Liebe Andrea,
nie weiß ich so richtig, wo ich antworten soll. Ich mache das jetzt einfach hier.
Ja, es geht mir gut, trotz Umkrempeln und dem damit verbundenen Stress. Und ja, wir sind noch dabei unser Leben neu auszurichten. Dazu musst du wissen, dass wir vor fast zwei Jahren aus beruflichen Gründen nach Berlin gegangen sind und dies nun gescheitert ist. Nicht von uns aus, sondern von der Firma aus. Vielleicht kannst du dir vorstellen, was das in unserem Alter bedeutet.
Für mich ist es eigentlich ein Glücksfall, da ich mich ja sowieso mich nicht mehr dazu in der Lage fühle weiter zu arbeiten.
Na ja nur soviel dazu.
Und was das essen betrifft. Genau das ist ja auch von mir eine sehr sehr lange Baustelle. Vieles, was ich jetzt an psychischem Entzug erlebe, habe ich ja schon einmal durchgemacht. Mit einer anderen Sucht. Du ahnst wahrscheinlich, was ich sagen will. Es war eine Essstörung. Ich habe es überwunden aber genau wie beim Rauchen, es verlässt dich nie ganz. Das heißt, das Verhältnis zu meinem Körper ist immer noch nicht unbefangen. Ich achte zu sehr auf jede Veränderung, obwohl ich weiß, dass man mit 59 nicht mehr aussehen kann wie mit 20.
Ich habe es damals geschafft, ich schaffe es jetzt auch.
Und was das anpöbeln wegen meiner Schwerhörigkeit betrifft. Das begleitet mich mein ganzes Leben. Ich werde ständig deswegen angepöbelt. Egal, wo ich mich bewege. Die Menschen geben dir immer das Gefühl, dass sie glauben, dass du neben der Musik stehst. Das ist manchmal oder meistens nur sehr schwer auszuhalten.
Ich weiß, dass du auch ein dickes Paket zu tragen hast und ich bewundere deine Stärke, deinen Optimismus und deine Lebensfreude. Das finde ich wirklich ganz toll. Ich will mir ein Beispiel nehmen und ich werde es auch schaffen.
Nicht mehr rauchen. das ist jetzt meine oberste Baustelle.
Es ist schön, dass du da bist. Einen schönen 2. Advent und einen schönen Abend.:-?:-?
GLG Uli