Liebe Antonia,
schön, dass du mich direkt und offen anschreibst. Fühl dich von mir und uns allen hier herzlich willkommen in der Gemeinschaft derjenigen, die rauchfrei geworden sind und/oder den Wunsch haben, rauchfrei zu werden.
Dass du schon vier Anläufe hinter dir hast, ist normal. Ganz viele brauchen mehrere Anläufe, um im Hürdenspringen des rauchfreien Lebens auf Dauer erfolgreich zu sein. Hast du mal im TV beobachtet, was Hürdenspringer in Wettkämpfen machen, wenn sie eine Hürde nicht geschafft haben? Ja genau, sie laufen einfach weiter. Stehen auf und packen die nächste Hürde an. Und im Training bleiben sie bestimmt auch oft stehen und gucken sich mit ihrem Trainer an, weswegen sie diese eine Hürde nicht gepackt haben. Und was sie anders machen können, damit es bei allen Hürden klappt.
Also ich war schon richtig verzweifelt, ich glaube du bist es auch gerade, weil ich gefühlt hunderte Male aufgehört hatte und immer wieder hingelangt habe. Ich verstehe dich da sehr gut!
Dass du schon einige Zigaretten weglassen kannst und weniger rauchst, ist schon viel wert, darauf kannst du aufbauen.
Wie fragst du? Indem du den [color=red]körperlichen Entzug[/color], also die Entzugserscheinungen, milderst und indem du deine [color=green]psychischen Gewohnheiten [/color]so veränderst, dass du Zigaretten ganz [color=green]meiden[/color] kannst.
Mum Mildern rate ich dir, sehr viel zu trinken, insbesondere auch Fruchtsaft. Dich zu bewegen, soweit möglich, an der frischen Luft. Das soll bitte keine Gewalttour sein sondern einfach ein langer Spaziergang (das Wetter ist heute herrlich bei uns, bei dir auch?) oder eine Radeltour oder was auch immer du GERNE tust. gegen die Antriebslosigkeit hilft dir vielleicht, in dem du dir Hilfe holst hier im Forum oder auch in deinem 3-D-Leben: "Ich mache mit dir aus, dass ich/wir heute spazieren gehen und als Belohnung mache ich mir eine hübsche Herbstdeko. Ich habe auch viel geschlafen, da ich so grottenmüde war. Und jetzt ist Wochenende, da hast du zeit für dich. Und falls deine körperlichen Symptome nicht bald verschwinden, gehe zum Arzt und lass das abklären!
Gaaanz wichtig auch: sei so lieb zu dir selbst wie du zu einem kranken Kind wärst (ich habe mich damals wie grippekrank gefühlt). denn dein Dopaminhaushalt muss sich erst umstellen und da ist es wichtig, dass du dir ganz viel Gutes tust, und wenn es ein großer Blumenstrauß ist oder fein essen gehen oder mal eine sonder-Couchrunde oder ein heißes wohfühlbad (wenn letzteres dein Kreislauf mitmacht).
Zum Meiden, zum Umstellen deiner Gewohnheiten lies bitte unter den Tipps zum Aufhören oder folgenden Artikel. http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/nach-dem-rauchstopp-neue-schaltkreise-muessen-her/
Und hast du dir schon das kostenlose Starterpaket bestellt? http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/ Mir hat zum Beispieil sehr geholfen, die Situation meines Morgenkaffees zu ändern. Nicht mehr Kaffee und Zigarette am Küchentisch sondern Kaffee und Radio am Wohnzimmertisch (in der Anfangszeit). Und den Raucherplatz (Küchentisch) habe ich zum Leseplatz umfunktioniert, an dem ich heute noch immer was interessantes zum Lesen parat habe. ABLENKEN war nämlich auch so ein Zauberwort bei mir.
Das waren erst mal so die ersten Tipps. Je genauer du mir deine Hürden beschriebst, umso gezielter können wir dir helfen und Tipps geben.
Dass mehrere Freunde von dir schon erfolgreich rauchfrei geworden sind, kannst du dir zunutze machen: frag sie, wie sie es denn gemacht haben. Bitte sie um Unterstützung (darf ich dich zu einem Ratsch anrufen, bevor ich wieder hinlange?"...)
Und Antonia, ich habe auch von mir oft gedacht, warum kann ich das nicht, wo es doch die anderen können? Einmal haben es manche tatsächlich besonders schwer, mit dem Rauchen aufzuhören, schwerer als andere. Und zudem bin ich sicher, dass du andere Dinge in deinem Leben geschafft hast, die die anderen gar nicht, nicht so schnell oder nicht so gut konnten wie du. Magst du mir ein Beispiel dazu erzählen? Außerdem heißt es oft: vergleiche dich nicht. Ich übe das auch oft:roll:
Ich bin gespannt auf deine Antworten und am besten von deinem post gefällt mir: "..Ich wünsche mir auch endlich rauchfrei zu sein...". Ich saß damals am Küchentisch und dachte mir in dem Moment: "Ich wünsche mir nichts so sehr wie frei von Zigaretten zu sein. Mir stinkst.
Was sind denn deine Beweggründe für deinen Wunsch nach rauchfreiem Leben?
Mit liebem Gruß und bis bald
Andrea