktionen schienen aber zu überwiegen. So fühlte es sich zumindest für Wunderbar an. In Wirklichkeit aber freuten sich immer noch mehr Beschenkte als dass mürrische darunter waren. Dies aber empfand Wunderbar anders. Es wurde für Wunderbar immer schwieriger sich an der Freude der anderen, die ja nun wirklich vorhanden war, zu erfreuen. Vielmehr war Wunderbar zunehmend betrübter. Wunderbar klammerte sich immer mehr an den Gedanken Freude zu bereiten, sah immer noch das Schöne darin. Nur die eigene Freude blieb immer öfter aus.
So ging es noch eine ganze Weile.
Wunderbar war mittlerweile erwachsen, die eigene Freude war nur noch selten zu Hause. Und wenn Wunderbar mal Freude bereiten wollte, war dies schnell sonderbar. Und Wunderbar spürte all dies gar nicht mehr. Weder die Freude noch das Sonderbare wurde in Wunderbars Bewusstsein wahrgenommen. Und so lebte Wunderbar viele Jahre, wurde stiller, ein wenig trauriger. Der früher immer lustige Mund verstummte zu einem geraden Strich, der Blick der damals so glänzenden Augen wirkte in sich gekehrt und ein wenig stumpf und Wunderbars Körperhaltung wurde leicht gebeugt, so, als wenn etwas unsichtbar Schweres auf den Schultern sass.....
:lesenalsablenkung::kaminfeuer:
Und dann, plötzlich eines Tages geschah ein Wunder - Wunderbar war gerade Einkaufen in der Fußgängerzone...